Unternehmensdaten werden schlechter ausfallen. Sollte man nun die gefallenen Kurse nutzen um langfristig sich zu positionieren wie jetzt bei LVMH?
Mit einem KGV über 19 war LVMH lange nicht mehr so günstig wie jetzt. Die Dividende ist sicher und auf Höchtsniveau...somit eine super Langfristanlage auch wenn es kurzfristig noch etwas im Kurs fallen kann, oder?
Ich finde 500€ ist ein guter Kaufpreis...könnte aber die Tiefs um 475€ nochmals testen... aber den tiefsten Preis erwischt man sowieso nie...
1 Antwort
Nein, sollte man nicht.
Ist es wirklich so schwer??? Wenn eine Aktie im stabilen Abwärtstrend ist wie die, muss man auf eine Bodenbildung warten, um über einen Kauf nachdenken zu können.
Bei beiden gab es eine wunderschöne Bodenbildung. Warst du damals schon investiert?
Es sind auch schöne Beispiele, bei denen man mit dem Griff in ein fallendes Messer zig Prozent Verlust hätte einfahren können.
Es kann immer anders kommen! Erfahrung durch Bauchgefühl zu ersetzen, halte ich dennoch für falsch.
Bei beiden gab es eine wunderschöne Bodenbildung.
Nein, gab es nicht. Wie definierst du denn "Boden"?
Hättest du auf die erste Confirmation gewartet, hättest du 2008 ca. 25-30% verpasst und 2020 knapp 20%.
Bei Corona das, was sich zwischen 9. März und 15. April abspielte. In der Finanzkrise ging den Bären im März die Puste aus.
Für mich ist es aber ganz einfach nicht attraktiv, einen Tiefstpunkt zum Einstieg zu suchen, so lange was noch fällt oder die Stimmung "mir" noch zu gut ist. Es fördert für mich falsches Geld anlegen.
1987 und 1989 gab es btw Flashcrashs, die es wirklich nur gab, um sich Stopkurse abzugewöhnen.
Bei Corona das, was sich zwischen 9. März und 15. April abspielte
Wärst du am 15./16. April eingestiegen, hättest du bereits 30% verpasst. Bis zum Top im Dezember 2021 hättest du somit nur noch knapp 65% Rendite gemacht statt 120%.
Ich (und über 250 Kunden) bin nicht eingestiegen, weil ich nicht ausgestiegen bin.
Weil die Suche nach Tiefstständen Unsinn ist (machst du auch nicht, wenn du dein Geld nicht verschenken willst) interessiert auch keinen die Rendite zwischen einem Tiefststand und einem Top.
Deine Argumentation ergibt einfach keinen Sinn.
Wie kannst du einerseits argumentieren, man solle nicht ins fallende Messer greifen und zwei Antworten später, dass du sowieso durchgehend investiert bleibst...
Wenn der Kurs bei 100€ steht und auf 70€ fällt und man da nachkauft ("dein fallendes Messer"), ist es in jedem Fall besser, als wenn man erst wieder nachkauft, wenn der Kurs wieder bei 100€ steht (durchgehend investiert)...
Wer Kursrückgänge nicht zum Nachkaufen nutzt, lässt sehr viel Rendite liegen.
Weil ich im Gegensatz zu dir nicht in die Zukunft sehen kann.
Wenn du im Schnitt 200 bis 300 % Gewinn in jeder Position hättest, würdest du auch überlegen, ob sich eine Umschichtung lohnt, bei der 20 % der Position an die Steuer gehen.
Reaktion auf Ereignisse führt zu einer - aus Sicht des Vermögensverwalters - falschen Strategie. Gemanagte Fonds können das (steuerfrei) machen - nur sieht man an denen, wie schwer das mit dem Timing ist.
Wenn du mit Timing eine Mehrrendite erzielst solltest du nicht davon ausgehen, dass das eher selten der Fall ist. Kostolanys "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen, Sie sind reich." ist der weit bessere und für jeden einfache Weg.
Wie kommst du denn jetzt auf Umschichtungen??
Es geht um NACHkaufen, nicht VERkaufen!!
Und es ist mathematische Gewissheit, dass günstigere Einstandskurse die Rendite heben. Wenn du eh langfristig halten willst, macht es einfach absolut keinen Sinn, erst wieder auf höhere Kurse zu warten, statt bei günstigen Kursen nachzukaufen!
Ich muss noch loswerden, dass ich schon 9/11, also 2001 ziemlich viel Geld für Menschen betreute. Damals war Zeitenwende angesagt.
Ich war noch bis 21. September mit der Family im Cluburlaub, als man sah, wie die JETS ins WTC einschlugen. Handy und Mitarbeiter hatte ich damals nicht. Auch keine Laptop um Mails abzurufen.
Als ich zurück kam waren ungefähr zehn Anrufe von Kunden, die panisch verkaufen wollten. Damals hatte ich viele frühere Selbermacher. Die Börsen waren geschlossen und sie konnten auch bei wieder geöffneten Börsen ohne mich nicht panisch sein, weil sie keine Aufträge erteilen konnten. Als ich zurück kam hatten neun der zehn angerufen, dass sich der Anruf erledigt hat und der zehnte war auch glücklich damit, dass ich (unfreiwillig) die Panik ausgebremst hatte.
Heute melden sich bei egal welchem Crash fast nur Kunden, die nachkaufen wollen. Wäre es anders, hätten wir in der Beratung einen Fehler gemacht.
Um Nachkaufen zu können, dürfte man nicht voll investiert sein. Time in the Markets beets timing the markets." Oder ist dir jede Börsenweisheit egal?
Was günstige Kurse sind, weiß man hinterher. Sicher günstig sind nur die Kurse von vor zehn Jahren oder sonst wann in der Vergangenheit. Die hat man nicht, wenn man da nicht eingekauft oder zwischenzeitlich verkauft hat.
Vergiss deine mathematische Gewissheit. Börse funktioniert in Weisheiten wesentlich besser als mit Mathematik. Sonst gäbe es sehr erfolgreiche Strategien, die sich auch skalieren lassen.
Vergiss deine mathematische Gewissheit. Börse funktioniert in Weisheiten wesentlich besser als mit Mathematik.
Nein, wirklich nicht und ich hoffe sehr, dass deine Anlagestrategie nicht nur auf Börsenweisheiten basiert.
Es geht hier ja nicht um perfektes Timing, sondern genau darum:
Heute melden sich bei egal welchem Crash fast nur Kunden, die nachkaufen wollen.
Es geht darum, in einer Krise nachzukaufen und nicht erst dann wenn die Krise vorbei ist und die Kurse schon wieder auf dem letzten ATH. Man wird natürlich nicht das absolute Tief treffen, aber wer nach einem Kursrückgang von -20%, -25% oder -30% nachkauft, macht damit langfristig definitiv nichts falsch, sondern boostet im Gegenteil sogar noch seine Rendite im Vergleich zu demjenigen, der erst nach der Krise wieder nachkauft.
Und natürlich spreche ich hier von breit diversifizierten Märkten und nicht von einzelnen Aktien.
Wäre es anders, hätten wir in der Beratung einen Fehler gemacht.
Und jetzt frage ich mich, was du diesen Kunden erzählst, wenn sie nachkaufen wollen?
"Nein, nicht nachkaufen, nicht ins fallende Messer greifen!"
Denn genau das, schreibst du zumindest hier auf GF.
Reden wir in einem Jahr wieder darüber.
Was ich mache basiert vor allem auf Erfahrung.
Muss man nicht, zumal es längst nicht garantiert ist, dass der Kurs überhaupt einen Boden bildet. Bei rapiden Abverkäufen, erholt sich der Kurs meistens V-förmig.
In der Finanzkrise oder beim Corona-Crash hättest du beispielsweise vergeblich auf eine Bodenbildung gewartet und stattdessen viele dutzend Prozent Rendite liegen lassen während dir der Kurs davonläuft...