Überlegung zu Flüchtlingspolitik
Wie soll man die Menschen noch verstehen?
Ereignet sich ein Vorfall , rennen viele auf die Strasse und fordern ein sofortiges Handeln der Politik um den Flüchtlingsstrom zu bremsen.
Wenn dann die Politiker etwas unternehmen möchten, rennen wiederum tausende auf die Strassen und protestieren dagegen.
Ich möchte nicht in der Haut der Politiker stecken, denn egal welche Entscheidungen sie treffen, sind sie immer falsch.
Was denkt ihr dazu?
2 Antworten
Es sind halt jedes mal unterschiedliche Lager die auf die Straße "rennen".
Als Politiker hat man es ziemlich einfach, selbst die Polizei gibt ihnen die Lösung:
Wir brauchen keine neuen Regularien, Beschlüsse und Gesetze sondern mehr Ressourcen.
Zudem: Wir brauchen keine wirkliche Gegenbewegung bzgl. Migration und Flüchtlinge. Wir haben in Deutschland ein demographisches Problem welches sich in den kommenden Jahren verschlechtern statt verbessern wird. Hier also immer wieder zu predigen "Wir sind genug, wir sind zu viele. Wir sollten Leute nicht mehr aufnehmen oder sogar rauskicken" ist mir völlig unerklärlich.
Wir brauchen eine ordentliche Integration, dazu gehören auch Integrationsangebote sowie sollte man aufhören ankommende Volksgruppen für Hetze zu benutzen!
Es ist insofern richtig, als man es tatsächlich nie stets allen Recht machen kann. Das ist aber in nahezu jeder größeren Verantwortungspositionen so. Sei es in größeren Vereinen oder sogar in einer Familie. Auch da gibt es hin und wieder so zuwider laufende Interessen, dass es es kaum jedem Recht machen kannst.
In so einem Fall gibt es für mich erst mal nur eine Regel: Man versuche, sich so dicht wie möglich an der Wahrheit zu bewegen. Denn egal wie du es drehst: Probleme kann man nur dann nachhaltig lösen, wenn man sich mit der Wahrheit auseinandersetzt. Ich habe dafür ein einfach zu verstehendes Beispiel:
Was bringt es dir, wenn du dem Arzt verschweigst, dass dir vor Kopfschmerzen fast der Schädel zerspringt und behauptest, du hättest leichte Atembeschwerden. Wie soll der Arzt dann darauf kommen, dass du vielleicht an Bluthochdruck leidest oder - noch schlimmer - an einem Tumor? Wäre wohl eher Zufall.
Dementsprechend sollte man auch an das "Migrationsproblem" herangehen. Geht man aber so heran, muss man sich erst mal durch ein wirres Geflecht an Lügen wühlen, was sich dank auch der rechtsradikalen AfD in der Gesellschaft breit festgesetzt hat. Die Realität ist recht simpel (Die Lösung leider nicht):
- Kriminalität hat nichts mit Hautfarbe, Religion, Nationalität usw. zu tun.
- Kriminalität hat mit Geschlecht und Alter zu tun. Die meisten Straftaten begehen auch bei Deutschen stets junge Männer und nicht Rentner, Kinder oder Frauen.
- Ferner hat Kriminalität etwas mit sozialem Status zu tun.
- Das Erlernen einer Sprache dauert und je älter man ist, desto schwerer wird es. Das ist immer so. Bei allen Menschen.
- Die Integration gelingt dann gut, wenn man Menschen in Freundschaft begleitet, nicht, wenn man sie mit Bezahlkarten und bei Brot und Wasser ausgrenzt.
- Je länger ein Mensch keine Perspektive sieht, desto mehr resigniert er und verliert jede Motivation, desto eher gleitet er in Kriminalität ab.
Es gibt noch viele andere Wahrheiten in diesem Zusammenhang. Wenn man also um diese Mechanismen weiß, dann kann man auch die Probleme lösen. Womit? Mit dem exakten Gegenteil dessen, was vor allem Rechte fordern. Man muss die Menschen an die Hand nehmen, wenn die Motivation noch da ist. Ihnen nicht zig Steine in den Weg legen. Man muss akzeptieren, dass bei Kriegen, die 10 Jahre dauern, Menschen am Ende dann vielleicht doch dauerhaft hier bleiben. Und man muss dann schauen, dass die Menschen bei der Integration gefördert werden und nicht perspektivlos im Container gelassen werden.
Wenn man das mal kapiert hat, ist der Weg ziemlich klar. Es bleibt dann ein "Bodensatz" aus Menschen, die entweder aus diversen Gründen vielleicht auch gar nicht arbeiten können (Schweres Trauma, schwer körperlich behindert, zu alt usw.) oder die anderweitig nicht richtig passen.
Wir verschenken ein riesiges Potential an guten Integrationsgeschichten, einfach weil wir zu dumm sind, uns richtig zu verhalten. Damit meine ich nicht, dass wir uns anpassen müssen, sondern eher, dass wir aggressiv und ausgrenzend sind und dermaßen sprachfixiert, dass wir viele nur dann akzeptieren, wenn sie quasi besseres deutsch sprechen als wir selbst. Das ist Wahnsinn.
Bleibt dann am Ende "nur" noch der kriminelle Bodensatz übrig. Den wirst du nie in den griff bekommen. Kriminalität wird es immer geben. Dessen müssen wir uns bewusst werden. Auch wir Deutschen sind genauso kriminell. Da können wir nur versuchen, das Schlimmste so gut es geht zu verhindern. 100% wirst du nie verhindern können. Es ist auch total wirr, mit geschlossenen Grenzen o.ä. so etwas verhindern zu wollen. Hier würde allgemein uns Deutschen mal eine gesunde Portion Realismus gut tun.
Die vielen Integrationsangebote gibt es auch. Es gibt aber ein Problem, die Menschen gut zu erreichen, also die Flüchtlinge anzusprechen und es fehlt bei uns Deutschen irgendwie die Bereitschaft, ihnen zeit zu geben.
Wenn ich sehe, dass ein Arzt mindestens C1 braucht, um als Arzt praktizieren zu dürfen, ist das irgendwie ja nett und hat gewiss auch Gründe. Wenn dann aber die Gesellschaft nicht bereit ist, so jemandem wenigstens mal 2 oder 3 Jahre Zeit zu lassen, das zu erlernen, dann packe ich mich an den Kopf. Als ob hier jeder deutscher mal eben beispielsweise arabisch direkt nach 2 Jahren fließend auf C1-Niveau beherrschen würde.