Theorie zu Die Stadt der träumenden Bücher von Walter Moers
Guten Tag, ich habe eine Theorie zur Buchhaim-Trilogie. Diese ist ja unvollendet, Moers hat den zweiten Teil mit einem extremen Cliffhanger beendet; über Teil drei hat er schon verraten, dass er näher auf die Buchlinge eingehen will.
Jetzt verhält es sich so, dass Mythenmetz ständig von dem Zitat „Hier fängt die Geschichte an“ verfolgt wird, was einem Text des Schattenkönigs entspringt (welcher höchstwahrscheinlich tot ist, wie wir seit Ende des ersten Buches wissen). Und jetzt bekommt Mythenmetz zu Beginn des zweiten Buches, das Labyrinth der träumenden Bücher, die Botschaft: „Der Schattenkönig ist zurückgekehrt“. Hier meine Theorie: Wer kannte das Zitat „Hier fängt die Geschichte an“ und konnte es so „gegen“ Hildegunst von Mythenmetz einsetzten? Nur Phistomephel und Harfenstock, beide sind tot (Harfenstock unter allen Umständen, Phistomephel höchstwahrscheinlich), und die Buchlinge, die Hildegunst auf seiner Suche bzw. der unfreiwilligen Expedition durch die Katakomben befragt hat.
Ergo: mit dem Schattenkönig ist nicht Homunkoloss selbst gemeint, sondern sein Alter Ego - Ein Buchling, der sich diesem Schriftsteller zugeschrieben hat, denn ein Schriftsteller war Homunkoloss ja! Das würde auch in der Hinsicht Sinn ergeben, dass Moers selbst ankündigte, der dritte Teil der Buchhaim-Trilogie beschäftige sich tiefer mit den Buchlingen.
Was denkt ihr über die Theorie? Könnte mit dem Schattenkönig ein Buchling gemeint sein, oder jemand anderes? Oder seid ihr da auf einer ganz anderen Spur? Lasst mich gerne eure Vermutungen wissen :)
1 Antwort
Moin!
Eine interessante Theorie. Ich bin jedenfalls sicher, dass der Brief, den Hildegunst erhält, von seinem eigenen Buchling geschrieben wurde. (der muss inzwischen ziemlich groß und dick sein, bei so vielen Büchern, die Hildegunst geschrieben hat).
Es ist gut möglich, dass es einen Buchling des Schattenkönigs gibt. Die Frage ist, warum ist er nicht schon früher aufgetaucht? Homunkulus hat ja schon geschrieben, bevor er von Smeik verwandelt wurde. Weiter stellt sich die Frage: was wurde aus diesen Geschichten, die er als Menschenkind geschrieben hat? Veröffentlicht wurden sie offenbar nicht. Könnten sie auf irgendeinem Weg trotzdem in die Katakomben gelangt sein? Oder existieren sie gar nicht mehr? Dann bliebe das einzige, was er geschrieben hat in seiner Zeit als Mensch, die Geschichte/der Brief, den er Danzelot geschrieben hat. Es sei denn, er hat als Schattenkönig auch geschrieben, aber ich glaube, davon ist nichts bekannt. Erinnere mich jedenfalls nicht, davon gelesen zu haben.
Nun, da Danzelot auch einen Buchling hat, wissen wir, dass es reicht, ein einziges Buch geschrieben zu haben (wenn man von dem Schrankgedicht mal absieht XD). Allerdings handelt es sich bei dem Werk des Schattenkönigs nicht um ein gedrucktes Buch, sondern lediglich um einen Brief/ein Manuskript. Reicht das, um einen Buchling zu erschaffen? Andererseits hatte Hildegunst einen, bevor er Schriftsteller wurde. Also scheint es möglich.
Wie wahrscheinlich ist es allerdings, dass um einen Buchling so ein Theater gemacht wird? Es gibt immer wieder neue Schriftsteller, ergo immer wieder neue Buchlinge. Warum sollte von diesem bestimmten so ein Aufsehen gemacht werden? Er ist im Grunde nur einer von vielen. Und "nur" ein Buchling. Ein Geschöpf, dass die Literatur eines Schriftstellers lediglich auswendig lernt.
Aufgrund dessen halte ich es für wahrscheinlicher, dass irgendein Teil des Schattenkönigs, sei es seine Seele oder einige Papierschnipsel, überlebt haben und sich irgendwie im Laufe der Zeit neu regeneriert haben.
Die Zeit wird es zeigen. Ich hoffe nur, Moers lebt lange genug, um den dritten Teil fertig zu stellen. Ich warte schon seit Jahren darauf! Wird langsam Zeit.
LG
Tarani
Danke für deine Antwort, da waren viele interessante Gedanken dabei! Ich erwarte auch schon sehnlichst den dritten Teil ^^