Schwiegereltern - die Familie meines Partners zu oft sehen?
Hallo,
ich habe ein Diskussionsthema bzw. möchte mir hier mal ein einen Rat einholen.
Ich bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen, der nun aus diversen und völlig plausiblen Gründen mit nun Mitte 40 in die Einliegerwohnung seiner Eltern einziehen musste.
Seine Eltern sind unglaublich freundlich und höflich, hilfsbereit und immer für ein Gesprächsthema zu haben. Die Familie mit Schwester, ihren drei Kindern etc. ist auch oft bei "Oma und Opa". Dadurch ist da immer viel Familientrubel.
Nun ist es aber so, dass ich nun einmal nicht zu der Familie gehöre. Ich liebe meinen Partner und verbringe gerne Zeit mit ihm - bin aber nicht "soooo" ein Familienmensch... ich bin eher zurückgezogen und Einzelgänger (oder zu-zweit-Gänger).
Aber ihr könnt auch ja vorstellen wie das ist, wenn ich ihn nun besuche - gemeinsames Abendbrot, immer freundlich Hallo und Tschüss sagen, immer "halbwegs ordentlich" aussehen und sich "integrieren", und mit "fremden" am Tisch sitzen.
!!! Versteht mich nicht falsch, ich schätze die Mühen der Familie, vor allem die Schwiegermama, die uns ja dann auch von vorne bis hinten bekocht und alles tut !!!
Eigentlich war ich bei in seiner Wohnung damals sowas wie ein Dauergast - ich habe mehr Zeit bei ihm verbracht als in meiner Wohnung, in die ich nur beruflich muss. Nun fühle ich mich da aber nicht mehr wohl ... lieber hocke ich alleine in meiner Wohnung, als mich "verstellen" zu müssen.
Zu mir kommen kann/will er nicht, da er zwei Katzen hat und diese nicht alleine lassen kann (will).
Was meint ihr dazu?
- Wie oft die Woche ist es "okay", bei seinen Schwiegereltern zu leben, essen/duschen/schlafen? Ab wann wird es lästig?
- Wo wäre da eure Grenze, was diesen Familientrubel betrifft? Wie weit lässt man sich auf sowas ein?
- Wie spreche ich am besten mit meinem Partner darüber? Es ist leider ein sehr sensibles Thema...
- weitere Tipps und Hinweise? :-)
Vielen Dank, ich bin gespannt was ihr dazu meint.
2 Antworten
Hey
Ich denke, ihr müsst beide die andere Meinung respektieren. Erzähle ihm deine Sicht OHNE ihm vorwürfe zu machen oder sein handeln/denken aus deiner Sicht zu verurteilen. Erkläre ihm, dass du nicht so ein familienmensch bist und dich freuen würdest wenn er auch mal zu dir kommt. Wenn er bei seinen Eltern einzieht, frag ihn ob diese nicht auf seine Katzen aufpassen können. Wenn er bei seinen Eltern wohnt, hast du eigentlich immer das Recht dort zu sein.
Meine Grenze beim familientrubel, wäre immer da wo ich mich total unwohl fühle. Wenn ich mich überhaupt nicht mehr mit der Situation auseinandersetzen kann und will. Auch das muss er respektieren. Deine Grenze sollte sich niemals verschieben nur um ihn glücklich zu machen.
Auch wenn es ein sensibles Thema ist, hilft es nicht darüber zu schweigen. Das macht dich auf Dauer unglücklich und kann die Beziehung auf ewig zerstören.
Hoffe ich konnte helfen euch viel Glück:)
VLG IsiHorse
Wie oft die Woche ist es "okay", bei seinen Schwiegereltern zu leben, essen/duschen/schlafen? Ab wann wird es lästig?
Das ist absolut subjektiv und kann pauschal nicht gesagt werden. Für andere ist es ein, zweimal die Woche ok, für andere zweimal im Monat, der Dritte wäre da jeden Tag mit fein. Ich persönlich sehe es extrem kritisch, dass er zu seinen Eltern gezogen ist, so sehr ich auch die Gründe respektiere, die ihn dazu gebracht haben mögen (leider kennen wir diese nicht).
Wo wäre da eure Grenze, was diesen Familientrubel betrifft? Wie weit lässt man sich auf sowas ein?
Ganz klar, wenn ich nicht mehr genug Zeit mit meinem Partner alleine habe und mir das alles zu viel wird. Wäre bei mir ab dem zweiten Mal in der Woche der Fall, denn ich bin wie du ein Einzel- zu zweit-Gänger und da lege ich viel Wert drauf und das darfst du auch.
Wie spreche ich am besten mit meinem Partner darüber? Es ist leider ein sehr sensibles Thema...
Das ist die gute Frage des Tages. Hier wäre es wichtig, mit "ich Botschaften" zu arbeiten. "Ich liebe die gemeinsame Zeit zu zweit mit dir und mir ist das mit deiner Familie sehr viel geworden. Können wir bitte mehr gemeinsame Zeit zu zweit planen und für uns haben?" wäre ein Satz, der möglich wäre.
Ich finde es toll, wie reflektiert, offen und bis jetzt super mega tolerant du mit der Situation umgegangen bist und ich wünschte, es gäbe mehr Frauen wie dich, dann gäbe es weniger Probleme in vielen Beziehungen und vor allem, wäre ich dann teil-arbeitslos, aber das wäre fein für mich :)
Abgesehen davon, gäbe es dann bestimmt weniger Single Männer wie mich, aber egal ;) sorry, der kleine Scherz musste raus.
Zu deiner Frage nach Tipps und Tricks: du darfst dich jederzeit zurückziehen und ihm sagen, dass es dir zu viel wird mit der Familie. Leider ist es oft der Anfang vom Ende einer Beziehung, wenn er nicht bereit ist, mittelfristig zu schauen, ob ein Auszug und dann z.B. ein Zusammenzug mit dir denkbar ist. Keinesfalls solltest du erwägen zu ihm zu ziehen, das wäre das Schlimmste für euch. Von Herzen alles Liebe für euch und wenn du noch Fragen hast, immer raus damit :)
Danke schön für die guten Wünsche :) Lieb von dir!
Ich hatte es befürchtet, dass es aus so einem Grund erfolgte. Das macht die ganze Lage natürlich nicht einfach, aber es ist, wie du sagst, nachvollziehbar.
Wie gesagt, folge deinem Gefühl, dann wirst du mit Sicherheit einen für dich guten Weg finden.
Hi, danke für deine Nachricht.
Ich würde mir tatsächlich wünschen, du wärst arbeitslos - dann hätten wir mehr glückliche Menschen. ;-)
Der Einzug bei seinen Eltern folgte auf einen Auszug aus seinem Haus, das er aufgrund eines juristischen Streits verlassen muss. Leider gibt es einen Streit mit der Ex Partnerin bezüglich des Kredites usw.... es ist kompliziert ':).
Das mit den Ich-Botschaften ist ein guter Rat, danke. Aber bevor ich da "an die Front gehe" muss ich für mich wahrscheinlich erstmal sortieren, was es tatsächlich ist, was mich so stört.
Danke! Und viel Glück beim dating xp