Schlimme Erlebnisse in Kindheit und Jugend
Wenn man in der Jugend viele schlimme Dinge erlebt und gesehen hat, wird das mit zunehmendem Alter bewusster wargenommen? Denn ich bin jetzt 38. Finde vor 10 oder 15 Jahren hat mich das weniger beschäftigt und gehemmt, als heute.
6 Antworten
Ja – das ist nicht nur möglich, sondern ziemlich typisch. Viele Menschen berichten genau das: Was in der Kindheit oder Jugend lange wie in einem „abgeschlossenen Raum“ geschlummert hat, taucht Jahre später wieder auf – oft mit größerer Klarheit und emotionaler Wucht.
Warum ist das so?
Weil dein System damals überleben wollte – nicht verstehen, nicht verarbeiten.
In jungen Jahren fehlt oft die innere Reife, um das, was passiert ist, einzuordnen. Der Körper speichert das Erlebte, das Nervensystem schützt sich, der Alltag geht irgendwie weiter. Du funktionierst. Und das ist auch gut so – denn das war vielleicht die einzige Möglichkeit, weiterzumachen.
Aber: Irgendwann meldet sich etwas in dir.
Nicht, weil du „rückfällig“ wirst oder schwächer – sondern weil du jetzt bereit bist, das zu fühlen, was damals zu viel war.
Die Psyche sagt gewissermaßen: „Jetzt bist du stabil genug, jetzt kannst du hinschauen.“
Das kann sich zeigen als:
– innere Unruhe oder Überempfindlichkeit
– Grübeln über vergangene Situationen
– ein Gefühl, irgendwie „festzustecken“
– oder eine diffuse Traurigkeit, die scheinbar nicht zum Heute passt
Und ja, das kann irritierend sein – gerade wenn man denkt: „Warum beschäftigt mich das jetzt erst so sehr?“
Aber vielleicht ist es kein Rückschritt. Vielleicht ist es ein Schritt zurück zu dir. Zu dem, was lange weggeschoben wurde. Und damit auch ein Schritt nach vorn.
Ja. Das kann ein Schutzmechanismus des Körpers sein. Er schaltet/ blendet die (Traumatischen) Erinnerungen/ Ereignisse aus, um zu überleben. Später können diese danan zurückkehren und dann wird man sichs erst "richtig" bewusst. Wichtig ist einfach, dass man nicht zu sehr in diese Gedanken/ Erinnerungen etc reinrutscht, sondern dass man sie (ggf mit hilfe einer Therapie) aufarbeiten kann.
Lg Ginny
Leider bin ich wegen dem ganzen wie ein baufälliges Gebäude. Habe auch sonst so viele Baustellen
Ich kann derzeit nicht, weil wir so wenig Personal haben und ich kann derzeit nicht fehlen
Anscheinend bist Du jetzt einer Phase, in der sich Dein Körper an die Vergangenheit zurück erinnert, was er damals nicht aufarbeiten konnte, weil er dazu zu sehr traumatisiert war.
Deshalb wäre es falsch, das damals erlebte jetzt zu verdrängen. Mache eine Psychotherapie, arbeite das erlebte unter fachkundiger Hilfe auf. Wenn Du das geschafft hast, ist es vorbei und kommt nicht mehr. Aber ohne Hilfe wird es schwierig. Ein Therapeut nann Dir dabei helfen, bei bestimmten Dingen dagegen zu steuern, damit nichts schlimmes passiert.
Eine solhe Therapie geht auch nach Feierabend. Wenn Du damit schlimmeres verhindern kannst, bist Du weniger krank und lässt Deine Kollegen gar nicht im Stich. Machst Du es nicht und wirst krank, dauert es länger.
Ich habe ja mehr Baustellen. Und ich arbeite 10 bis 18 uhr. Da kann man wenig erledigen. Ich müsste eigentlich auch eine oder vielleicht zwei Operationen machen lassen. Dies geht derzeit auch nicht
Ja mit der Zeit hat man mehr Erfahrung wie es hätte anders laufen können zb. Durch Erzählungen der Freunde
ja, frühere belastende erfahrungen können erst im späteren leben bewusster wahrgenommen werden.
Kann oder sollte man das wirklich?