Pferdefreundlichste Zäumung
Hallo zusammen!
Ich wollte mal fragen mit welcher Zäumung ihr reitet und was ihr am pferdefreundlichsten findet.
LG Shettylove
7 Antworten
Wie pferdefreundlich eine Zäumung ist, hängt weniger von der Zäumung ab, sondern vielmehr von der Person, welche diese Zäumung nutzt.
Man kann mit jeder Zäumung Schmerzen verursachen. Ob Gebiss oder Gebisslos ist dabei unerheblich - oft wird das, was "harmlos" aussieht umso härter eingesetzt und damit ist niemandem geholfen. Es braucht feine Hilfen und eine auf Pferd und Reiter abgestimmte Ausrüstung.
Ich bin am liebsten mit Glücksrad oder Stangengebiss und englischem Zaum geritten. Wobei ich da weniger anhand meiner persönlichen Präferenzen entschieden habe, sondern anhand dessen, was für das Pferd gut funktioniert.
Am pferdefreundlichsten ist immer das, was zum aktuellen Ausbildungsstand und Ausbildungsziel des Pferd-Reiter-Paares passt, das mit den geringsten Hilfen, für die die Reiterhand bereits weit genug ausgebildet ist, dem Pferd am eindeutigsten erklärt, was der Reiter von ihm möchte.
Jede falsch gebrauchte Zäumung ist pferdeunfreundlich. Das geht vom rumziehen am Halfter über einfach falsche Hilfen an egal welcher Zäumung bis zu beidhändigem Führen von Stangengebissen. Für Falschgebrauch gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die Beispiele sind nur wenige davon, für richtigen Gebrauch gibt es die Reitlehre. Je korrekter man es schafft, die Zäumung zu führen, desto näher am Ziel der perfekten Zügelhilfe ist man.
Da gibts - wie immer - keine Allgemeinlösung die für alle Pferde passt und super ist.
Pferdefreundlich ist in erster Line einmal das was dem Pferd tatsächlich passt.
Und in zweiter Line das, mit dem der dazugehörige Mensch auch vernünftig umgehen kann.
Und man kann auch nicht generell Dinge sagen wie "Gebisslos ist immer besser". Das ist absoluter Blödsinn! Es ist alles andere als "freundlich" wenn man mit so einer Zäumung dann Dinge von einem Pferd verlangt, bei denen es noch nie eine Chance hatte überhaupt zu lernen, um was es bei der Sache geht. Damit frustriert man nur sich selbst UND das Pferd wenn dann nichts funktionieren kann.
Umgekehrt ist aber auch "mit Gebiss" nicht die Allgemeinlösung. Welches denn? Das Gebiss das Pferd A super passt und ihm sympathisch ist, ist für Pferd B die absolute Katastrophe! Selbst wenn A und B die gleiche Rasse, das gleiche Alter und die gleiche Größe haben.
Kommt völlig aufs Pferd und die Verwendung des Pferdes an. Selbstverständlich spielt auch die Hand des Reiters eine Rolle.
Ich reite meinen sowohl mit Sidepull und kolumbianischen Bosal. als auch mit Schenkeltrense, aber auch Billy Allen Bit wichtig Shanks oder auf reinem Westernbit. Je nachdem, was ich gerade vor habe.
Das kommt ganz auf das Pferd und vorallem auf die Reiterhand an.
Studien belegen, dass Gebiss sowie Gebisslos ähnliche Wirkung und schmerzen verursachen können.