Lohnt es sich für euch wirklich die Belastung eines Eigenheimes auf euch zu nehmen?
Ich habe vor 4 Jahren ein Haus gekauft, und ich muss sagen, dass ich das Thema wahrscheinlich etwas unterschätzt habe.
Ich stehe finanziell nicht so schlecht da, und konnte mir für rund 450.000€ ein recht neues Objekt (BJ. 2011) leisten. Grundsätzlich bin ich mit dem Haus auch zufrieden, nur merke ich immer mehr, dass die Belastung und Verwantwortung eine erheblich andere ist als vorher. Während meiner Zeit als Mieter hatte ich all diese Sorgen nicht. Ständig passiert irgendwas, wie z.B.
- Wassereintritt im Keller
- Defekte Rolläden
- Ständig steigende Fixkosten rund ums Haus (Versicherung, Grundsteuer, Gas, Wasser, jährliche Wartungsarbeiten)
- Schädlingsbefall (Taubenplage auf dem Dach)
Und das alles sind immer Rechnungen, die schnell vierstellig werden.
Ich kann das alles ganz gut finanziell kompensieren, und ich genieße auch die Lebensqualität, die ein Eigenheim so mit sich bringt, aber es schwirren immer mehr Ängste mit, die mir dieses Erlebnis vermiesen. Man steht gefühlt immer kurz vor dem nächsten Knall, der einen wieder tausende Euros kostet.
Wie sind da eure Erfahrungen? Hattet ihr auch solche Phasen? Wie seid ihr damit umgegangen?
17 Antworten
Ich bin ehrlich, ich bereue unseren Hauskauf null. In nicht mal mehr 10 Jahren sind wir durch und schon jetzt finde ich es deutlich entspannter.
Der Wert hat sich in den letzten 10 Jahren verdreifacht.
Keine Nachbarn über/unter/neben mir.
Wir können machen was wir wollen, wenn ich Bock habe, gehe im um Mitternacht in den Keller und schmeiß den Trockner an 😁
Das Haus hat eine perfekte Substanz und wurde komplett neu saniert. Der Zwerg kann sich im Garten austoben und wie gesagt, nicht mehr lange und uns bleiben nur noch die Nebenkosten :)
Und als Tipp, Handwerkskosten ect. kannst du von der Steuer absetzen. Das Haus hast du für dich. Der Wert steigt, zahlst du Miete, ist das Geld futsch und zahlen musst du, bis du tot umfällst.
Die Handwerkskosten, die man absetzen kann, sind kaum der Rede wert. Das ist ja ganz heftig gedeckelt.
Für mich alleine...würde ein Tiny-House ausreichen.
Das Geld und die Freizeit die ich in den Unterhalt des Erbes stecke ä, ist wirklich manchmal ein Krampf...und man fragt sich wozu eigentlich?
Wenn man ein Haus erhalten will, dann kostet es Innerhalb von 50 bis 100 Jahren etwa ebensoviel an Reperaturen wie es als Neubau ohne die Kosten des Grundstücks gekostet hat. Im Prinzip zahlt auch der Mieter indirekt diese Kosten. Es kommt also wohl sehr darauf an in welchem Verhältnis die Baukosten zu den Grundstückskosten stehen. Auch die Wertsteigerung für den Fall eines Verkaufs ist nicht berücksichtigt.
Mein 1. Sohn hat vor etwa 15 Jahren mit einem von mir gegebenem Startkapital von 70 000 € (das eingebrachte Vermögen der Frau kenne ich nicht, war aber sicher geringer) eine Doppelhaushälfte im Großraum München (aber nicht in München) mit einem damaligem Wert von etwa 550 000 € gekauft. Er hat am Anfang massive Sanierungsmaßnahmen durchführen lassen (Heizung). Die finanzielle Planung war so kalkuliert., dass auch beim Verdienstausfall eines der beiden Ehepartner die wirtschaftliche Last noch kurzzeitig tragbar gewesen wäre. Inzwischen ist das Haus energetisch fast autark und hat einen Wert von etwa 750 000 € bei Schulden in Höhe von etwa 200 000 €.
Ein derartiges Haus zu mieten wäre wohl gesamtwirtschaftlich nicht kostengünstiger gekommen. Allerdings bestand natürlich trotz der Kalkulation die Gefahr, dass die Planung scheitern könnte.
Klar ist das so, aber dafür zahlst du keine Miete.
Solche Sachen wie Rollläden sollten aber nach 10 Jahren noch nicht kaputt sein. Und ein Wassereintritt im Keller sollte es auch nicht geben.
Allerdings investierst du ja das Geld, es ist damit nicht weg. Bei der Miete wäre es weg. Außerdem kannst du Reparaturen auch etwas steuern. Das muss nicht immer alles gleich gemacht werden.
Und als Mieter bist du auch von steigenden Kosten betroffen siehe Grundsteuer. Da hast du jeden Monat deinen Tausender knallen.
Ja, es lohnt sich. Ich kann mittags auf der Couch schlafen und niemand geht mir auf den Sack, unbezahlbar. Und die Hütte ist längst abbezahlt und wir zahlen Nebenkosten.