Kann man den Charakter eines Menschen an seinem Umgang mit Tieren erkennen?
Ich habe mich ein wenig mit Arthur Schopenhauer beachäftigt, der bekanntlich behauptete, dass ein Mensch der zu Tieren grausam ist ein schlechter Mensch sein muss. Ich sehe das ganz ähnlich. Tiere sind unter allen Umständen unschuldig und nicht in der Lage verwerflich zu handeln. Tiere orientieren sich ausschließlich am Charakter eines Menschen, nicht an seinem Aussehen, Tiere sind dem Menschen hoffnungslos unterlegen und ihm oftmals ausgeliefert. Ist der Charakter eines Menschen automatisch schlecht, wenn er schlecht zu Tieren ist? Kann man absichtliches Fehlverhalten gegenüber Tieren jemals verzeihen?
16 Antworten
Definitiv! Viele bekannte Serienmörder sind auch Tierquäler und Sadisten.
Stimmt. Bei vielen dieser Gestalten hat es mit Tierquälerei angefangen und ist irgendwann auf Menschen übergesprungen.
Nein, muss nicht. Sogar A. Hitler war ein Tierfreund, also muss das nichts miteinander zu tun haben.
Gute Frage, aber ich denke nicht immer. Manche können sehr Tierlieb sein, aber dennoch ein Psychopath sein.
Ich gehe davon aus, dass sich ein Charakter eines fühlenden und denkenden Menschen in der Kindheit prägt. Sicher hat die Umgebung einen grossen Anteil daran, wie entspannt oder verstört Du aufwächst -
siehe Krieg - ständig Angst auch deine engsten Eltern haben Angst
siehe Akoholiker-/Drogeneltern, die Kinder sind ständig am Verheimlichen
siehe aggressive, laute Eltern - ständig Hab-Acht-Stellung - man duckt sich
Wenn jemand mit Tieren schlecht umgeht, sie z.B. gerne quält, dann hat derjenige einen gefährlichen Schaden in seiner Phsyche. Kommt bestimmt meist aus den häuslichen Problemen.
"Jedoch ist er in erster Linie ein Mensch und kein gestörter Geist."
Ein Mensch kann einen gestörten Geist haben.
"Ein Mensch ist in der Lage vernünftig zu handeln, auch gegen Triebe, Zwänge und Verzweiflung."
Ich denke so redet nur, wer nie psychisch und physisch misshandelt wurde und die daraus resultierenden Folgekrankheiten nicht kennt. Wirkliche Verzweiflung kennen manche gar nicht und glauben, das bisschen Leid, was sie überstehen konnten, ist damit vergleichbar.
"Keine Überwindung ist zu groß, um sich selbst von so abscheulichen Handlungen abzuhalten. "
Ich bin auch gegen Gewalt. Besonders bei Kindern hat man allerdings aufzupassen. Sie wissen in jungen Jahren manchmal nicht, dass der andere Schmerz empfindet. Das müssen sie erst lernen. Wenn sie selbst in Schmerzen und Misshandlungen aufwachsen wird Grausamkeit zur Normalität. Sie geben es an ihre Kinder weiter, ohne zu wissen, dass es falsch ist. Wer halbwegs sozial erzogen wurde, kann sich auch bei seinem Eltern bedanken.
Das du so denken kannst, heißt, es ist genug richtig gelaufen bei dir. Es gibt leider so grausame Eltern, wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Ein Serienmörder, der von seiner Mutter erzählte, tat mir so unglaublich Leid.
Ich heiße Quälereien nicht gut. Denke aber wir sollten nicht urteilen über Situationen und Menschen, in deren Schuhen wir nicht stecken.
Ich gebe dir teilweise Recht, denn die Erziehung und die Umstände unserer Kindheit spielen eine enorme Rolle dabei, wer und was wir mal werden. Dennoch gibt es Menschen die trotz Gewalt, trotz schwerster Misshandlung und grausamen Umständen zu guten Menschen geworden sind. Egal wie man erzogen wurde und egal wie viel Leid man erfahren hat, letzten Endes bleibt die freie Entscheidung eine konkrete Handlung auszuführen oder nicht. Kein Mensch kann in einer funktionierenden Gesellschaft leben und nicht mitbekommen, wie man sich anderen gegenüber verhält. Wer eine ernste psychische Erkrankung hat, ist nicht für seine möglicherweise unkontrollierbaren Handlungen verantwortlich. Ich glaube und weiß, dass auch Menschen die das Schlimmste erlebt haben und von Geburt an nichts als Gewalt kannten einen guten Charakter haben können. Wer sich an wehrlosen Geschöpfen, ob Mensch oder Tier ist hier egal, vergreift, der hat einen schlechten Charakter. Warum er den hat ist aus meiner Sicht Nebensache. Aber ich kann deine Meinung verstehen.
Also ich denke, man kann in die eine Richtung durchaus behaupten, dass Menschen, die Tieren Leid zufügen, willentlich, oder mehr als nötig, keine guten Menschen sind. Für mich schließt sich das aus.
Genauso kann es aber auch Menschen geben, die andere Menschen diskriminieren und sich ihnen gegenüber, wie "schlechte Menschen" es tun würden, verhalten, die sich dafür aber durchaus auch um das Wohl der Tiere sorgen. Diesen Erfahrungswert ziehe ich aus Bekanntschaft mit homophoben und ausländerfeindlichen Menschen.
Ich glaube, man kann nicht von gutem Verhalten gegenüber Tieren auf einen guten Menschen schließen, sehr wohl aber von schlechtem Verhalten gegenüber Tieren auf einen schlechten Menschen.
Ein Mensch, der Tiere hasst und quält, ist meistens auch ein schlechter Mensch in vielen anderen Bereichen (Charakter, Verhalten zu anderen Menschen, Gewaltausübung, etc...) Nicht umsonst sind viele Serienmörder auch Tierquäler.
Ein tierlieber Mensch ist meist auch ein guter Mensch. Doch wie immer gibt es Ausnahmen. Hitler war Vegetarier und sehr tierlieb. Seine Deutsche Schäferhündin "Blondi" behandelte er wie seinen Augapfel.
Ganz richtig erkannt. Tierliebe Menschen müssen nicht gut sein.
Ja, Erziehung und psychische Probleme spielen stark in das Verhalten gegenüber Mensch und Tier rein. Dennoch kann man aus meiner Sicht den Anspruch an alle Menschen stellen respektvoll mit Leben umzugehen. Sicher, ein aus der Jugend oder Kindheit gestörter Mensch hat vielleicht den starken Drang ein Tier zu quälen. Jedoch ist er in erster Linie ein Mensch und kein gestörter Geist. Ein Mensch ist in der Lage vernünftig zu handeln, auch gegen Triebe, Zwänge und Verzweiflung. Keine Überwindung ist zu groß, um sich selbst von so abscheulichen Handlungen abzuhalten. Wer das nicht tut, ist aus meiner Sicht ein schlechter Mensch.