GuteFrage AGB § 10 Text und Data Mining
Warum genau hat man eigentlich Angst vor KI und Data Mining – will man ernsthaft zurück in die Steinzeit?
Ich stolpere immer öfter über Sätze wie:
„Die Nutzung unserer Inhalte für Text- und Data Mining ist verboten.“
(Grüße gehen raus an gutefrage – ihr seid nicht allein.)
Und ich frag mich: Wirklich? Das ist euer Beitrag zur digitalen Zukunft?
Ich bin kein KI-Entwickler, kein Silicon-Valley-Start-up – ich nutze KI einfach pragmatisch, zum Beispiel um Texte schneller zu analysieren oder Zusammenhänge zu erkennen. Ganz normale Anwendung, nichts Weltbewegendes. Aber offenbar ist das schon zu viel.
Ist das Verbot aus Angst entstanden? Aus Prinzip? Aus dem Reflex: „Was ich nicht verstehe, muss ich verbieten“?
Oder glaubt man ernsthaft, man könnte damit den Fortschritt aufhalten? (Spoiler: Kann man nicht. Man verzögert ihn bestenfalls – woanders läuft er einfach weiter.)
Mich würde interessieren, was ihr denkt:
– Ist es nur Unwissenheit?
– Kontrollverlust-Paranoia?
– Oder eher: „Wenn wir’s nicht zu Geld machen können, darf’s keiner verwenden“?
Für mich fühlt sich das nicht nach Schutz, sondern nach digitalem Kleingeist an. Vielleicht überseh ich aber auch was – klärt mich gerne auf.
Und rein aus Prinzip habe ich diesen Text übrigens mit KI erstellen lassen.1 Antwort
Gutefrage ist dir offensichtlich schon einen Schritt voraus und hat die riesige Gefahr, die von der KI ausgeht erkannt und das einzige gemacht, was sie als vergleichsweise kleines Unternehmen dagegen tun können.
Es geht ein Stück weit um Kontrollverlustangst, nicht um Paranoia. Und die menschlichen Fähigkeiten werden nach und nach immer mehr und günstiger von KI ersetzt, was doch völliger Irrsinn ist. Die Menschlichkeit darf doch nicht so einfach aufgegeben werden und die noch vorhandene an eine Maschine verfüttert werden, um uns zu ersetzen...
Ich halte die aktuelle Entwicklung für sehr gefährlich und besorgniserregend, was ja bereits einige wichtige Entwickler der führenden Unternehmen gemerkt haben und sich zurückgezogen sind. Sie sind ja noch viel näher dran und wissen noch viel mehr über Geplantes etc...
Sehr interessant finde ich auch dieses Video: https://youtu.be/FutL3sJTzA4
@reeever Interessant, wie bei KI sofort von „Kontrollverlust“ und „menschlichen Fähigkeiten“ die Rede ist. Aber was genau sind das für Fähigkeiten, die da ersetzt werden sollen? Tabellen auswerten? Texte sortieren? Marketing-Floskeln schreiben?
Wenn wir ehrlich sind, reden wir hier weniger über Menschlichkeit als über den Verlust von Tätigkeiten, die ohnehin niemand aus Leidenschaft macht. Es wirkt eher wie: „Hilfe, die Maschine macht das, was ich auch mache – nur besser und ohne Mittagspause!“
Und dieses Bild vom gefährlichen Fortschritt – das ist ja auch nicht neu. Die Maler haben gegen die Fotografie gewettert, die Kutscher gegen das Automobil, und jetzt ist’s eben die KI. Spoiler: Hat noch nie funktioniert. Die Welt dreht sich trotzdem weiter – meist sogar schneller.
@ruhrgur Der rechtliche Aspekt ist wichtig, keine Frage. Aber seien wir ehrlich: Wenn ein Mensch ein Buch liest, daraus lernt und dann etwas Neues schreibt, ist das Bildung.
Wenn eine KI dasselbe tut, ist es angeblich Urheberrechtsverletzung.
Wenn wir ein Gemälde im Museum anschauen und davon inspiriert ein eigenes Werk schaffen – kein Problem. Wenn eine KI das tut, rufen wir gleich „Plagiat!“
Das wirkt nicht wie Rechtsschutz, sondern eher wie Schutzreflex – oder Besitzanspruch auf die eigene Filterblase.
Am Ende scheint mir, KI ist vor allem deshalb so unbequem, weil sie den Spiegel hochhält: Sie tut, was wir tun – aber sie lässt sich dabei nicht von Emotionen, Eitelkeit oder Besitzdenken bremsen. Und das kratzt dann offenbar doch ein bisschen am Selbstbild.
Im Übrigen verkennt der FS auch sowieso, dass es hier gar nicht um KI an sich geht. Es besteht schlichtweg ein urheberrechtlicher gesetzlich erlaubter Nutzen, der manuell ausgeräumt werden muss, was gutefrage jetzt getan hat. Letztendlich ist dies wirtschaftlich nur sinnvoll.
Will jemand eine KI mit den Inhalten von gutefrage trainieren, kann er das weiterhin tun, muss dafür nun aber einen Lizenzvertrag abschließen und entsprechend wohl auch einiges an die gutefrage.net GmbH abdrücken.
Wenn so etwas so weitergeht wo endet es dann. Die Maschine bringt die Menschheit in den Ruin.