Findet ihr, politische Diskussionen auf dieser Plattform konstruktiv?

12 Antworten

Findet ihr, politische Diskussionen auf dieser Plattform konstruktiv?

Zunächst einmal nimmt man an GF freiwillig teil, was auch für politische Diskussionen zutrifft.

Ob solche Diskussionen konstruktiv sind ist in der Aufnahme von vorgetragenen Fakten begründet, also immer ein Einzelfall.

Das Diskussionen für GF lukrativ sind, steht außer Frage; jeder Klick ist geldwert.

Nicht grundlos wurde GF durch Umfragen/Diskussionen ergänzt, obwohl es das auch vorher schon gab.

Umfragen waren -sind Fragen mit voting-Option, Diskussionen wurden im Kommentarbereich zur Antwort geführt.

Natürlich lassen wir alle mehr oder weniger auch direkt oder indirekt unseren angestauten Frust heraus. Man muss einfach schauen, was dahintersteckt:

Die Angst, dass sich unsere Lebensumstände durch die Entscheidungen der Politik stark verändern und verschlechtern, dass die Dinge negativer verlaufen, als bisher so wahrgenommen. Wir leben ja auch alle in unterschiedlichen Verhältnissen und sprechen daher aus unseren voneinander abweichenden Lebenserfahrungen. Hier prallen unterschiedliche Lebenswelten aufeinander. Wenn jemand, für den nur die Sonne lacht, mit erhobenem Zeigefinger den Gutmenschen propagiert (koste es, was es wolle) wird der andere, der es aus seinem Leben besser weiß und sich diese Gönnerhaftigkeit leider nicht leisten kann, dies als persönlichen Angriff oder sogar als Häme wahrnehmen.

In Politik finden Diskussionen statt, die sich genau damit beschäftigen. Und hier bilden sich Gruppen, die einander in ihrer Sichtweise unterstützen. Es geht hier nicht nur um Informationen, die gegenseitig korrigiert werden, sondern es geht um Ideologien (also um tiefste innere Überzeugungen) und den Wunsch, andere Ideologien verstummen zu lassen, damit diese möglichst wenig Gehör finden und niemand in diese Richtung manipuliert werden kann. Auch dahinter steckt die Angst, dass sich die Dinge in eine persönlich nicht gewollte Richtung entwickeln, die sich irgendwann kaum mehr aufhalten lässt: Nach links, nach rechts, zugunsten der Eliten, zuungunsten der Armen, Krieg und Frieden, fortschrittlich, rückwärtsgewandt, sozial oder anti sozial ... Dann gibt es hier auch schonmal sehr harte echte Wortgefechte.

Die sogenannten Fakten, die hier immer wieder erwähnt werden, werden dann von gegenteiligen Fakten überlagert. Es gibt nicht nur die eine Wahrheit und niemand von uns hier ist allwissend oder liegt komplett richtig, während andere komplett falsch liegen. Aber Konsens braucht auch die Bereitschaft, von seiner eigenen zementierten Sicht auf die Dinge abzuweichen. Das kann hier sicher nicht jeder. Am Ende gewinnt die Diskussion, wer lauter brüllt, den längeren Atem oder die meisten Mitstreiter hat. Oder wer einfach nicht mehr diskutiert und den anderen, der ihn in eine ungewollte Diskussion ziehen will (das kommt hier sehr häufig vor) verhungern lässt, indem er einfach nicht mehr reagiert. Wenn man ahnt, dass es nichts bringt, dann ist es manchmal der klügste Weg, aufzuhören.

Ob diese Diskussionen konstruktiv sind? Manchmal ja, meist nicht. Es kommt auch immer auf den anderen Diskussionspart und die Art und Weise der Ansprache an. Bei bestimmten Usern sind alle Felle davongeschwommen und es wird niemals mehr eine sachliche und konstruktive Diskussion geben. Da schwingen dann über lange Strecken entstandene persönliche Ressentiments mit. Es geht eben nicht nur um die Sache, sondern bei Politik geht es auch immer um einen selbst und den jeweiligen User und seine persönliche Identität. Die jeweilige Tagesform spielt auch mit hinein.

Aber dann geschehen doch noch Zeichen und Wunder und eine hitzig verlaufende Debatte endet sogar mit etwas, wie einem Konsens. Es gibt hier auch viele User, die sich auf Sachebene wertschätzend verständigen können, ohne persönlich abwertend zu werden. Diese können auch nach hitzigen Debatten noch miteinander sprechen und drücken nach solchen Diskussionen einfach den Reset-Knopf.

Die neu eingeführte Up- und Downvote-Funktion leistet ihren Negativbeitrag für Diskussionen und den Umgang der User miteinander. Bitte wieder abschaffen. Nicht gut.

Viele Leute diskutieren nicht sachlich und nicht konstruktiv. Einige sind auch direkt beleidigend. Das ist natürlich schade. Trotzdem macht es manchmal spaß wenn man jemanden gefunden hat der tatsächlich sachlich über Inhalte reden möchte, grade wenn man nicht einer Meinung ist. Am Ende können trotzdem beide Seiten immer was dabei lernen.


guenterhalt2  18.12.2024, 21:30

Ist es sachlich, wenn jemanden, der in der DDR groß geworden ist, studiert und gearbeitet hat, die nicht erfolgte Entnazifizierung durch die UdSSR nach 1945 vorgeworfen wird. Die Russen haben nicht alle Nazis erschossen.

Im nächsten Beitrag wir die unmenschliche Behandlung solcher Menschen als Verbrechen genannt.

guenterhalt2  18.12.2024, 22:36
@toterbiber

Das werde ich hier nicht schreiben. Du kennst meinen Usernamen. Da findest du genügend Kommentare.

Die Spione warten nur.

Nein, überhaupt nicht. Wir lassen nur unseren Senf hier raus...

Das neue Narrativ 'Wahrheit ist Lüge, Lüge ist Wahrheit' hat sich auch hier auf GF mittlerweile breit gemacht...

Gruß Fantho

Absolut nicht. Die Diskussionen sind meist unsachlich, strotzen nur so von Fehlschlüssen und letztendlich sind nur die wenigstrn dazu im Stande, die eigene Meinung zu hinterfragen und ggf. zu verwerfen.