Eure Meinung zur Abtreibung?

12 Antworten

Ich weiß nicht, ob ich selber eine Abtreibung übers Herz bringen würde.

Ich bin aber dafür, dass jede Frau die Möglichkeit dazu haben sollte.


Noeru  20.05.2025, 19:53

Und genau darum geht es.

Menschen vergessen total gerne, dass - wenn Abtreibungen legal würden und/oder andere Menschen diese Leistung in Anspruch nehmen - das für sie keinerlei negative Auswirkungen hat. Immerhin würden sie ja nicht gezwungen werden, anzuzeigen.

Es geht immer nur um Machtausübung. "Ich denke so, deswegen darfst Du das nicht!"

Welcher Mensch will denn anderen Menschen eine notwendige Gesundheitsleistungen anerkennen, nur weil er sie selbst nicht in Anspruch nehmen würde?!

Stellwerk  20.05.2025, 20:00
@Noeru

Eben. Das nervt mich auch an dieser Debatte so sehr, weil ich Abtreibungsgegner ihre eigene Radikalität der anderen Seite unterstellt. Da wird dann immer so getan, als ob Abtreibungsbefürworter Frauen gezielt zu Abtreibungen drängen wollen - - was halt einfach nicht der Fall ist.

Für die Wahlfreiheit einzutreten, bedeutet noch lange nicht, dass ich jeder Frau eine Abtreibung ans Herz lege. Das kann ich doch überhaupt nicht entscheiden WOLLEN.

Ich will keine Kinder und hatte das Glück, bisher nie in der Situation zu sein, wo ich so eine Entscheidung treffen musste. Aber ich weiß ja nicht mal selbst 100%, wie ich reagieren würde.

Noeru  20.05.2025, 20:02
@Stellwerk

Wie immer: Danke für Deine tollen Beiträge.

Leider werden wir die, die so vehement gegen Abtreibungen sind, mit Fakten oder dem Aufruf zur Empathie oder Logik nie überzeugen können.

Es steht nur zu hoffen, dass - sollte sich eine ähnliche Regierung wie die Repubsikaner in den USA hier an die Macht zu setzen versuchen - genügend auf die Straße gehen, damit diese Menschen nicht über uns entscheiden dürfen. Ich werde einer der Menschen auf den Straßen sein.

Stellwerk  20.05.2025, 20:14
@Noeru

Danke. :)

Same here.

Ich hab Freundinnen, die in jungen Jahren abgetrieben haben und später, in anderen Lebensumständen, Kinder bekommen haben. Ich habe Freundinnen, die abgetrieben haben und auch nie Kinder wollten und auch später keine bekommen haben. Ich habe auch eine Freundin, die von einem ONS schwanger wurde, kurz vor einem super Job stand und dann kurz vor der OP aus der Klinik gerannt ist, weil sie es nicht über sich gebracht hat.

Keine von diesen Freundinnen hat ihre Entscheidung leichtfertig und ohne heftige innere Kämpfe getroffen, aber sie hatten das Glück hier zu Leben und trotz der Bedingungen wie Beratung etc. SELBST und FREI entscheiden zu können.

Alle diese Frauen sind mit sich im Reinen und sage auch rückblickend es war die richtige Entscheidung zu zu dem entsprechenden Zeitpunkt.

Grundsätzlich ist in Deutschland die Offenheit einer freien Abtreibung gegenüber groß. Ich hoffe, das bleibt so - hierzulande sind ja weniger die religiösen Hardliner das Problem als die zurückkehrenden Lebensborn-Fans. 🙄

Ist finde es gut und richtig, dass jede Frau die Möglichkeit hat selbst zu entscheiden, ob sie das möchte oder nicht.


lsp07  20.05.2025, 19:52

Es hat leider nicht jede Frau die Möglichkeit

lsp07  20.05.2025, 20:18
@HarmonyZ

Theoretisch schon, aber armutsbetroffene in einer ländlichen Region in Bayern haben es nicht so leicht, wie sie es haben sollten

HarmonyZ  20.05.2025, 20:20
@lsp07

Wieso? Auch auf dem Land gibt es Ärzte. Und man kann Kostenübernahme für die Abtreibung beantragen - grade bei geringem Einkommen.

lsp07  20.05.2025, 20:29
@HarmonyZ

Nicht jeder Arzt führt Schwangerschaftsabbrüche durch

HarmonyZ  20.05.2025, 20:34
@lsp07

Dann kann man zu einem Anderen. Auch wenn man vielleicht 'ne Stunde mit dem Bush hinfahren muss, das sollte machbar sein, wenn man kein Kind will.

Mir ist die Frage einfach so eingefallen haha

Dafür ist die Fragestellung zu ernst!

Ich finde die Einstellung "ist der Körper der Frau, dann kann sie auch entscheiden" nicht den richtigen Denkansatz. Da drin ist ein werdendes bzw. heranwachendes Leben und das ist für mich genauso wertvoll, wie z. B. geistig verwirrte Menschen. Die haben dann auch einen Betreuer, der sich um deren Dinge kümmert.

Allerdings komme ich am Ende zum Ergebnis, das die Schwangere unisono die Betreuerin sein kann, denn die meisten Menschen machen es sich eben nicht so leicht mit solchen Entscheidungen, wie das teilweise unterstellt wird.

Richtig und gut finde ich die Regelung in Deutschland, dass ein unverbindliches Beratungsgespräch stattfinden muss, in dem die Alternativen aufgezeigt werden und so z. B. auch Frauen "abgeholt" werden, die von ihrer Umgebung in die Enge gedrängt werden.

Ich habe folgende Überzeugung zu dem Punkt: ich wünschte es gäbe keine Abtreibungen und alle gezeugten Kinder wären gleichermaßen erwünscht und würden zu fähigen, liebenden Eltern kommen.

Leider ist das nicht die Realität und es gibt Gründe die dazu führen, dass Frauen die werdenden Kinder nicht Austragen möchten, teilweise um jeden Preis nicht. Mir sind die möglichen Risiken und Beschwerden von Schwangerschaft und Elternschaft bekannt.

Daher folgende Schlussfolgerung: es braucht eine sichere, zuverlässige und legale Möglichkeit um Abtreibungen vornnehmen zu können. Befristet bis zu einem gewissen Entwicklungsstadium des Embryos um auch das werdenden Leben zu berücksichtigen.

Gleichzeitig sollte alles unternommen werden, damit Frauen und ihre Partner sich (ohne zwang/Druck) möglichst für das Kind entscheiden und wenn nicht für Elternschaft, dann zumindest für die Schwangerschaft und Adoption. Das sollte durch Aufklärung, Angebote und aktive, entgegenkommende Unterstützung geschehen.

Ich finde, dass jede Frau das für sich entscheiden soll, aber dabei das Recht auf Abtreibung so wie ausreichende Möglichkeit zur Versorgung. Außerdem muss Paragraf 218 gestrichen werden.