Aktien, Fonds, ETF oder Krypto, Sparpläne und Pfandbriefe Hebel und Optionsscheine, was ist die richtige Vorsorge?
Rentenschere geht immer weiter auseinander, Lebenserwartung steigt und trotzdem können und wollen viele nach 45 Beitragsjahren in Pensions- oder Rentenkasse nicht darüber hinaus abhängig beschäftig sein.
Frühzeitig mit kleinen Beträgen anfangen, soll es sich nach 20, 30 und 40 Jahren auszahlen. Sollten "kostenlose" wie Zero und justTRADE u.a. oder Consorsbank u.a. Banken mit Gebühren als Broker genutzt werden?
4 Antworten
Nutze was du für sinnvoll hältst, aber sei dir sicher, dass es über kurz oder lang passieren kann und wird, dass bestimmte Produkte vom Markt verschwinden (kannst ein Depot dann übertragen) oder sich die Kostenstruktur ändern kann.
Wichtiger als die Kosten für die Transaktion ist die kostenlose Depotführung und dass die handelbaren ETFs dem entsprechen was du willst und günstig sind.
Bei 20-30 Jahren Haltezeit ist der Unterschied zwischen 0,15% und 0,3% Jahresgebühr deutlich relevanter als eine einmalige Transaktionsgebühr, zumal die oft auch bei großen Banken für einige Sparpläne entfällt.
Beispielrechnung:
20 Jahre ETF mit gleicher Zusammensetzung und Zuwächsen der Aktien nur einmal 0,15% und einmal 0,3%, ich nehme mal 5% jährliche Rendite an.
0,15% wachsen in 20 Jahren um ~158%
0,3% wachsen in 20 Jahren um ~150%
Der Unterschied bei den Gebühren macht also im Zweifel viel mehr aus, als jede Transaktionsgebühr.
Für langfristiges Sparen sind Ordergebühren also oft vernachlässigbar, bei kurzfristigem Trading hingegen nicht. Zu Krypto kann ich dir nix sagen, da gibt es hier aber sicher genug Experten.
Man muss verstehen, was man tut und worin man investiert. Wenn man seine Geldanlage einem angeblichen Profi überlässt (gemanagte Fonds) arbeitet der nicht kostenlos sondern leitet die Rendite teilweise oder ganz in die eigenen Taschen, also müsste man selber schon sehr unbegabt sein und der Profi außerordentlich geschickt, damit aus dieser Variante mehr Netto-Rendite resultiert als aus eigenverantwortlichem Anlegen. Ich hab mein Geld überwiegend in ETFs und teilweise auch in Einzelaktien angelegt. Gemanagte Fonds lass ich mir aus den genannten Gründen nicht gefallen, da kann die Bank noch so viel Druck machen. Bei Krypto-Währungen ist mir nicht plausibel, wieso die dauerhaft steigen sollten, also Finger weg. Sparpläne sind kein Anlageziel, damit kann man in alles mögliche investieren. Kann man machen, ich hab stattdessen unregelmäßig und sporadisch mich gekümmert, als ich noch in der Anspar-Phase war, also vor Renteneintritt. Pfandbriefe sind mir noch nie als besonders lukrativ aufgefallen. Hebel und Optionsscheine sind Dinge, die ich noch nicht verstanden habe, also Finger weg, und ich hab es auch nicht nötig mich damit zu beschäftigen weil ich mit ETFs und Aktien schon sehr zufrieden bin.
Die Frage kann man nur in den Teilen beantworten, die man ganz klar nicht empfehlen kann und das sind zB Hebelprodukte. Sowas hat nichts mit Altersvorsorge zu tun.
Und beim Rest kommt es darauf an wie lange man sich damit beschäftigt hat (und ich gehe hier auch nur auf einzelne ein) und wie diszipliniert man an die Sache ran geht. Man kann ganz sicher nicht für alle sagen, dass es besser sei in XY vorzusorgen, denn nicht jeder ist in der Lage Geld zu investieren und das dann auch liegen zu lassen. An den Börsen ist der Verkauf schnell getätigt und dann erfüllen sich viele sicher eher heute einen Wunsch, als das Geld bis zur Rente liegen zu lassen.
Der erste Eindruck kann aber natürlich sein, dass Aktien oder ETF eine gute Möglichkeit der Altersvorsorge sein könnten, denn immerhin kommt man in der Regel besser dabei rum als einfach nur Geld in die Spardose zu stecken. In meinen Augen wird da aber was verdreht: Aktien sind ursprünglich dafür gedacht gewesen Firmen Geld zur Verfügung zu stellen, damit diese in ihr Geschäft investieren können und im Gegenzug wird man am Wertzuwachs beteiligt. Hierbei stand der Faktor des Investierten im Vordergrund und jedem war klar, dass die Investition gut aber auch schlecht laufen kann. Mein Eindruck ist, dass dieses Bewusstsein heute komplett fehlt und viele sehen es eher als Spareinlage, ohne daran zu denken, dass eine Firma auch scheitern kann. Heute sieht die Firma noch ganz gut aus aber was ist in 20 bis 30 Jahren? Man muss daher ständig prüfen, ob die Altersvorsorge noch gut angelegt ist, oder ob man umschichten sollte.
Wenn überhaupt, dann sind daher eher ETF für die meisten Menschen als Altersvorsorge geeignet, denn dort müssen sie sich nicht selbst darum kümmern aber dennoch bleibt es dabei, dass es am Ende nur gestreute Investitionen sind oder anders gesagt man wirft überall ein bisschen Geld rauf und hofft, dass es sich lohnt. Wobei die großen ETF vor allem in westliche Firmen investieren, weshalb trotzdem auch da das Risiko besteht, dass die Altersvorsorge, die in Wirklichkeit eine Investition ist, sich als schlecht herausstellt. Man weis ja nie was die Wirtschaft in den nächsten Jahren so macht und welche Rolle China usw spielen wird.
Als richtige Spareinlage bleibt in meinen Augen daher nur das, was knapp ist und auch bleiben wird. Also zB Rohstoffe wie Öl, Edelmetalle bzw Energie usw. Egan was passiert, das wird gefragt bleiben. Immobilien könnte man zwar auch dazu zählen aber wegen dem verbundenem Risiko würde ich nur darin investieren, wo ich auch wohne.
Was ansonsten in meinen Augen noch riesiges Potential hat ist Bitcoin (und damit meine ich nur Bitcoin), denn nichts ist knapper und immer mehr verstehen, dass wir schon längst digital sind was Wertspeicher angeht. Die Werte, die für Aktien oder Gold gehandelt werden haben schon lange nichts mehr mit Gegenstücken in der Wirtschaft zu tun. Der industrielle Nutzen von Gold liegt zb bei rund 10 %, weshalb die meisten Gold nur kaufen, weil sie überzeugt sind, dass andere auch einen Wert in Gold sehen. Und ich bin überzeugt, dass es ähnlich bei vielen anderen Dingen ist, die digital gehandelt werden. Bitcoin wird diese Dinge Stück für Stück aufsaugen, denn im Gegensatz zum Gold kann man Bitcoin einfach selbst verwahren und verschicken und spart sich das Gegenparteirisiko. Daher ist Bitcoin halten für mich sparen (ich besitze es wirklich ohne Sorge, dass jemand die Regeln ändert) und eine wirklich gute Alternative zur klassischen Rente.
Auf keinen Fall alles was mit Hebel zu tun hat und Optionsscheine auch nicht.
Regelmäßig sparen in ETFs würde ich für die meisten empfehlen.
=> Einfach, günstig, breit gestreute Anlage, versteht eigentlich jeder.
Alternativ regelmäßig sparen in mehrere Burggraben-Aktien.
=> da muss man schon ab und an nachschauen.
und vorab lesen, lesen, lesen