Whisky & Gläser Empfehlungen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hennessey und Remy Martin sind Cognacs, keine Whisk(e)ys.

Der Tullamore ist ein Blend (Mischung aus verschiedenen Whiskys) aus Irland. Trinkbar, sehr mild und in der günstigen Preisklasse, oft für unter 20,-- zu haben. Der ist also keine Referenz für einen zu kaufenden Whisk(e)y. Aber die Milde könnte ein Hinweis sein und wenn man die Cognacs her nimmt, die eher eine leichte Süße aufweisen, könnte das schon einen Tipp ergeben.

Ich würde für einen Whisk(e)y für jemanden, bei dem man keinesfalls weiß, ob er ihn tatsächlich mögen wird, keine 100 € für eine Flasche ausgeben. Im Zweifel steht für Flaschen dann jahrelang im Regal und wird nicht gemocht, was ja sehr schade wäre.

Zu den Gläsern: Ja, Nosing Gläser sind richtig. DER Klassiker ist das sog. Glencairn-Glas. Es gibt aber durchaus einige, die dafür gemacht und geeignet sind und jedes Glas hat, ähnlich wie beim Wein, so seine Eigenheiten. Aber mit Glencairn machst Du nichts falsch. Ebenso geeignet wäre z.B. der Spiegelau Snifter. Sieht ein wenig wie ein Glencairn mit Stiel aus. Das anderswo genannte Glas von Horst Lüning kenne und besitze ich auch, aber mir persönlich liegt es nicht so sehr.

Zum Whisk(e)y, hier ein paar Optionen, gleich jeweils mit Shoplink (mag bessere Links geben, aber die sind jeweils von Shops, bei denen ich schon bestellt habe, denen ich vertraue und bei denen die Preis ok sind:

Bushmills 16 Y. Milder, vollmundiger Ire.
https://berlinbottle.de/Bushmills-Rare-16-Years-Box-700ml-40-Vol

Edradour, 10 y. Viel Sherryanteil, immer lecker.
https://drankdozijn.de/artikel/fles-edradour-10-years-single-malt-70cl

Glenallachie. 12 Jahre aus dem POX Sherryfass. Käftig, Sherrysüß, damit machst Du nichts falsch: https://drankdozijn.de/artikel/fles-glenallachie-12-years-px-cask-70cl

Falls sich der zu Beschenkende ernsthaft mit Whisk(ey) beschäftigen möchte, dann wäre das hier vielleicht noch eine Geschenkoption:

https://smws.eu/gift-membership-mystery-malt-bottle/

Jahresmitgliedschaft in der Scotch Malt Whisky Society mit einer "Mystery Bottle". Die SMWS (bin selbst Mitglied) kauft gute Fässer der besten Brennereien, lässt den Whisk(e)y reifen und füllt dann selbst ab. Normalerweise bleibt der Whisky den Mitgliedern vorbehalten. Es gibt immer wieder Veranstaltungen, z.B. Tastings für Mitglieder etc... Aber das lohnt nur, wenn sich jemand gerne diesem Thema intensiver widmen will.

Woher ich das weiß:Hobby
Engineering3141 
Fragesteller
 05.12.2023, 21:14

Danke für die ausführliche Antwort.

Eigentlich geht es mir nur um ein kleines Geschenk für einen Bekannten. Ich muss aber sagen dass die Recherche bei mir persönlich schon ein leichtes Interesse geweckt hat. Es gibt wohl eine sehr breite und vielfältige Palette an verschiedenensten Whiskys, da ist der Reiz doch schon da selbst ein bisschen durchzuprobieren.

Insgesamt finde ich die Geschmacksbeschreibungen recht amüsant, kann damit aktuell ehrlichgesagt noch nicht viel anfangen.

Falls es dich & @Shalidor interessiert - ich habe jetzt einfach mal folgende Whiskys bestellt:

Dalmore Sherry Cask Select 12J

Highland Park 12J

(Der zweite ist für mich & wurde mir hier und persönlich empfohlen)

Zusätzlich 4x das geschliffene Glencairn Glas, da gefällt mir die Optik einfach.

Mal sehen, bin gespannt.

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Mediachaos  05.12.2023, 21:28
@Engineering3141

Der HP ist leicht rauchig, aber nur leicht. Für Anfänger, die noch wenig Erfahrung mit rauchigen haben, durchaus geeignet. Eher milder Heidekrautrauch, keine verbrannten Autoreifen 😆 .

Wenn Du Dich mit dem Thema beschäftigen willst, ist die Teilnahme an Tastings zu empfehlen. Du bekommst einen Überblick, ohne immer gleich eine oder mehrere Flaschen kaufen zu müssen.

Weiter würde ich empfehlen, Samples (Proben) zu kaufen statt ganzer Flaschen. Danach dann entscheiden, welcher Dir eine ganze Flasche wert ist. Manche Shops bieten so etwas an oder man weiß, wo Samples von Privat zu bekommen sind I.d.R. übrigens zum Selbstkostenpreis. Ich mache das gelegentlich auch - also sowohl Samples kaufen als auch welche hergeben, denn ich habe um die 120 (+) Flaschen im Bestand. Wenn Du dazu Tipps brauchst: Gerne melden.

Gespannt darfst Du sein. Das ist ein weites, interessantes Feld. War erst am Sonntag wieder einmal bei einem Tasting. Hier bei uns (Raum Stuttgart) gibt es einige gute Angebote dazu, kommerzielle und nicht-kommerzielle von verschiedenen Volkshochschulen - und diese Tastings sind alle richtig gut gemacht, erfreuen sich großer Beliebtheit.

Ehe ich's vergesse: Auch bei Whiskymessen gibt es immer spannende Tastings und wer sich mit dem Thema beschäftigen will, kann natürlich auf einer Whiskymesse ein gutes Maß an Input in kurzer Zeit bekommen.

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Habe gehört Nosing Gläser sollen gut sein, könnt ihr das bestätigen?

Die sind nicht nur gut, sondern essenzielle Voraussetzung, wenn man Whisky richtig genießen will. Ich empfehle hier wärmstens die von Horst Lüning entwickelten Gläser:

https://www.whisky.de/shop/Zubehoer/Whiskyglaeser/Kristallglas-Whisky-de-einzeln.html?listtype=search&searchparam=glas&searchorigin=1&searchparam=glas&preisMaxOverride=419

An Einsteiger-Whiskys kann ich den Highland Park 12 sehr empfehlen:

https://www.whisky.de/shop/Schottland/Single-Malt/Highland-Park-mit-Mini-Cask-Strength-12-Jahre.html?listtype=search&searchparam=highland%20park%2012&searchorigin=1&searchparam=highland+park+12&preisMaxOverride=419

Wenn du dein Budget unbedingt ausreizen willst, kann ich dir auch einen sehr guten Japaner ans Herz legen:

https://www.whisky.de/shop/Whisky/Japan/Suntory-Hibiki-Harmony.html?&searchorigin=2&preisMaxOverride=419

Engineering3141 
Fragesteller
 04.12.2023, 21:32

Danke für deine Antwort, der japanische klingt vorerst schonmal doch ganz interessant.

Auch interessant fande ich folgenden:

https://www.whisky.de/shop/Whisky/Dalmore-Sherry-Cask-Select-12-Jahre--.html

Hast du hiermit bzw. generell schonmal mit Dalmore Erfahrung gemacht?

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Shalidor  04.12.2023, 21:55
@Engineering3141

Von Dalmore kenne ich nur den Port Wood Reserve, der hat mich nicht überzeugt. Der geht geschmacklich aber auch in eine etwas speziellere Richtung. Stark in Richtung Pflaumen. Kann beim Sherry Cask Select aber wieder ganz anders sein.

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Mediachaos  05.12.2023, 12:02
@Engineering3141

Dalmore ist tatsächlich etwas "speziell". Bisher mochte ich nur die etwas teureren. Aber der besondere Geschmack kommt womöglich nicht bei allen gut an.

Den Hibiki hatte ich neulich mal bei einem Tasting im Glas. Alle fanden ihn gut - bis der Preis bekannt wurde. Denn den ist er nicht wert, zumal es sich um einen Blend handelt, also eine Mischung aus verschiedenen Whiskys.

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Shalidor  05.12.2023, 12:34
@Mediachaos
zumal es sich um einen Blend handelt

Was bei Japanern völlig normal ist. Die sind ähnlich perfektionistisch und effizient wie wir Deutschen, da sind Blends die logische Konsequenz daraus, weshalb diese Technik dort auch sehr weit verbreitet ist. Das heißt aber nicht, dass sie automatisch minderwertiger sind als Single Malts. Anders als bei schottischen Blends verwenden die Japaner meist nur Whiskys aus den eigenen Brennereien. Suntory zum Beispiel hat drei Brennereien, aus denen die Whiskys für ihre Blends kommen. Nikka hingegen hat zwei Brennereien, Yoichi und Miyagikyo. Auch hier werden Erzeugnisse aus beiden Standorten zu Blends verarbeitet. Sind also keine Single Malts, es kommt aber dennoch alles vom selben Hersteller.

Ich persönlich mag die Japaner. In meiner Sammlung befinden sich noch die beiden Flaschen, die ich auch empfehlen kann:

https://www.whisky.de/shop/Japan/Sorten/Blended-Malt/Nikka-Taketsuru-Pure-Malt.html?listtype=search&searchparam=taketsuru&searchorigin=1&searchparam=taketsuru

https://www.whisky.de/shop/Japan/Sorten/Single-Malt/Nikka-Miyagikyo-Single-Malt.html?listtype=search&searchparam=miyagikyo&searchorigin=1&searchparam=miyagikyo&preisMaxOverride=419

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Mediachaos  05.12.2023, 13:20
@Shalidor

Kleiner Widerspruch: Das japanische. Recht lässt auch ausländischen Whisky als Bestandteil jap. Blends zu. D.h., nicht selten sind Scotch Anteile enthalten.

Aber am Ende geht es darum, ob er schmeckt oder nicht. Der Rest ist teilweise eine eher akademische Diskussion.

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Hennessey, Tullamore Dew und Remy Martin

zwei von diesen sind Cognacs, der dritte ist Irish Whiskey, nicht Whisky (die Schreibweise ist wichtig). Daraus schließe ich mal, dass eher weiche, aus Sicht eines Single Malt Trinkers geschmacksarme Spirituosen bevorzugt werden.

Wenn es aber Single Malt Scotch sein soll, dann ist ein guter Einstieg für so jemanden Dalwhinnie 15. Das am besten geeignete Glas ist das Glencairn-Glas, klein und gewölbt (die Form sollte einem Cognac-Trinker entfernt bekannt vorkommen). Über die Kunst, das Aroma durch die Dosierung von etwas Wasser und Zeit zu entfalten, konsultiert man am besten Ralfy:

https://www.youtube.com/watch?v=Mf_QU9EmvzY

Der Antwort des whisky Experten ist kaum was hinzuzufügen.

Ausser dass nicht nur Iren und Schotten gute whiskys machen. Gibt's auch aus Deutschland von kleinen Betrieben. Vorteil beim schenken: Gibt's nicht in jedem Supermarkt und oft in kleinen Flaschen .. 2 Sorten a 0.35 zum probieren plus 2 Gläser passen dann ins 100€ Budget und machen Lust auf eine kleine Whisky Probe.