Verhalten nach Todesfall?

8 Antworten

Meine Anteilnahme!

Es gibt diesbezüglich fast keine Konventionen mehr, an die man sich (gefälligst) zu halten hat. Rede einfach nicht schlecht über den/die Verstorbene. Hab den Menschen in guter Erinnerung und bau zuhause keinen 'Altar' auf mit Fotos und Andenken und weiss noch was allem. Bewältige den Verlust so, wie du es für angemessen und richtig findest. Was andere darüber denken, kann dir egal sein, weil es war ja nicht deren Verlust.

Hallo, mein Mitgefühl zum Tod deines Elternteils.

Als ich 20 Jahre war, starb meine Mutter und weisst du was ich gemacht habe? Ich war normal arbeiten und war 6 Wochen lang fast jeden Abend unterwegs. Ich bin kein Typ, der sich betrinkt, aber war bei Freunden, in der Disco, in Kneipen, im Kino, alles mögliche ...

Nach 6 Wochen hatte ich das Gefühl, ich kann nicht mehr, ich war erschöpft.... also bin ich zu Hause geblieben,... ich habe immer versucht, das zu machen, wozu ich ein Bedürfnis hatte....

Ob die anderen gelästert haben, oder was sie gesagt haben, also die Nachbarn ect. war mir egal. Habe ich auch nicht mitbekommen, für meine Freunden war das ok und sie haben mich dabei ja auch unterstützt.....

Daher führe dein Leben, wie du es für richtig hälst. Du musst nicht in der Öffentlichkeit trauern. Es tut auch gut, mit Freunden zusammenzusein und unterwegs zu sein. Was die anderen, die Nachbarn, Fremde denken ist egal.

DU musst deinen Weg in der Trauer, mit der Trauer und aus der Trauer finden.

Alles Gute für dich und deine Familie....


sommerzeit1 
Fragesteller
 19.03.2018, 09:37

danke!! das hilft mir sehr. ich hab immer das Gefühl mich falsch zu verhalten.. aber wer weiß schon was richtig wäre..

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PaulPeter44  19.03.2018, 09:47
@sommerzeit1

Habe nicht das Gefühl, etwas falsch zu machen, weil es die anderen sagen.

Verdränge aber auf Dauer nicht die Trauer, rede mit Freunden oder mit der Familie. Wie es dir hilft. Man macht verschieden Trauerphasen durch. Am Anfang so wie du und auch ich es gemacht habe, eine Art Verdrängung. In ein paar Wochen verändert sich die Trauer, dann kommt vielleicht Wut, darüber, warum das Elternteil gestorben ist, das Bewusstsein wird größer, das derjenige nie wieder kommt... Man durchlebt verschieden Trauerphasen. Aber man muss diese Trauerphasen nicht öffentlich zeigen.

Daher, es ist in Ordnung, wie du es machst, finde deinen Weg, aber verdänge es nicht vollständig.

Alles Gute!

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Erstmal mein herzliches Beileid.

Du kannst mit der Sache umgehen wie du willst - was andere davon halten, sollte dir egal sein. Sie stecken ja nicht in deiner Haut.

Hätte dein verstorbener Elternteil gewollt, dass du ab sofort nur noch trauerst, dich verkriechst und nicht mehr richtig am Leben teilnimmst? Ganz sicher nicht.

Wichtig ist bloß, dass du nichts verdrängst. Aber in einem Kommentar schreibst du, dass du das nicht tust - von daher denke ich, dass du alles richtig machst.

Alles Gute weiterhin.


sommerzeit1 
Fragesteller
 19.03.2018, 09:40

hast du vielleicht noch Tipps wie ich verhindere es zu sehr zu verdrängen? ich denke zwar, dass ich es nicht komplett verdränge aber ich denke auch dass es mich einholen könnte dass ich es im Alltag von mir fern halte.

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Kadysha  19.03.2018, 10:49
@sommerzeit1

Indem du es ab und zu rauslässt. Lass deinen Tränen ab und zu freien Lauf, nimm dir Zeit zu trauern und das Leben unfair zu finden. Wenn du das nicht tust, wird die Realität irgendwann mit voller Wucht zurückschlagen - und das tut dann mehr weh als wenn man es gleich zugelassen hätte.

Versuch, eine Balance zu finden. Wenn du trauern möchtest, tu das, gern auch mit Freunden oder Verwandten. Dann muss man aber auch immer wieder nach vorne schauen und für den/die Verstorbene/n weiterleben.

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Mein herzliches Beileid!

Weißt du was? Du kannst trauern wie du es möchtest.
Ich trage sowas auch nie nach draussen wenn bei mir jemand verstirbt.
Ich hab vor 13 Jahren meinen Opa und vor gut 2 Jahren meine Oma verloren.. ich hab auch ganz normal weiter gelebt. Klar Trauer ich ab und an, aber das Leben geht ja weiter.

Ja, natürlich darf man nach dem Tod eines Angehörigen wieder Spaß am Leben haben. Wie lange die Zeit der "öffentlichen" Trauer dauert, darüber gibt es keine Vorschriften mehr. Früher war es mal 1 Jahr, aber heute muss und darf das jeder für sich selbst entscheiden.

Das Leben geht weiter!