Sollte Alkohol während der Schwangerschaft rechtliche Konsequenzen haben?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Nein weil 50%
Ja weil 42%
Anders weil 8%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein weil

Alkohol sollte in der Schwangerschaft überhaupt nicht zu sich genommen werden, da er die Hauptursache für Fehlbildungen ist.

Es gibt aber keine Grenzwerte, wie viel Alkoholgenuss während der Schwangerschaft bedenkenlos ist. Nur ein Glas mit einem alkoholischen Getränk kann dazu führen, dass das Baby körperlich und geistig stark geschädigt wird und es zu Fehlbildungen kommt.

Genau so kann es aber auch sein, dass eine Schwangere regelmäßig trinkt und das Kind nicht unter Beeinträchtigungen leidet.

Unter anderem deshalb gibt und sollte es kein Verbot von und demnach auch keine Strafen bei Konsum von Alkohol, Nikotin oder anderen Drogen in der Schwangerschaft geben.

Wer und vor allem wie sollte auch ein Verbot durchgesetzt, kontrolliert und bestraft werden?

Was ist mit Frauen, die ohne Wissen um die Schwangerschaft z.B. Alkohol getrunken haben?

Wo zieht man eine Grenze; Alkoholsucht, Komasaufen oder Weinbrandbohne?

Was ist mit verstecktem Alkohol, wo es nicht so eindeutig ist wie bei Rumkugeln oder Weinsauerkraut, z.B. in Gewürzsaucen, Stärkungsmitteln, Apfelessig, Zwiebelsuppe, Alkoholfreiem Bier, Hustensaft oder -tropfen, Konfitüre, Schokolade, Torten oder Kuchen?

Die Konsequenzen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sind in Deutschland noch nicht ausreichend bekannt und oft genug hört man (auch aus dem Umfeld): "Ein Glas schadet doch nicht - du kannst zumindest an Silvester, Geburtstag, Familienfeier.... anstoßen."

Um die Öffentlichkeit für die Risiken zu sensibilisieren und eine nachhaltige Verhaltensänderung zu erzielen, ist z.B. die Aufklärungskampagne „Mein Kind will keinen Alkohol“ sinnvoll - nicht aber eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
isebise50  19.07.2021, 15:56

Vielen Dank für deinen Stern!

0
Von Experte isebise50 bestätigt
Nein weil

Na klar, lasst uns einfach alle Schwangeren per se kriminalisieren, tolle Idee. Wenn es spezielle Verbote nur für Schwangere gibt, dann steht ja jede Schwangere schon mit einem Bein im Knast.

Der Punkt ist: was genau sollte denn dann der Tatbestand sein? Dürfte in Zukunft der Kumpel eine Freundin anzeigen, weil sie eine Schnapspraline gegessen hat? Darf der Wirt eine Kundin anzeigen, weil sie mit Rauchern vor der Tür stand und Passivrauchen ist schließlich auch fast so gefährlich wie rauchen.

Sogar Apfelsaft oder alkoholfreies Bier enthalten eine kleine Menge Alkohol, dennoch darf man als Schwangere durchaus alkoholfreies Bier oder Apfelsaft trinken. Oder würdest du dann Schwangeren auch Apfelsaft verbieten wollen?

Und warum Schwangeren nicht gleich noch Autofahren verbieten oder überhaupt, vor die Tür zu gehen? Da kann ja auch alles mögliche passieren. Zum Beispiel könnte man sich nach einem Zeckenbiss mit Borreliose anstecken. Auch gefährlich für das Kind. Also am besten ein Wiesen-/Gartenverbot für Schwangere.

Wo wir schon dabei sind, am besten auch gleich noch ein Verbot für den Konsum von Sushi, Salami, Räucherlachs, Tiramisu und weichgekochten Eiern - das wäre auch echt sinnvoll, weil man sich da mit Listerien, Salmonellen oder Toxoplasmose anstecken kann und das schadet auch alles dem Kind.

Und den Kontakt zu anderen Menschen kann man dann auch gleich komplett verbieten, da könnte sich die Schwangere ja mit Grippe, Röteln, Covid, Keuchhusten, Windpocken, Masern, Mumps, Hepatitis, Herpes oder Zytomegalie anstecken. Am besten fordern wir gleich noch eine Zwangsimpfung mit allem für Schwangere, nur um sicherzugehen.

Die meisten Schwangeren sind erwachsene mündige Frauen, auch wenn manche Menschen das nicht wahrhaben wollen. Eine schwangere Frau ist weder minderbemittelt noch dumm oder wünscht sich ein entwicklungsverzögertes Kind. Also warum genau denkst du, dass man noch extra ein Verbot nur für Schwangere braucht?

Sicher, es kommt immer wieder vor, dass auch Schwangere Alkohol trinken. Das hat viel mit fehlender Aufklärung zu tun. O-Ton meines Hausarztes (!), als ich schwanger war: "ach so schlimm ist das nicht, meine Frau hat damals auch ab und zu Sekt oder Rotwein getrunken in der Schwangerschaft und unsere Kinder sind trotzdem alle gesund"

Vor nicht allzulanger Zeit war das tatsächlich noch die Empfehlung von ärztlicher Seite zum Thema Alkoholkonsum.

Und warum eigentlich Alkohol und Tabak nicht gleich komplett für alle verbieten? Ist schließlich für jeden Menschen ungesund, nicht nur für Schwangere.

Im gleichen Zug könnte man dann auch noch ein grundsätzliches Rauchverbot in Räumen jeglicher Art, auch der Privatwohnung, verhängen, falls Kinder unter 16 im Raum anwesend sind.

Das wäre aber ein sehr großer Eingriff in die Unverletzlichkeit der Wohnung (immerhin ein Grundrecht) und auch nur sehr schwer zu kontrollieren.

Es gibt sehr viele Dinge, die im Bereich Kinder- und Jugendschutz zu tun wären. Verbote für Schwangere gehören mE nicht dazu.

MaryLynn87  16.07.2021, 12:29

Du hast noch ein Katzenhalteverbot für Schwangere vergessen. Beim saubermachen vom Katzenklo kann man sich nämlich auch Toxoplasmose holen.

0
Elli113  16.07.2021, 12:38
@MaryLynn87

Ach ja, richtig.

Wobei die meisten Frauen, die eine Katze zuhause haben, sich ziemlich sicher schon irgendwann mit Toxoplasmose angesteckt haben und dann wäre es ja wieder okay. Aber nur nach positivem Test!

Aber bestimmt fallen mir noch mehr Dinge ein, die man Schwangeren unbedingt verbieten müsste. *Ironie Ende*

1
Hoiai 
Fragesteller
 16.07.2021, 13:10

Stimmt ja guter Einwand, vielen Dank

0

und als nächstes dann weichgekochte Eier, Burger (könnten ja nicht durchgebraten sein), Kontakt mit allen Menschen, die nicht nachweislich Röteln hatten....

Aufklärung wäre beser als Verbote, die man sowieso kaum überprüfen kann

Hoiai 
Fragesteller
 16.07.2021, 13:10

Teile deine Meinung

0

Mütter die zu spät erfahren haben das sie Schwanger sind trifft meiner Meinung nach keine Schuld. Andere die wussten das sie Schwanger sind und nicht über die Konsequenzen bescheid über die man sich hätte informieren können. Die trifft eine Teilschuld. Und andere die das Kind nicht wollten ( aus einvernehmlichen Sex. ) und sich dadurch eine Fehlgeburt erhoffen sind meiner Meinung nach nicht fähig zu lieben. Die Mutter ist schuld an dem leiden des Kindes und leider werden beide bestraft.

Nein weil
  • viele wissen (angeblich) nicht, dass sie gerade schwanger sind.
  • Wenn eine Alkoholsuch besteht, kann du eine Süchtigen nicht dafür bestrafen das er tut was er eben tut.