Ehe seit 26 Jahren gehen oder nicht?
Wir sind seit 26 Jahren verheiratet.Mein Mann hat schon immer gerne Wein getrunken. Es gab leider dadurch auch schon einige Probleme mit den Kindern . Sie sind mittlerweile alle erwachsen und aus dem Haus. Seit etwa 6 Monaten ist mein Mann fast täglich betrunken. Ich habe schon mehrfach mit ihm gesprochen das ich so die Ehe nicht weiterführen möchte. Ich habe ihm vorgeschlagen er soll in eine Klinik gehen und einen Entzug machen. Das will er aber nicht er denkt dass er das alleine schafft und hat mir am Sonntag versprochen aufzuhören.Am Abend war er wieder betrunken am Montag war es ok kein Rausch. Er ist 65 Jahre alt ich bin 57. ich habe mein halbes Leben mit ihm verbracht, nun weiß ich nicht was ich machen soll. Gehen oder abwarten was passiert. Vielleicht kann er es ja doch aufzuhören
9 Antworten
Alkoholabhängigkeit ist eine psychische Erkrankung. Das er das alleine schaffen wird, ist ab einen gewissen Stadium ziemlich unwahrscheinlich. Du solltest ihn auf jeden Fall dazu ermuntern, dass er sich Hilfe sucht. Vielleicht kannst du ihn zumindest dazu überreden, dass ihr euch gemeinsam mit dem Thema ein wenig beschäftigt. Möglicherweise wird er dann ein wenig einsichtiger und nimmt die Hilfe an.
Als ehemaliger Co-Abhängiger eines alkoholkranken Vaters kann ich Dir nur raten, jetzt endlich die Reißleine zu ziehen.
Ich habe ihm vorgeschlagen er soll in eine Klinik gehen und einen Entzug machen.
Das ist auch vernünftig so! Aber bei Suchtkranken ist Vernunft leider viel zu oft Mangelware!
Das will er aber nicht er denkt dass er das alleine schafft
Da lügt er sich aber gewaltig in die Tasche! Ich denke, er ist schon länger als nur diese 6 Monate Alkie - dafür würden die Probleme, die er mit seinen Kindern hat, sprechen.
und hat mir am Sonntag versprochen aufzuhören
Hoffentlich kaufst Du ihm das nicht (mehr) ab, denn diesen Fehler habe ich damals bei meinem Vater zu oft gemacht. Aber dieses Verhalten ist typisch für Abhängige: Sie versprechen Dir das Blaue vom Himmel herunter - denken aber mit ihrem Ar... nicht daran, ihre Versprechen einzuhalten.
Zurück zum Thema Reißleine: Du kannst nicht verhindern, daß er sich selbst kaputtmacht, aber Du kannst verhindern, daß er DICH mit in den Abgrund zieht! Konzentriere Dich also auf Dich selbst und stelle ihm ein Ultimatum: Entweder er beginnt (z.B. innerhalb der nächsten 2,3 Monate) endlich eine stationäre Therapie und zieht diese dann natürlich auch durch - oder Du bist weg! Und dieses Ultimatum mußt Du konsequent durchhalten, das ist sehr wichtig! Wenn überhaupt, so wird Dein Mann nämlich erst dann zur Besinnung kommen, wenn der Leidensdruck bei ihm entsprechend hoch ist. Und manchmal muß ein Mensch leider verdammt tief fallen, bis es bei ihm soweit ist, bis er selbst einsieht, daß es so nicht mehr weitergehen kann.
Google auch im Internet nach Selbsthilfegruppen von Angehörigen Suchtkranker. In Deinem Fall wäre AlAnon eine der prominentesten Anlaufstellen. Mir hat AlAnon damals sehr geholfen, dort hatte ich Menschen, die mir zuhörten, die mich ernst nahmen, dort riet mir niemand, meinem Vater doch bitte sein Bierchen am Abend zu gönnen!
Dass dein Mann es alleine nicht schafft, mit dem trinken aufzuhören, ist sehr wahrscheinlich. Seine ewigen Ausreden und Beteuerungen sind nichts wert, da er als Süchtiger letztlich nicht auf sein Suchtmittel verzichten will. Vielleicht kannst Du deinen Mann zu einem Gespräch mit eurem Hausarzt motivieren (den Du allerdings zuvor fragen müsstest, ob er zu so einem Gespräch bereit ist).
Selbst das eine tägliche Glas kann schon zu viel sein wenn man nicht ohne auskommt.
Dein mann hat noch keiene Einsicht und keinen Willen da rauszukommen. Bei einer Suchterkrankung ist einmal der Willen aufzuhören wichtig wie auch eine fachliche Begleitung oder sogar eine stationäre Entgiftung und Therapie.
Du kannst es auch mit ihm versuchen den Entzug zu machen aber nur wenn er es will. Und das kommt leider oft erst wenn die Menschen so richtig auf die Fresse fliegen. So lange du noch da bist, den Haushalt schmeißt usw. muss er ja nix ändern. Er mus sich entscheiden. der Alc oder du.
Huhu
eine Sucht ist leider nichts was man einfach so "abstellen" kann.. und eine Alkoholsucht schonmal gar nicht.
Wenn er von selbst nicht einsieht dass er professionelle Hilfe braucht dann wird er die Sucht nicht besiegen können alleine.
Dass er am selben Abend des Versprechens schon direkt wieder getrunken hat zeigt auch dass er es selbst wahrscheinlich gar nicht mehr richtig kontrollieren kann.
Du solltest ihm sagen dass er entweder direkt mit dir einen Termin beim Hausarzt abmacht um sein Problem anzugehen oder du sofort weg bist.
Das sollte allerdings alles SOFORT passieren dann ansonsten passiert es sowieso nicht und dann solltest du definitiv gehen.
Viel Erfolg und Glück 🍀