Alkohol in der Beziehung?
Vielleicht hat jemand bereits Erfahrungen zum Thema Alkohol besonders in der Beziehung.
Ich bin seit über einem Jahr mit meinem Freund zusammen, am Anfang war alles normal und er hat da auch nur bei Anlässen Alkohol getrunken. Allerdings hat er bereits am Anfang durch Probleme angefangen Alkohol zu trinken. Erst war es nur einmal im Monat, dann stetig mehr (mehrmals die Woche 2-6 Bier am Tag). Zusätzlich wurde er da immer aggressiv und wir streiten uns bis heute ständig. Er sieht das Problem ein und versucht auch aufzuhören aber wie wir wissen ist es eine Sucht und so leicht kommt man da nicht raus… Er ist einmal zum Arzt um sich Hilfe zu suchen und war bereits zwei mal bei AA treffen. Immer wenn wir uns am Wochenende sehen oder auch mal länger, trinkt er keinen Tropfen und hat auch kein Verlangen aber in der Woche alleine wird er immer wieder rückfällig. Ich viele stecken seit Jahren in so einer Beziehung aber langfristig kann ich das nicht mehr, da ich auch mehr verdient habe. Ich will ihn unterstützen und einfach da sein aber ich hab auch Angst, dass es sich niemals ändert und ich nachher noch tiefer in der Beziehung stecke, besonders wenn wir bald zusammen ziehen wollen.
Kann da natürlich auch nicht mit Freunden oder Familie drüber sprechen…
4 Antworten
Was du da schilderst, ist eine unglaublich schwierige und belastende Situation. Du versuchst, für jemanden da zu sein, den du liebst, und merkst gleichzeitig, dass dich sein Verhalten selbst an deine Grenzen bringt. Es ist völlig verständlich, dass du hin- und hergerissen bist zwischen dem Wunsch, ihm zu helfen, und dem Bedürfnis, dich selbst zu schützen.
Alkoholsucht ist eine ernsthafte Krankheit. Sie betrifft nicht nur den Menschen, der trinkt, sondern auch die Menschen, die mit ihm leben. Wenn er allein unter der Woche immer wieder rückfällig wird, dann zeigt das: Es geht nicht um gelegentliche Schwäche, sondern um ein tiefer liegendes Problem. Dass er bei dir nicht trinkt, ist ein gutes Zeichen. Aber das reicht nicht aus, um langfristig etwas zu verändern. Eine wirkliche Heilung braucht mehr als einzelne gute Tage. Sie braucht ein klares, stabiles Umfeld, professionelle Begleitung und vor allem eine echte Entscheidung von ihm selbst, nicht nur für dich, sondern für sich.
Du darfst dir die Frage stellen, wie viel Verantwortung du wirklich tragen willst und kannst. Es ist nicht deine Aufgabe, ihn zu retten. Und du darfst dich selbst an erste Stelle setzen. Zwei kleine Impulse: Überlege dir schriftlich, was du brauchst, damit es dir gut geht in dieser Beziehung. Und finde eine neutrale Beratungsstelle für Angehörige von Suchtkranken, auch anonym, um dich selbst zu stabilisieren. Du darfst für dich sorgen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Vllt könnt ihr euch auch unter der Woche treffen, damit er da nicht so viel alleine ist. Ansonsten würde ich einen Entzug vorschlagen, wofür er sich zB 2 Wochen Urlaub nimmt.
Ok. Aber vllt hilft es ihm ja, wenn ihr zusammenzieht. Also wenn ich allein bin und es belastet mich etwas, dann trink ich auch mal was. Das ist zwar scheise, aber das muss nicht unbedingt Sucht sein.
Aber wenn du dir Sorgen machst dann sag ihm du wünschst dir ein paar Wochen Entzug von ihm
Hallo!
Es ist schon mal hilfreich, dass er bei zwei AA Treffen war. Die AA sagen: "Wer einmal an einem Meeting teilgenommen hat, hat beim Trinken ein schlechtes Gewissen." Das heißt, dass ihm schon bewusst ist, dass er mit Alkohol Probleme hat.
Schau mal auf der Seite www.Al-Anon.de unter 'Meetings', wo es bei dir in der Nähe ein Treffen gibt und geh da hin. Al-Anon ist eine Selbsthilfegemeinschaft für Angehörige und Freude von alkoholkranken Menschen.
Ganz klar sagen, dass er eine Therapie machen soll, ansonsten bist du weg.
Wir können uns nur am Wochenende oder an freien Tagen sehen, da ich beruflich momentan 3 Stunden von ihm entfernt lebe…