Freund kifft seit Jahren täglich
Hallo zusammen,
ich (w30) bin nun seit fast 6 Jahren mit meinem Partner (m28) zusammen. Als ich ihn kennengelernt habe hat er von morgens bis Abends gekifft. Er sagte mir aber immer dass ich sagen soll wenn es ein Problem für mich ist. Nach dem die Zeit der rosaroten Brille vergangen war merkte ich dass es mir nicht gefällt wenn jemand ständig kifft. Ich habe am Wochenende gerne immer mal mit ihm geraucht aber ich handhabe Drogen genau wie Alkohol. Mal am Wochenende ist es ok.
irgenwsnn hat mein Partner es dann zumindest mit dem kiffen auf den Abend beschränkt. An diesem Punkt sind wir aber nun seit 5 Jahren. Mittlerweile schlafen wir in getrennten Zimmern. Weil ich keine Lust mehr hatte bis tief in die Nacht allein im Bett zu liegen bis er nach dem zocken und rauchen zu mir kommt. Ich habe unzählige Mal angesprochen dass es mich stört und dachte, wenn er merkt ich entferne mich (schlafen in einem anderen Bett) gibt ihm das einen Gedankenanstoß. Dem war aber nicht so mittlerweile schlafe ich seit 3 Jahren allein und habe mich um ehrlich zu sein auch daran gewöhnt.
meistens geht er nachts gegen 3 Uhr ins Bett und schläft bis mindestens 11 Uhr manchmal aber auch 14 Uhr.
Ich bin dementsprechend jeden Morgen alleine, würde mir aber auch mal einen gemeinsamen Morgen mit Frühstück wünschen. Was ich auch mehrfach angesprochen habe. Er verspricht immer das wir das machen aber versetzt mich dann wieder in dem er sagt er konnte nicht aufstehen weil es ihm nicht gut geht oder weil er schlicht weg verpennt…
wir haben unzählige Male wegen dem kiffen gestritten und ich habe immer wieder versucht Kompromisse zu finden (nur am Wochenende rauchen oder nur an freien Tagen da er im schichtdienst arbeitet) immer wieder hat er es mir zugesagt und dann heimlich gekifft und obwohl es offensichtlich war dass er geraucht hat gesagt ich bilde mir alles nur ein. allgemein lügt er sehr viel bei den alltäglichsten Situationen.
mittlerweile bin ich seit 3 Jahren in Therapie bei der eine co Abhängigkeit diagnostiziert wurde. Aber auch das interessiert meinen Partner nicht. Er sagt immer nur meine Therapie sei dafür da das ich über ihn lästere.
Langsam fällt es mir sehr schwer noch liebe zu ihm zuzulassen. Ich fühle mich wertlos und denke das Gras ist ihm wichtiger als ich. Mit geht schlicht weg die Kraft aus. Ich denke mittlerweile auch sehr häufig an eine Trennung auch wenn ich ihn sehr gerne habe und viele positive Eigenschaften in ihm sehe.
Ich habe ihn daher schon mehrfach vor ein Ultimatum gestellt. Ich oder das Gras. Ich konnte eine Trennung bisher aber nicht durchziehen (ich weiß vermutlich nimmt er mich deswegen nicht ernst)
er sagt immer ich würde ihn nicht bedingungslos lieben weil ich das Gras nicht akzeptiere und es hätte ja keinerlei Auswirkungen. (Worauf ich immer antworte:doch mir geht es schlecht und die Beziehung leidet)
ich wünsche mir zudem langsam immer stärker ein Kind aber kann mir unter den Umständen kein Kind vorstellen
wie steht ihr zu der Situation? Denkt ihr bedingungslose Liebe ist an meine Abneigung zum Gras geknüpft? Zählt die Akzeptanz einer Droge zur bedingungslosen Liebe ? Sehe ich das alles zu eng ? Habt ihr eine Idee wie ich die Sache aus einem andern Blickwinkel betrachten könnte ?
Ich freue mich auf eure Meinungen.
aber auch ich habe mich mittlerweile sehr verändert. Bin sehr dünnhäutig geworden. Vertraue ihm kaum noch, selbst wenn er mal einen Versuch startet das Rauchen sein zu lassen suche ich schon nach Indizien die beweisen dass er es doch getan hat. Ebenso hab ich immer das Gefühl, das wenn ich liebe ihm gegenüber zulasse und gebe (welche er sich ja stark von mir wünscht) ich doch wieder nur enttäuscht werde. Weswegen natürlich auch die Liebe verblasst
5 Antworten
Denkt ihr bedingungslose Liebe ist an meine Abneigung zum Gras geknüpft?
Nein.
Es muss einem nicht alles am Partner gefallen und man muss auch nicht alles akzeptieren, insbesondere wenn es sich negativ auswirkt.
Du hast Gefühle und Bedürfnisse und das beißt sich inzwischen mit seinem kiffen, daran ändern könnte er durchaus was, Liebe geht nicht nur in eine Richtung.
Eine Beziehung ist auch keine starre Konstruktion, einmal aufgebaut und dann steht sie, sondern es gibt immer wieder Herausforderungen, Veränderungen und so weiter. Dazu gehören am Ende 2 Personen.
Ich habe ihn daher schon mehrfach vor ein Ultimatum gestellt. Ich oder das Gras.
Mein Ratschlag dazu, du kennst ihn am besten, meinst du er wird sich ändern oder wirst du offener seinem kiffen gegenüber sein?
Stell dir eure Beziehung mal in sagen wir 2 bis 5 Jahren vor, denkst du, dass sich da was ändern wird? Zum besseren oder eher schlechteren?
Wirst du damit klar kommen oder siehst du eher die Situation kommen dass es dich mehr belasten wird?
Klar man weiß nie wie die Zukunft dann wirklich wird aber wir haben durchaus eine Perspektive darauf aufgrund unserer aktuellen Situation.
Je nachdem was du in dieser Zukunft siehst oder vielleicht nicht siehst, solltest du dir Gedanken machen wohin du deine Zukunft lenken willst.
Ultimaten in Bezug auf Suchtmittel funktionieren nicht. Denn Liebe und Suchtmittel sind 2 verschiedene Dinge. Für deinen Freund ist das Gras – warum auch immer – eine Art Medizin. Der Wunsch damit aufzuhören muss von ihm selbst kommen. Dass seine Verhaltensweisen dich stören ist klar. Deshalb konzentrier dich lieber darauf. Sag ihm, was konkret an seinem Verhalten dich stört und versucht dafür eine gemeinsame Lösung zu finden. Du scheinst für alles, was dich an seinem Verhalten stört, Cannabis die Schuld zu geben. Aber der Grund für sein Verhalten liegt bei ihm selbst.
Bedingungslose Liebe gibt es nur seinen eigenen Kindern gegenüber. Romantische Liebe ist an die Bedingungen der optischen und charakterlichen Reize gebunden.
Du bist emotional Abhängig und lässt nicht los, was dich zerstört. Du leidest, aber hast Angst das nötige zu tun, damit du nicht mehr leidest. Das ist übrigens auch eine Form von Borderline.
Du darfst dir Hilfe suchen daran zu arbeiten, dass du es wert bist geliebt zu werden und glücklich zu sein. Mit der Therapie hast du schon den ersten Schritt getan. Sehr gut!
Du musst aber aus dieser Beziehung raus, wenn du wieder Lebensfreude erfahren willst.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es hilft durch den Schmerz durchzugehen. Wie ein Flugzeug, dass bei einem Gewitter startet: über den Wolken scheint die Sonne.
Für mich klingt das so, als müsstest Du ganz dringend mindestens eine Zeitlang raus aus dieser Beziehung, um Dich zu schützen. Sag ihm, dass Du eine Beziehungspause brauchst, weil Du es nicht mehr aushältst. Ich würde an Deiner Stelle mindestens drei Monate dafür veranschlagen. Wenn Ihr in einer gemeinsamen Wohnung lebt, wird das organisatorisch schwierig, denn Ihr müsst Euch einigen, ob er in dieser Zeit die Wohnung verlässt oder Du - und auch finanziell ist das vielleicht nicht einfach. Aber Deiner Schilderung zufolge ist die jetzige Situation für Dich nicht mehr länger zu ertragen. In der Phase einer zeitweiligen Trennung kann er an sich arbeiten und sich überlegen, wie er Dir entgegenkommen kann (und ob). Die andere Möglichkeit wäre eine sofortige endgültige Trennung (falls eine Besserung gar nicht zu erwarten ist). Auch das wäre mit Sicherheit besser als ein Weitermachen wie bisher.
Hätte er keinen Job in Schicht und zocken als Hobby, dann würde es doch anders aussehen?
Dann sehe ich das Kiffen nicht als Hauptproblem
Ich mache das auch seit 20 Jahren und gehe trotzdem spätestens um 22 Uhr mit meinem Mann zu Bett.