E5 oder Sizilianisch

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4 Antworten

Das muss jeder für sich individuell entscheiden. Ich spiele auf e4 meistens e5 oder d5. Je nach Lust und Laune. Gestern hatte ich z.B. d5 gespielt und Remis gespielt. Unsere dwz ist bei 1800 rum.

c5 spiele ich auf e4 nie. Nur auf 1. b3 manchmal.

Woher ich das weiß:Hobby – Schiedsrichterpatent und seit über 20 Jahren Vereinsspieler

Jesko224 
Beitragsersteller
 15.11.2024, 16:06

Hätte nicht gedacht, dass d5 so beliebt ist auf 1800er Nieveau.

Noidea333  15.11.2024, 16:11
@Jesko224

Was heißt "beliebt"? Manchmal wird es durchaus gespielt. Gibt aber in jeder Eröffnung zig verschiedene Varianten. So wird Schach eben nie langweilig 😅 Ich versuche meist etwas selteneres zu spielen, in der Hoffnung, dass mein Gegner dann auch mehr überlegen muss.

Moin,

wieso Sizilianisch ODER e5? Warum nicht Sizilianisch UND e5?

Wie wäre es mit der Sweschnikow-Variante:

1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 e5...

Diese Variante ist spannend und dynamisch. Aber ich glaube kaum, dass du es schaffst, dir bis heute Abend genügend Theorie anzueignen, um damit klar zu kommen. Aber für die Zukunft vielleicht...

Für heute Abend hängt für die Beantwortung deiner Frage viel davon ab, wie wichtig die Partie ist. Wenn es eine wichtige Partie ist (Clubmeisterschaft oder so), dann bleib diesmal lieber bei 1. ... e5, wenn du dich damit besser auskennst. Auch wenn es dich zu langweilen beginnt.

Ist es nicht ganz so wichtig, wie die Partie ausgeht, dann versuche ruhig Sizilianisch. Wenn du ohnehin von 1. ... e5 wegkommen willst, musst du ja irgendwann einmal etwas anderes ausprobieren.

Ein Eröffnungsrepertoire baut man sich genau so auf. Man probiert eine Zeitlang verschiedene Eröffnungen aus und analysiert den Eröffnungsverlauf und das spätere Ergebnis. Dann weiß man irgendwann, womit man erfolgreich(er) ist und bereitet daraufhin gezielt bestimmte Eröffnungen vor.

So habe ich gelernt, dass ich weder mit Weiß noch mit Schwarz gerne sizilianische Strukturen auf dem Brett habe. Ich verstehe diese Strukturen einfach viel zu wenig. Es ist nicht damit getan, allgemeine Ideen oder Varianten zu kennen. Man muss sich vor allem mit der Eröffnung wohl fühlen. Und das tue ich bei Sizilianisch weder mit Schwarz noch mit Weiß.

Es gibt dann gewisse Tricks, wie man unliebsame Eröffnungen eventuell vermeiden kann, aber das kann ich dir jetzt nicht näher erklären.

Mein Rat lautet daher: bleib für heute noch einmal bei 1. ... e5 und übe Sizilianisch erst einmal in ein paar freien Partien mit Gegnern im Netz oder bei unwichtigen Partien over-the-board.

Wenn du dann ein paar Partien damit gespielt hast, analysiere den Eröffnungsverlauf und ergründe, warum das Ergebnis herauskam, was herauskam.

Während der Erprobung kümmerst du dich auch um Eröffnungsvarianten und spielst Partien von guten Spielern nach, um herauszufinden, ob dir die Stellungstypen und Ideen mit der neuen Eröffnung liegen oder nicht.

Viel Erfolg heute Abend...

LG von der Waterkant

P.S.: Meine DWZ liegt bei >2100...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Jesko224 
Beitragsersteller
 15.11.2024, 23:05

Habe mit e5 heute nochmal gewinnen können. Mein Gegner hatte allerdings auch nur 1150 Dwz und hat einen Turm eingestellt.

DedeM  16.11.2024, 09:45
@Jesko224

Gratuliere. Was den Sweschnikow-Sizilianer angeht, das habe ich halb im Scherz gemeint, weil du „Sizilianisch oder 1. ...e5” geschrieben hattest. Das sollte auch ein bisschen witzig sein, dass du Sizilianisch mit e7-e5 spielen (also beides haben) könntest.

Aber Sizilianisch mit e5 ist tatsächlich eine recht interessante Eröffnung. Insofern lohnt es sich für dich vielleicht, dir das einmal genauer anzuschauen. Doch so etwas geht nicht für eine wichtige Partie am gleichen Abend.

Wie geschrieben, versuche ab jetzt immer mal was Neues und schaue, wie du damit klar kommst. Das kannst du gegen (schwächere) Programme oder im Internet testen.

Mach dich mit den Ideen und den Widerlegungsversuchen der dich interessierenden Eröffnungen vertraut. Achte auf typische taktische Schläge und spiele kommentierte Meisterpartien nach.

So wirst du nach und nach Eröffnungen finden, die dir liegen und andere aussieben, mit denen du nicht so gut klarkommst.

Viel Erfolg dabei...

Jesko224 
Beitragsersteller
 15.11.2024, 17:18

Ist schon recht wichtig heute Abend, ich habe mir Sveshinkov mal angeschaut, bin aber noch nicht tief drinn. Ich weiß, dass man da e5 spielt irgendwann, aber mit e5 meine ich halt gar nicht c5.

Im Prinzip muss man das selber entscheiden. Ich habe früher sehr gerne c5 gespielt, aber ich weiß ja nun nicht, ob dir das liegt oder nicht. Natürlich geht auch e5, das führt zu etwas "symmetrischeren" Stellungen im Zentrum (kann z.B. Russisch oder Italienisch werden). Auch geht natürlich e6 (Französisch), dagegen spiele ich mit Weiß eher ungerne.

Ich spiele immer e5 weil ich so ziemlich alle Varianten halbwegs kenne und schnell ausgleichen kann. Alle 20 Spiele werde ich halt mal ausvorbereitet, bzw. spiele ne Variante die der Gegner besser kennt, jedoch lerne ich dadurch ja dazu.

Allerdings kann man im u2000 Bereich da schnell hochfliegen wenn man ungenau spielt. Daher würde ich dir bei Unsicherheit empfehlen entweder einfach normal Züge zu machen. Wenn es eine Variante sein muss, spiele ggf. Caro-Kann, Französisch-Abtausch oder Colle-(Zuckertort)-System. Königsindisch ist auch ganz nett. Bei allem musst du nicht viel lernen und es sind immer die gleichen Motive. Zwischen 1500 und 1800 habe ich fast nur Colle-(/Zuckertort) System gespielt, auch wenn so etwas nicht zu empfehlen ist - man sollte auch etwas auf den Gegner reagieren und nicht stumpf seine Züge runter spielen.

Woher ich das weiß:Hobby – ELO 2150

Mustermann666  08.01.2025, 14:43

Mal ne Frage, spiele mit schwarz immer nur Caro Kann, egal was der Gegner spielt. Bin momentan damit auf lichess (rapid) bei 1800-1850. Würde aber gerne über 2000 kommen. Ist es für mich sinnvoller mich mit Caro Kann tiefer zu beschäftigen oder würde es mehr Sinn machen noch andere Eröffnungen zu lernen. Bin mir nicht sicher obs Eröffnungen gibt gegen die Caro Kann scheiße ist und falls ja welche wären das? Weil würde es gerne bei Caro Kann belassen und lieber versuchen sich damit perfekt auszukennen als viele Eröffnungen zu lernen aber keine so richtig zu beherrschen. Klar als GM zb. braucht man mehrere aber bis 2000 wo sich keiner auf den Gegner vorbereitet sollte es reichen zb. Caro kann als schwarz und Londoner System als weiß zu können oder liege ich da falsch? Habe mich bisher noch nicht großartig mit Eröffnungen auseinandergesetzt und möchte mich da jetzt verbessern, daher die Frage. Bin mir nämlich unsicher ob ich lieber meine Eröffnungen vertiefen sollte oder versuchen soll neue dazu zu lernen.

MichaelStumpf  08.01.2025, 17:20
@Mustermann666

Musst du auch nicht.
Wenn du immer halbwegs aus der Eröffnung raus kommst liegt das verlieren wohl nicht an dem Eröffnungswissen, doer? Sondern eher was danach kommt.
Spiele am Besten alngzeit Partien offline - da denkt man intensiver nach und spielt wesentlich genauer und überlegter. so steigert man eher die Spielstärke.
Caro-Kann kannst du auch bei 2500 + noch Problemlos spielen.