Darf ein Lehrer mit einer 16-jährigen Schülerin wirklich zusammen in Urlaub fahren, solange sich die beiden nicht küssen und auch keinen Sex haben?! 🤗

eher jein.

als mein Vater mich unterrichtet hat, bin ich logisch mit ihm auch in den Urlaub gefahren.

aber soweit keine solche Beziehung vorhanden ist, warum sollten Lehrer und Schüler außer auf Klassenfahrten miteinander verreisen. Ich an der Stelle des Lehrers würde es mir sehr genau überlegen, denn sowas kann Auswirkungen auf seinen Beruf haben. Auch das mädel wird in der Klasse untendurch sein und den ruf als madratze haben.

Guten Tag!

Das Strafrecht sieht grundsätzlich die Bestrafung der Täters vor, indem er sexuelle Handlungen mit einer Schutzbefohlenen praktiziert im Rahmen eines Obhutverhältnisses. Voraussetzung eines Obhutsverhältnisses ist eine Beziehung zwischen Täter und Opfer, aus der sich für den Täter das Recht und die Pflicht ergibt, Erziehung, Ausbildung oder Lebensführung des Schutzbefohlenen und damit dessen geistig-sittliche Entwicklung zu überwachen und zu leiten (vgl. BGH, Beschl. v. 25.04.2012 – 4 StR 74/12). Es bedarf der genauen Darlegung, inwieweit das Obhutsverhältnis begründet ist. Ein solches Verhältnis liegt bei Lehrer-Schüler Beziehungen vor.

Allerdings fehlt es - wie oben bereits erwähnt - an einer sexuellen Handlung. Ohne solche Handlungen ist der Straftatbestand des § 174 StGB nicht verwirklicht, sodass es an einer Strafbarkeit nach der benannten Vorschrift fehlt.

Gegen den Lehrer könnten jedoch Disziplinarmaßnahmen verhängt werden, wenn das Treffen außerhalb des Dienstes stattfindet. Im schlimmsten Fall könnte es den Ausschluss aus dem Schuldienst zur Folge haben. Daher sollte man es am Besten unterlassen.

Mit freundlichen Grüßen

ChaosLeopard

Das ist rechtlich sehr komplex, dennoch sollte ein Lehrer unter keinen Umständen mit einer minderjährigen Schülerin in den Urlaub fahren.

Ein Lehrer hat eine besondere Fürsorge- und Aufsichtspflicht gegenüber seinen Schülern. Er ist eine Autoritätsperson. Eine 16-jährige Schülerin befindet sich in einer Phase der persönlichen und schulischen Abhängigkeit. Die Gefahr, dass ein Lehrer diese Position ausnutzt, ist rechtlich und ethisch hoch relevant, selbst wenn es nicht zu sexuellen Handlungen kommt.

Lehrer in Deutschland sind Beamte oder Angestellte des öffentlichen Dienstes und unterliegen strengen Verhaltensregeln. Eine private Urlaubsreise mit einer minderjährigen Schülerin stellt einen massiven Verstoß gegen die geforderte professionelle Distanz dar. Ein solches Verhalten wird als schweres Dienstvergehen gewertet, auch wenn keine sexuellen Handlungen stattfinden. Es kann disziplinarische Konsequenzen nach sich ziehen, die von einer Geldstrafe bis zur Entfernung aus dem Dienstverhältnis reichen.

Das Strafgesetzbuch sieht den "Sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen" vor. Auch wenn es in diesem Fall nicht um eine sexuelle Handlung geht, kann die Ausnutzung des Abhängigkeitsverhältnisses durch einen Lehrer auch in anderen Kontexten problematisch sein und eine Gefährdung des Kindeswohls darstellen. Der Gesetzgeber schützt Minderjährige in diesen Abhängigkeitsverhältnissen besonders.

Ein Lehrer hat eine Vorbildfunktion. Das Vertrauen der Eltern, der Schule und der Öffentlichkeit ist von größter Bedeutung. Eine Urlaubsreise mit einer minderjährigen Schülerin würde dieses Vertrauen unwiederbringlich zerstören. Unabhängig von den Absichten würden solche Handlungen zu Skandalen führen und die berufliche Existenz des Lehrers gefährden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine solche Handlung aus rechtlicher, beruflicher und ethischer Sicht absolut inakzeptabel ist. Es geht nicht nur darum, was in einem juristischen Sinne "erlaubt" ist, sondern darum, was professionell, verantwortungsbewusst und zum Schutz der Schülerin geboten ist. Eine solche Reise wäre ein eklatanter Verstoß gegen die grundlegenden Prinzipien der pädagogischen Arbeit.

Natuerlich darf er das. Warum sollte er es denn auch nicht duerfen?