Wie nicht mehr beim Klavierspielen rausfliegen?

3 Antworten

das kann verschiedene Ursachen, auch in Kombination, haben.

  • Technik. Vielleicht fehlen dir Kraft und Geläufigkeit in den Fingern um die Tasten mit der nötigen Verläßlichkeit stabil zu treffen. Hier könnten die Fingerübungen von Hanon helfen. Solltest die anfangs zusammen mit deinem Lehrer angehen, um nicht falsch zu üben.
  • Harmonielehre. Weißt du was du da spielst oder tippst du einfach nur den Notentext ab? Kennst du zu jedem Takt den dazugehörigen Akkord? Kannst du Akkorde auf Zuruf ohne nachzudenken spielen? Die Tonleitern? Kannst du ein einfaches Stück frei in andere Tonarten transponieren? Wenn man ein Stück in seiner Struktur durchgehend verstanden und verinnerlicht hat, erscheint einem der jeweils nächste Ton als geradezu alternativlos.
  • Konzentration. Egal ob vom Blatt oder auswendig. Bist du mit deinen Gedanken immer einen halben bis einen ganzen Takt vorraus oder schweifen deine Gedanken ab?
  • Orientierung. Wie sicher bist du auf der Klaviatur? Je mehr und öfter du auf die Finger schauen mußt, umso mehr kommst du in den Grenzbereich in dem die Souveränität flöten geht.
  • Vorspieltempo. Daß man bei einem Vorspiel aufgeregt ist, ist normal. Deshalb sollte man die Stücke auch immer ~10 BpM langsamer vorspielen, als man sie zuhause erfolgreich geübt hat.
  • Wahrnehmung. vielleicht weicht die bei dir von der Realität ab? Mach regelmäßig Aufnahmen, damit du hörst wo du stehst.
  • Systematisches Üben. Das hängt direkt mit der Wahrnehmung zusammen. Manche dudeln 10 mal unverändert über ein und diesselbe Stelle drüber und wundern sich dann, dass sie da jedes mal rausfliegen.
  • mentale Einstellung. Vielleicht du setzt du dich selbst zu sehr unter Druck? Je mehr dir die Zuhörer "egal" sind, umso leichter fällt es dir, dich auf das wesentliche zu konzentrieren.
  • Aufführpraxis. Je mehr du auftrittst umso routinierter wirst du. Hier kann auch das Zusammenspiel mit anderen helfen. Denn da gibt´s kein "halt nochmal von vorn". Da muß man lernen nach Fehlern weiter zu spielen als ob nix gewesen wäre. Auch das Zusammenspiel mit Metronom kann hier helfen.

viel Glück

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Arlecchino  08.02.2023, 23:30
Egal ob vom Blatt oder auswendig.

Die Gegensätze sind:
Vom Blatt oder bereits geübt und nach Noten oder auswendig.
(Zu vom Blatt sagt man auch prima vista.)

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Arlecchino  09.02.2023, 16:20
@jgobond

 

Hast Du aber geschrieben:

Egal ob vom Blatt oder auswendig.

Das ist kein Gegensatzpaar. Richtig wäre: nach Noten oder auswendig.

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Spiele die Stücke ganz bewusst beim Üben. Langsamer als gewohnt, jede Hand einzeln, ohne Pedal, eine Oktave höher usw. Fokussiere dich daabei auf die Töne, die du drückst, damit nicht mehr alles automatiach abläuft.

Übe die Einsätze. Du musst bei jedem Takt sofort anfanhen zu spielen können. Tippe blind irgendwo in die Noten und spiele von dort an.

Und das ganze machst du mit Noten. Ohne Noten üben ist ein gewaltiger Fehler.

Lg😘

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Spiele Klavier seit dem 7. Lebensjahr
pianogirl393 
Fragesteller
 18.01.2023, 17:50

Danke, werde ich definitiv versuchen!

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Man muss auch das Vorspielen üben, weil man dabei eben meistens nervös wird und deshalb weniger leistungsfähig ist.

Gegen das Rausfliegen würde ich empfehlen, erst man nach Noten zu spielen, wenn das möglich ist, dann kann man wenigstens wieder reinkommen.

Man kann auch so üben, dass man wieder reinkommen kann (indem man übt, an verschiedenen Stellen zu beginnen, und die Stellen dürfen nicht zu weit voneinander entfernt sein.)

pianogirl393 
Fragesteller
 23.03.2023, 20:58

Problematik bei den Noten ist, dass ich die Stücke eben automatisch relativ schnell auswendig lerne und dann auch nur noch auf meine Hände gucke oder die Augen schließe, aber eben niemals in die Noten gucken würde.

Aber den zweiten Vorschlag hab ich gleich beim Lernen eines neuen Stückes umgesetzt, das ich bei der praktischen Abiturprüfung in einer Woche vorspielen muss, und das hat eigentlich relativ gut geklappt.

(Also normal unterteile ich mir die Stücke nicht, sondern lerne immer gleich mindestens zwei Seiten, die ich dann solange spiele, bis ich es kann (und dann auch eben automatisch auswendig) und jetzt habe ich das Stück vor einem Monat gleich in 17 Abschnitte eingeteilt und das Stück hat ein bisschen mehr als drei Seiten. Hab dann zwar wieder mehr Abschnitte auf einmal gelernt, aber eben auch an den Anfängen der Abschnitte begonnen.)

Aber das letzte Vorspiel lief abgesehen vom Blattspiel eigentlich ziemlich gut (15 Punkte auf die beiden Stücke, 12 aufs Blattspiel, insgesamt 14,4, also leider direkt an den 15 Punkten vorbei). Kommt eben darauf an, wie ich an dem Tag psychisch so drauf bin.

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