Was ist der Unterschied zwischen einem reinen, kleinen und großen Intervall?

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Hallo,

die reinen Intervalle sind deswegen rein, weil sie von einem Grundton ausgehend nach oben und nach unten mit der gleichen Zahl von Tonschritten auf einen Ton der Tonleiter treffen.

Nimm die C-Dur-Tonleiter.

Das Intervall C-F ist eine reine Quarte und umfaßt 2 1/2 Tonschritte.

Gehst Du vom C 2 1/2 Tonschritte abwärts, landest Du auch bei einem Ton aus dieser Tonleiter, nämlich bei G.

Bei der großen Terz C-E ist das anders.

Sie umfaßt 2 Tonschritte.

Gehst Du vom C aber zwei Tonschritte abwärts, landest Du bei As, und dieser Ton ist leiterfremd.

So kannst Du das für alle Intervalle der Tonleiter durchspielen.

Bei den reinen Intervallen Prime, Quarte, Quinte und Oktave landest Du mit der gleichen Anzahl von Tonschritten nach oben oder nach unten immer bei einem leitereigenen Ton.

Bei den anderen Intervallen landest Du in der einen Richtung bei einem leitereigenen, in der anderen Richtung bei einem leiterfremden Ton.

Intervalle, die zusammen die Zahl 9 ergeben, bilden jeweils eine Oktave.

Bei den reinen Intervallen ergänzen sich zwei reine:

Reine Prime plus reine Oktave sowie reine Quart plus reine Quint ergeben eine Oktave.

Bei den anderen Intervallen ergänzt ein kleines Intervall ein großes und umgekehrt:

Große Sekunde plus kleine Septime, kleine Terz plus große Sexte ergeben jeweils eine Oktave und so weiter.

Herzliche Grüße,

Willy

Willy1729  28.07.2017, 13:35

Vielen Dank für den Stern.

Willy

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Von reinen Intervallen gibt es nur die "eine" Version: Prime, Quarte, Quinte, Oktave (usw.). Von Sekunde, Terz, Sexte, Septime gibt es jeweils ein "kleine" Version und eine "große" Version, die einen Halbton größer ist. Das wird mit Vorzeichen geregelt.

Die reinen Intervalle können auch vergrößert und verkleinert werden, dann heißen sie aber übermäßig und vermindert. 

Ergänzung: Wenn ein "kleines" Intervall durch ein Vorzeichen nochmal kleiner gemacht wird oder ein "großes" nochmal größer, heißt das ebenfalls übermäßig und vermindert.

Einfacher kann ich es nicht. Am besten Du lässt es Dir von jemandem direkt an einem Klavier oder einem anderen Instrument erklären, dann kannst Du es hören.

Es gibt 12 Intervalle. Doch da die Musiklehre traditionell von einer Tonleiter mit 7 Tönen ausgeht, gibt es nur 7 bis 8 Grundnamen für die Intervalle (Prim und Oktave sind identisch).

Also müssen sich einige Intervalle den Grundnamen teilen und brauchen dann einen Zusatz groß oder klein. Das gilt für die Sekunde (1 und 2), die Terz (3 und 4) und ihre Umkehrungen Sext (8 und 9) und Septime (10 und 11). 

Privilegiert mit einem Namen für sich sind der Intervall 7, der Quint genannt wird und seine Umkehrung, der Intervall 5 mit dem Namen Quart. Diese nennt man auch reine Intervalle.

Der Intervall 6 ist das verdrängte schwarze Schaf der Familie, in dem System hat er garkeinen Namen bekommen. Wenn er doch mal vorkommt, kann man ihn verminderte Quint oder übermäßige Quart nennen. Außerdem hat er noch einen Namen außerhalb des Systems, nämlich Tritonus.

Vermindert oder übermäßig benutzt man auch, wenn man eine Sekunde mal als Terz interpretieren möchte oder eine Septime als Sexte oder  ähnliches.