Warum ist man angeblich Homophob nur weil man Homosexualität ablehnt?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

Ja, Homosexualität ist normal! 83%
Nein, Homosexualität ist abnormal! 12%
Ich lehne es zwar ab, bilde mir aber kein Urteil! 5%

18 Antworten

Ja, Homosexualität ist normal!
Ich habe keine Angst vor schwulen Menschen

Homophobie ist ja auch keine Angst in dem Sinne, der Begriff ist etwas irreführend.

Wegen mir können die in ihren Privatleben machen was die wollen so wie jeder heterosexuelle auch.

*Meinetwegen

Nun, heterosexuelle Menschen leben ihre sexuelle Orientierung in der Öffentlichkeit nun mal auch aus, dann dürfen homosexuelle Menschen das genau so. Man sieht über all hetero Paare, aber klar, wenn's homosexuelle Paare sind, ist es natürlich wieder falsch.

Was mich nervt ist, dass dieses Thema überall breit getreten wird und man schon kleine Kinder damit beschallen will.

Du meinst, so, wie es mit heteronormativen Ansichten gemacht wird? Kindern sollte beigebracht werden, dass es eben nicht nur Heten gibt. Daran ist absolut nichts verwerflich. Das Resultat, wenn das nicht gemacht wird, sind interante Menschen wie du.

Für mich ist es unnatürlich, das gleiche Geschlecht sexuell erregend zu finden.

Schön, dann ist es für dich persönlich even unnatürlich. Das ändert nichts an der Tatsache, dass es Homosexualität auch im Tierreich gibt. So unnatürlich kann es dann ja nicht sein.

Du scheinst allgemein nicht sonderlich tolerant zu sein, das spiegelt sich in deiner "Meinung" wieder. Ob es dir passt, oder nicht, es gibt nun Mal nicht nur Heten und daran wirst du nichts ändern können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community
Ja, Homosexualität ist normal!
Warum ist man angeblich Homophob nur weil man Homosexualität ablehnt?

Weil das der Definition von Homophobie entspricht.

Ich habe keine Angst vor schwulen Menschen [...]

Eine Phobie bezeichnet auch nicht zwangsläufig eine Angst vor irgendwas, sie kann auch "nur" eine Abneigung beschreiben. Das Gegenteil der Phobie ist die Philie; auch die muss noch lange nicht gleich eine sexuelle Präferenz bedeuten.

Philie = Neigung

Phobie = Abneigung

Für mich ist es unnatürlich, das gleiche Geschlecht sexuell erregend zu finden.

Unnatürlich ist alles, was nicht in der Natur vorkommt. Homosexualität und andere LGBTQ-Identitäten kommen aber in der Natur vor und das nicht zu knapp. Was Du findest, ist daher Nonsens.

Schon seltsam, dass manche Menschen einen Schicksalsschlag erleiden, dann eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird und Medikamente bekommen aber eine abnormale Sexualität als normal bezeichnet wird.

Schon seltsam, dass ständig Dinge miteinander verglichen oder gar gleichgesetzt werden, die nicht im Geringsten miteinander zusammenhängen.

Was mich nervt ist, dass dieses Thema überall breit getreten wird und man schon kleine Kinder damit beschallen will.
Das gilt für dieses ganze LGBTQ Thema.

Dann sollten Leute wie Du eben mal ihre Gesinnung ändern. Denn für das permanente Breittreten von LGBTQ+ sind Gesinnungen wie die Deine der Grund.

Ja, Homosexualität ist normal!
Homophob nur weil man Homosexualität ablehnt?

Nicht "nur weil", sondern das ist die Definition. Ebenso dein "abnormale Sexualität".

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes definiert Homophobie exakt so:

... Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder zugeschriebenen gleichgeschlechtlichen Orientierung bzw. nicht-binären Geschlechtsidentität als „unnormal“ angesehen werden

und:

... mit Phobie nicht nur im klinischen Sinne eine Angststörung bezeichnet wird, sondern im breiteren Verständnis der Begriff der Phobie auch für die Bezeichnung von sozialer Ablehnung gebräuchlich ist.

https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/Umfragen/umfrage_einstellungen_geg_lesb_schwulen_und_bisex_menschen_de.pdf?__blob=publicationFile&v=4

kleine Kinder damit beschallen will.

Was soll das bedeuten? Vielleicht Indoktrination oder Frühsexualisierung?

Mythos 1: Kinder werden sexualisiert. Richtig: Kinder sind ganz von selbst sexuell.

Mythos 2: Sexualität bedeutet Sex. Richtig: Sexualität bedeutet nicht zwingend sexuelle Handlungen.

 Landesjugendamt Brandenburg:

Bei Sexualität denken viele Menschen zunächst nur an Erwachsene und Jugendliche, nicht aber an Kinder oder gar Säuglinge.
Zum einen liegt das daran, dass der Mythos vom „unschuldigen“ Kind noch immer wirkt: Danach sollen Kinder unbelastet von sexuellen Gefühlen, Gedanken und Handlungen heranwachsen.
Der Eintritt in die Welt des Sexuellen bedeutet demnach den Verlust der Unschuld.
Der Mythos ist Teil einer lustfeindlichen Sexualmoral, die Sexualität mit Schuld und Unanständigkeit in Verbindung bringt und die positive Bedeutung für die Lebensfreude und die menschliche Identität leugnet.
Zum anderen fehlt vielen Menschen das Wissen über kindliche Sexualität. Sexualität wird meist mit Sex gleich gesetzt, aber Sex ist etwas anderes als die umgangssprachliche Abkürzung für Sexualität.
Sex ist die Sexualität, die Erwachsene miteinander machen. Und Kinder will man mit diesen Formen der Sexualität nicht in Verbindung bringen – die Vorstellung von Kindern, die sich sexuell wie Erwachsenen benehmen, berührt die meistenMenschen unangenehm oder erschreckt sie

https://mbjs.brandenburg.de/media_fast/6288/kindliche_sexualitaet.pdf

Frühsexualisierung ist ein beliebtes Narrativ aus christlicher/rechter/konservativer Ecke:

Konservative Christen, AfDler, NPD-Anhänger und die Neue Rechte gehen gemeinsam auf die Barrikaden: Gegen eine Sexualaufklärung an Schulen, die angeblich die klassische Familie in Frage stellt und die Kinder sexualisiere.
Wir haben die Lehrpläne aller 16 Bundesländer zum Thema durchgesehen. Das Ergebnis: Der Kampf gegen die vermeintliche Frühsexualisierung ist pure Hysterie.

https://hpd.de/artikel/fruehsexualisierung-angebliche-bedrohung-kindheit-14497

Garlond  18.05.2023, 12:11

Und wieder was gelernt. - Danke!

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Von Experte LunarEclipse bestätigt
Ja, Homosexualität ist normal!

Grüß Dich semper85

Es muss immer wieder gesagt und wiederholt werden:

Homosexualität und LGBTQ sind angeborene Erscheinungen und dürfen nicht diskriminiert werden. Auch wenn es manchem nicht passt. Es sind Menschen und solange Diskriminierung stattfindet, hier und anderswo, solange muss darüber geredet und das Thema breitgetreten werden.

Das hängt mit den Menschenrechten zusammen. Als Parteimitglied von Bündnis90/Die Grünen muss ich da meine Stimme erheben.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

semper85 
Fragesteller
 19.05.2023, 10:19

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen die eine gewisse Lebensweise ablehnen, automatisch als intolerant, Homophob oder Rechts stigmatisiert werden.

Wie in meiner Frage erwähnt, wünsche ich Homosexuellen nichts böses!

Es mag sein, das diese sexuelle Neigung angeboren Ist. Pädophilie ist das auch und es ist zurecht illegal.

Natürlich ist das nochmal etwas völlig anderes, aber hier geht es im das Argument, dass Sexualität angeboren ist.

Würde jeder Mensch homosexuell sein, dann würde die Menschheit aussterben.

Politisch gesehen, sind sie Mitglied einer Partei die dieses Land zerstört.

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vonGizycki  19.05.2023, 11:52
@semper85

"Es mag sein, das diese sexuelle Neigung angeboren Ist. Pädophilie ist das auch und es ist zurecht illegal."

Mit Pädophilie hat das nichts, rein gar nichts zu tun! Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine genetisch bedingte Variante der Sexualität die es im Übrigen auch im Tierreich gibt.

Mit Politik hat das auch nichts zu tun, außer das solche Menschen nicht diskriminiert werden dürfen.

Als Fachkrankenpfleger kann ich das beurteilen.

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Der Ton macht die Musik.

Es interessiert ja erst mal keinen was du denkst, die Gedanken sind frei.

Wenn du deine Meinung aber unbedingt verbreiten musst, dann ist es halt hilfreich nachvollziehbare Argumente zu haben, die für die Meinungsbildung als Grundlage dienen. Und die Argumente, die du hier anbringst, sind halt alle nicht stichhaltig.

Erster Punkt - Kinder beschallen. Was soll das heißen? Kinder sind in dieser Beziehung weit rationaler als Erwachsene, die sich von ihren festgefahrenen Vorurteilen leiten lassen. Kinder sollten schon, wenn sie in die Pubertät kommen, wissen, dass es nichts abartiges ist, Gefühle zu haben, die von anderen abweichen. Es gibt genug Kinder und Jugendliche, die sich nicht trauen zu ihren Gefühlen zu stehen, weil sie diesbezüglich in ihrem Umfeld viel Ablehnung erfahren. Warum sollte man Kindern das antun wollen? Aufklärung tut niemandem weh.

Zweiter Punkt - unnatürlich. Dir sollte doch klar sein, dass sich die Unterscheidung zwischen natürlich und unnatürlich nicht nach deinen Vorlieben richtet. Nur weil ich kein Lakritz mag, ist es doch quatsch Lakritz als unnatürlich zu betrachten. Und nur weil ich keine Ahnung habe, wie sich jemand anderes fühlt, und ich das nicht nachvollziehen kann ist es genau so Quatsch, das als unnatürlich hinzustellen.
Das du das nicht nachempfinden kannst und nicht magst, ist doch ganz allein dein Ding. Aber versuche daraus doch bitte nicht eine allgemeingültige Regel abzuleiten.

Grundlegend kann man sagen, was in der Natur vorkommt, ist durchaus natürlich. Und was von der Mehrheit der Gesellschaft akzeptiert wird, ist auch normal. Homosexuelle Menschen sind gesellschaftlich genauso normal wie rothaarige.

Dritter Punkt - psychische Erkrankung. Schlauere Köpfe als du und ich, haben dieses Thema diskutiert und sind zu der Feststellung gelangt, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Das liegt unter anderem daran, dass man Krankheit als etwas definiert, dass einem Unbehagen bereitet. Das einzige was den meisten Homosexuellen Unbehagen bereitet ist der Umgang mit ihren Gefühlen von homophoben Personen.
Wenn es eine Krankheit wäre müsste man also ein Medikament entwickeln, dass Homophobie oder homophobe Personen bekämpft.

Tetrachromaten sind auch besondere Menschen mit einer genetischen Abweichung. Aber sie sind nicht krank, viellmehr müssten sie den Rest der Menschheit als krank bezeichnen, weil diese nicht in der Lage sind so viele Farben zu sehen, wie sie es tun.
Also eine Abweichung von der mathematischen Norm, ist nicht gleichzusetzen mit einer Krankheit. Und ein geringeres mathematisches Vorkommen ist nicht gleichzusetzen mit einer gesellschaftlichen Norm.

Fazit zum Eingangssatz; Der Ton macht die Musik

Es kommt nicht darauf an, was du empfindest, sondern darauf was du mit deinen Aussagen, unnatürlich, psychisch krank und abnormal assozierst.

Das ist ausschlaggebend dafür, ob du Homophob bist oder nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one
semper85 
Fragesteller
 19.05.2023, 10:32

Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

1. Es gibt bereits Kitas in denen mit diesem LGBTQ Thema offensiv umgegangen wird. Ich weiß nicht ob Sie sich an ihre Kindheit erinnern, aber wir waren noch jeden Tag an der frischen Luft. Dieses Geschlechterthema hat absolut niemanden interessiert genauso wenig welche Hautfarbe jemand hat. Zu behaupten, Kinder werden nicht ständig damit beschallt zum Beispiel auf Netflix, Kitas, Schulen usw. Ist eine falsche Behauptung.

2. Sicherlich gibt es im Tierreich Homosexualität. Es gibt aber auch noch ganz andere verstörende Verhaltensweisen im Tierreich. Sollen die sich normal für uns Menschen werden? Ich glaube lieber nicht! Ich bezeichne es als unnatürlich, weil das Fortbestehen der Menschen nur dann möglich ist, wenn Menschen heterosexuell sind. Wären alle homosexuell, was du ja als "normal" bezeichnest, dann würde die menschliche Rasse aussterben.

3. Homosexualität wurde als psychische Krankheiten eingestuft und erst in der jüngeren Geschichte Widerrufen. Ob diese Entscheidung tatsächlich auf medizinischer Ebene oder auf Druck der Gesellschaft getroffen wurde, bleibt offen.

4. Was ist das Problem, "abnormal" zu sein? Es gibt Menschen mit Behinderungen die ihr Leben perfekt meistern. Das heißt doch nicht das es jemand das Recht gibt, diese Menschen schlecht oder anders zu behandeln. Die Tatsachen benennen sollte man aber schon dürfen.

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Garlond  19.05.2023, 11:05
@semper85

Zu 1.
Ja, die Zeiten ändern sich. Man hat sich damals auch noch keine Gedanken gemacht Tiere lebendig zu häuten um einen schönen Pelz zu tragen oder direkt neben einem AKW zu wohnen. Oder homosexuelle Männer einzusperren, weil was mit einem anderen Mann hatten.

Zu behaupten, Kinder werden nicht ständig damit beschallt zum Beispiel auf Netflix, Kitas, Schulen usw. Ist eine falsche Behauptung.

Na dann mal her mit den Belegen. Ich schau sie mir gerne an. Der Grundgedanke meiner Frage war allerdings was unter beschallen zu verstehen ist und nicht woher die Beschallung kommt. Wenn es nur darum geht, dass alternative Lebensweisen sichtbar sind, können Sie sich die Belege auch sparen. Das ist dann etwa auf dem gleichen Level wie Obdachlose aus der Innenstadt vertreiben, weil man sich eine schöne heile Welt vorgauglen will.

Zu 2.
Es ging ja erst mal nicht um normal, sondern um natürlich. Und ja, es gibt auch Tiere, die ihren Nachwuchs auffressen oder als Rivalen ansehen.
Hier kann ich leider nur an den gesunden Menschenverstand appelieren. Und die Fähigkeit zu differnzieren zwischen etwas das anderen schadet und etwas das man in gegenseitigem Einvernehmen tut.
Und wenn wir Homosexualität als unnatürlich ablehnen, weil wir uns nicht fortpflanzen könnten (was schon ein fehlschluss ist) wenn wir alle Homosexuell wären, dann lehnen wir vielleicht auch Frauen als unnatürlich ab, weil wir uns nicht fortpflanzen könnten (und diesmal tatsächlich) wenn alle nur noch Frauen wären?
Für mich ist das kein sehr schlüssiges Argument.

Zu 3.
Siehe oben, die Zeiten ändern sich und die ansichten auch. So auch, was man als Krankheit ansieht und was nicht. Und wenn jemand in sich völlig ausgeglichen ist und keine Beschwerden hat, dann spricht man üblicherweise nicht von krank.

Zu 4.
Das hatte ich schon beantwortet, es kommt darauf an, was du mit deinen Aussagen assoziierst. Und jetzt schreibe einfach mal ein paar Assoziationen zu abnormal auf und beantworte dir die Frage selbst.

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