War es früher wirklich eine schande auf dem Land?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Ja 100%
Nein 0%

11 Antworten

Ja

Die Kirchen domonierten lange das Leben der Menschen - auf dem Land noch wesentlich stärker als in den Städten, Nach ihren Lehren war außerehelicher Sex verboten und eine unverheiratete Frau, die ein Kind bekam, trug den offensichtlichen Beweis mit sich herum, dass sie eine "Sünde" begangen hatte.

Bei den Männern war man das deutlich entspannter, denn es war ja die Frau, die ihrem sündigen Begehren nachgegeben hatte.

Auch in islamischen Kulturen werden die "Ehebrecherinnen" gesteinigt und nicht die Männer, die sie aufs Kreuz gelegt haben.

Und dieses "damals" ist auch bei uns noch nicht mal so lange her. Noch vor 50 Jahren war es auf dem Land als unverheiratetes Paar sehr schwer, überhaupt eine Wohnung zu finden.

Ja

Ja, sowas wurde damals als ne Schande angesehen. Und das nicht nur aufm Land

Kommt drauf an, wann. Man hat eben geheiratet und die Sache war legal. Es soll sogar gut betuchte Bauern gegeben haben, die warteten ab bis die Braut schwanger war. Da waren sie dann sicher dass es einen Hoferben gab. Eine schwangere Braut war nicht so schlimm wie eine Schwangere die keinen Verlobten hatte. Uneheliche Kinder hatten früher auch keinen Erbanspruch, es sei denn der Vater hat sie offiziell anerkannt.

Dafür sorgten die geistlichen Herren der Kirchen, das so "sündige" Menschen öffentlich an den Pranger bzw. von der Kanzel herunter gedemütigt wurden und mit dem Finger auf sie gezeigt wurde.

Kinder wurden in den Schulen diffamiert und/oder als "Bankert" beschimpft. Religiöse Kinder durften mit diesen nicht spielen usw.

Die Familien (nicht kirchlich verheiratet) oder Frauen die schon Sex vor der Ehe hatten wurden im Dorf gemieden oder sogar mit Schimpf und Schande aus dem Dorf vertrieben.

Bei alteingesessenen Dorfbewohnern ist es leider immer noch so, wenn auch in abgeschwächter Form.

Die Kirchen hatten einfach zuviel Macht und nutzten diese schamlos aus.

Ja

Salue

Meinem Vater (geboren 1917) wurde sogar noch im Personalausweis eingetragen, dass er unehelich geboren worden sei. So wie wenn er etwas dafür könnte, dass seine Eltern erst später geheiratet haben.

Bis vor ca. 30 Jahren gab es noch einen Kanton in der Schweiz, in dem das Zusammenleben ohne Trauschein verboten war.

Tellensohn