Ist es möglich, erregt über etwas zu sein, was man gar nicht toll findet?
Ein persönliches Beispiel: Ich hasse Analverkehr. Egal ob Spielzeug, Genital oder nur der Finger im Po. Ist absolut nicht meins.
In einer Nacht letztens hatte ich dann plötzlich den Finger meines Partners in meinem Po gespürt. ohne Vorwarnung. Auf die Frage, was er da mache agierte er nicht. Machte aber deutlich, dass ich es nicht wollte und da hörte er natürlich auf aber auch mit den Worten, ich wäre extrem feucht dadurch geworden, dafür, dass ich es schlimm fände.
Kennt ihr so was selber bei anderen Praktiken etc. wo ihr klar von euch aus sagt, das ist nicht so euers?
Und bitte keinen verurteilenden oder hasserfüllten Kommentare. Er hat wirklich direkt aufgehört, als ich es klar sagte und ja, nicht jeder Mensch muss für Anal offen sein, ich habe es wirklich sehr oft versucht und mir sogar ne Zeit lang mal eingeredet, es doch ganz toll zu finden, ihm zu Liebe, weil er es mag, aber ich musste mir am Ende doch eingestehen, ich hasse es mittlerweile und bekomme nur Angst vor den Schmerzen, die ich selbst tagelang noch spüre. Verurteilt mich nicht dafür.
7 Antworten
Also ich finde es erst mal etwas weird, dass er dir sagt, dass du dabei extrem feucht geworden seist - und das sollst du nicht mitbekommen haben?
Aber generell kann es immer sein, bei jeder Form von sexuellem Reiz, dass frau einfach feucht wird, auch wenn Dinge unangenehm erscheinen.
Das heißt nicht, dass du deine bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse über Analsex quasi über Bord werfen musst. Es kann ja letztendlich trotzdem unangenehm und schmerzhaft sein, auch wenn du eine gewisse Erregung dabei verspürst.
Grundsätzlich finde ich es fast schon erschreckend, dass du bei jeder Erfahrung damit offenbar Schmerzen hattest. Ich möchte deinem Partner nicht zu nahetreten, aber der hat dann offenbar etwas falsch gemacht dabei. Der Analbereich ist natürlich hoch empfindlich, und die Form von Analsex, wie sie in Pornos oft zu sehen ist, muss eigentlich immer mit Schmerzen enden, deshalb würde ich das auch niemals so nachmachen.
Ich möchte darüber nicht urteilen, es ist ja ganz allein eure bzw. vor allem deine Sache.
Generell finde ich nicht, dass Analsex zwingend dazugehört. Dein Freund steht halt scheinbar sehr drauf und das ist natürlich ein Problem, wenn dem einen etwas sehr wichtig ist, was dem anderen absolut nicht gefällt.
Selbst wenn ihr alles richtig gemacht hättet (mit Gleitgel und langsamerem Vordehnen oder was auch immer), hättest du jetzt vielleicht keine so krasse Abneigung dagegen, aber es dürfte trotzdem absolut wahrscheinlich so sein, dass du keinen großen Spaß an Analsex hast, so wie er sich das Ganze vorstellt. Womit du sicherlich in guter Gesellschaft wärst mit einem Großteil der Frauen und sicher auch Männern.
Außerdem ist es sowieso eine fragwürdige Sache, den - salopp gesagt - "Hintereingang" so stark zu dehnen bzw. Verletzungen zu provozieren.
Er mag keine Zungenküsse, kein Oralverkehr bei der Frau. Oralverkehr mit gegenüber macht er selten mir zur Liebe, Zungenküsse bleiben ganz aus. Auf den verkehr während ich meine Periode habe verzichte ich auch ganz, weil er das Gefühl dabei dann nicht mag. Und da hab ich meist besonders viel Lust und muss auch zurückstecken.
Ich hab es mit dem Analverkehr wirklich versucht. Mehrmals, mir kann man keinen Vorwurf machen. Ich stecke ja selber ein und muss mit gewissen Dingen klar kommen, die er nicht mag, ich dafür aber schon. Daher ist ihm auch bewusst, dass er auch bei dem Thema einstecken muss, auch wenn es ihn frustriert (gibt er ungern zu, aber ich weiß es). Ich weiß auch, dass er anal sogar mehr mag als Vaginal. Sagt er mir zwar so nicht, aber ich spürte das mehrfach deutlich an der Art und Weise, wie er dann "bei der Sache ist". So extrem stark erregt ist er immer beim Analverkehr gewesen. Ich bin ja nicht doof, ich merke das ja. Demnach ist die Frustration für ihn groß. Aber hey, ich bin auch noch da und es muss mir auch gefallen. Wenn ich nur Schmerzen verspüre und es nach jedem mal, wo ich es ihm zur Liebe "über mich ergehen ließ" und es im Nachhinein wegen den Schmerzen bereue habe ich auch gar nichts von.
Außerdem ist es sowieso eine fragwürdige Sache, den - salopp gesagt - "Hintereingang" so stark zu dehnen bzw. Verletzungen zu provozieren.
Die Schmerzen sind nicht das, was ihn reizt, eher die Tatsache, dass es für ihn so eng ist und ich laut seinen Angaben viel intensiver selbst bei den kleinsten Bewegungen reagiere als vaginal.
Aber das ist meiner Meinung nach nur seine Ansicht, wie er es wahrnehmen möchte, denn schön ist für mich was Anderes.
Es klingt für mich danach, als wärst du eher der Part, der tendenziell immer mehr zurücksteckt und versucht, es ihm recht zu machen.
Aber wie gesagt, ich möchte nicht urteilen. Was für jemand anderes das A und O ist, muss es noch lange nicht für dich sein.
Mein Gefühl sagt mir, dass es auch ein wenig an der Kommunikation liegt, dass manches nicht so richtig funktioniert. Er sagt bestimmte Dinge nicht, die eigentlich wichtig zu sagen wären und du hältst dich auch stark zurück, was das Äußern deiner Bedürfnisse betrifft.
Auch wenn die meisten Leute es erst in Erwägung ziehen, wenn die Probleme schon größer sind als bei euch: Ein Sexualtherapeut oder auch Paartherapeut kann manchmal wahre Wunder wirken. Gibt es ja nicht ohne Grund. Nur so als Idee.
Ich stecke generell viel zurück, egal bei welcher Person und egal bei was, ich kenne es nicht anders, als mich selber zurückzunehmen.
Wenn ich dann mal sage, dass ich mich auf mich fokussieren will bin ich automatisch für mein Umfeld egoistisch.
Ein Sexualtherapeut würde ich irgendwann für mich alleine in Erwägung ziehen. Habe aber erstmal noch andere Baustellen, die es zu behandeln gibt und noch zuvor Ziele, die ich erreichen und meine Energie für investieren muss. Alles auf einmal schaffe ich nicht.
Was Paartherapie etc. betrifft... keine Ahnung, ob das wirklich hilft. Ich glaube mir wäre schon viel geholfen, wenn ich mit mir uns meiner eigenen Sexualität mal klar käme.
Verurteilen? Weil du einer Neigung nicht folgst die als Standard angesehen wird obwohl er es nicht ist.
Nein das mache ich nicht.
Deinem Partner verurteile ich auch nicht, dass ist dein Job. Kenne ihn nicht, wird Grunde haben warum du mir ihm zusammen bist.
Zu deiner Frage.
Weder Mann noch Frau steuern ihre Erregung bewusst. Ich kann nicht auf Wunsch hart werden und du sicher nicht feucht.
Unsere Erregung wird von Rückenmark her gesteuert, wir müssen nicht bei Bewusstsein sein. Es gibt einige wenige Fälle wo Frauen mit ihren komatösen Männern Sex hatten um von ihnen schwanger zu werden. (Richter sagte keine Vergewaltigung, iwann 80/90)
Also kannst du natürlich von etwas erregt werden, weil du darüber keine Kontrolle hast, was dich eigentlich stört.
Verurteilen? Weil du einer Neigung nicht folgst die als Standard angesehen wird obwohl er es nicht ist.
Nein das mache ich nicht.
Danke. Leider machen das viele, wenn so etwas zur Sprache kommt, deswegen wollte ich auch vorweg greifen.
Deinem Partner verurteile ich auch nicht, dass ist dein Job. Kenne ihn nicht, wird Grunde haben warum du mir ihm zusammen bist.
Freut mich, dass du es auch so siehst, wäre schön, wenn viele Andere sich dem anschließen würden. :)
Also kannst du natürlich von etwas erregt werden, weil du darüber keine Kontrolle hast, was dich eigentlich stört.
Was mich dabei verstört ist, dass ich Schmerzen dabei habe. Da frage ich mich, wie dabei Erregung entstehen kann, wenn ich Schmerzen spüre?
Berührungen sind Schmerzimpulse auf sehr geringem Niveau.
Auf einer Skala von 1 bis 10
Wobei 1 ein erträglicher Schmerz ist der dich kaum beeinträchtigt oder 10 unerträglicher Schmerz der dich vollkommen außer Gefecht setzt.
Berührungen liegen unter 1.
Streichle ich dir über die Wange findest du das schön. Gebe ich dir eine Backpfeife merkst du es und es springt auf 2 und geht langsam auf 1 und wieder unter Null.
Sex funktioniert wegen der Empfindlichkeit der Genitalien. Da spüren wir einen angenehmen Schmerz.
Da Anus und Primäre Geschlechtsmerkmale nah sind kann es durch Stimulation des Areals zur Erregung kommen.
Es gibt ja auch Leute die schmerzen spüren müssen um erregt zu werden oder wenn sie erregt sind eine Steigerung erleben können, durch Schmerz.
Gaffe das hilft und ich bin ein Leihe.
Ich kenne nur: Wenn es sich gut anfühlt, ist es kein Schmerz. Schmerzen werden doch eher als unangenehm empfunden. Als etwas, was man nicht haben möchte.
Deswegen geht es in meiner Logik nicht auf, dass mich etwas erregen soll, wovon ich Schmerzen verspüre und abgeschreckt bin. Ich bin auch ehrlich gesagt auch selber von bisschen angewidert, dass mich das erregt haben soll. Ich komm grad nicht so drauf klar und wünschte mir, ich hätte das nie in Erfahrung gebracht.. :/
Verstehe
Rede mir einem vertrauten darüber. Vielleicht hilft das deine Gedanken zu ordnen. Verurteile dich nicht selber.m, dass tut dir nicht gut.
Ich hab keinen mit dem ich darüber reden kann. Mein Partner ist die einzige Person dafür.
Als Mann würde ich behaupten, dass das Genital von Kopf zu trennen ist. Es kann eine körperliche Erregung stattfinden auch wenn man der Handlung abgeneigt ist.
Als ich noch Heranwachsend war, ist mir sowas pausenlos und in den merkwürdigsten Situationen passiert.
Demnach ist sowas völlig normal. Der Körper bereitet sich auf einen Geschlechtsakt vor, auch wenn der Kopf gar nicht daran interessiert ist.
Ich bin aber nicht heranwachsend, sondern schon längst erwachsen...
Hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern war lediglich ein Beispiel.
Ich glaube eher du bist nicht abgeneigt aber er macht etwas verkehrt. Wenn du danach ständig Schmerzen hast kann einem ja auch nur die lust vergehen.
Aber - z.B. ist mein Kopfkino megapervers, den größten Teil davon will ich in echt aber NIE erleben
In welcher Stellung habt ihr probiert? Doggy?
Probiere mal wie Missionar aus, also leg dich aufs Rücken und schiebe ein Kissen unterm Po.
Ich probiere gar nichts mehr diesbezüglich aus, ich habs satt, immer Schmerzen zu haben und will das nicht mehr.
Verständlich. Ich kann nur von meiner Erfahrung berichten. Wir haben etliche Male probiert, er kam nicht mal rein und trotzdem hat das richtig abschreckend weh getan.
Hab dann Jahre später zufällig irgendwo gelesen, besser wäre auf den Rücken zu liegen. Ausprobiert und zu meiner riesen Überraschung hat es, laaangsam und vorsichtig, zugegeben wieder schmerzhaft, aber nur leicht und beim einführen.... ich hab dann im Kopf mich entspannt. Es hat geklappt und es war sehr schön :)
Ist doch schön für dich, dass es so klappt, aber ich möchte es dennoch nicht mehr und eigentlich war das auch nicht die Frage, wie ich den Analverkehr noch so ausüben könne.
Aber wenn wir eh schon bei dem Thema sind: Das ist eine viel zu unbequeme Haltung und egal welche Stellung es wäre, ich bin schon so dermaßen mit den Schmerzen geschädigt, dass ich direkt innerlich Angst bekomme, wenn ich merke, dass sich in der Richtung was anbahnt. Ich bin schon genug damit traumatisiert, ich muss mich nicht weiterhin damit belasten.
Aber wenn wir eh schon bei dem Thema sind: Das ist eine viel zu unbequeme Haltung für mich und egal welche Stellung es wäre, ich bin schon so dermaßen mit den Schmerzen geschädigt, dass ich direkt innerlich Angst bekomme, wenn ich merke, dass sich in der Richtung was anbahnt. Ich bin schon genug damit traumatisiert, ich muss mich nicht weiterhin damit belasten.
Egal wie sanft, zaghaft oder vorsichtig er war, es war immer ohne Gleitgel und ich hatte immer höllische Schmerzen auch Tage danach.
Gleitgel wollte er nicht anwenden, also habe ich es komplett abgelehnt. Ich mache das nicht mehr. Ich habe da keine Freude und keinen Spaß dran. Muss man auch verstehen können.
So weird ist das nicht, weil ich das wirklich meist nicht sofort merke, ob ich feucht werde. Das merke ich meist erst später irgendwann.
Ja, das hat er. Er bestand darauf, mir klar zu machen, dass Gleitmittel keine gute Idee seien, da er bei der Vorgängerin dadurch versehentlich sofort "reingeflutscht" ist und sie so krasse Schmerzen dadurch hatte, dass sie gar nicht mehr wollte. Das wollte er wohl damit verhindern, dass es nochmal passiere und ich direkt dicht mache.
Aber dadurch, dass es immer ohne Gleitgel war, bekam ich so oder so immer Schmerzen, sogar noch 1-2 Tage danach. Die Toilettengänge danach waren echt ne schmerzhafte Angelegenheit. Deswegen will ich es auch gar nicht mehr und habe eine krasse Abneigung gegen entwickelt. Ich hatte mich dem zuerst geöffnet, obwohl es mich weder reizte noch interessierte. Immer wieder schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Dann habe ich abgeblockt. Denke ich mal nachvollziehbar.
Bei der Ansprache mit dem Gleitgel stieß ich auf taube Ohren. Ja dann besser gar nicht, hab ich dann gesagt und damit war das auch vom Tisch.
Zumindest dachte ich es. Das mit dem Finger im Po kam sehr plötzlich und sehr random nachdem wir es vor Monaten eig. schon geklärt haben. Bei meiner Nachfrage im Gespräch danach nach dem "warum" äußerte er sich zu, er habe mal gelesen, dass es die Frau erregen solle und er war neugierig und wollte austesten, wie ich drauf reagiere.
Eine Erfahrung, die ich aber nicht machen wollte und er mit mir vorher hätte abklären müssen. Spätestens jetzt habe ich es klar und deutlich gesagt, dass in meinem Po rein gar nichts eingeführt wird, egal wie klein oder harmlos die Sache ist.