Habt ihr mit euren Eltern mal über Selbstbefriedigung gesprochen?
Und wenn ja, warum, wie alt wart ihr und was haben sie gesagt?
10 Antworten
Nein, aber meine Mutter hat geweint, als sie mein erstes Spielzeug gefunden hat. Und als sie mich mal erwischt hat, war da glaube ich vielleicht 7 oder 8 (hab sehr früh damit angefangen) hat sie mir gesagt, dass es unfruchtbar macht. Bis heute hab ich dadurch echt Probleme mit Selbstbefriedigung, weil mir immer gezeigt wurde, dass es etwas falsches ist. Habe danach immer ein schlechtes Gewissen und fühle mich, als hätte ich etwas Schlimmes gemacht 🫠
Wie hast du das geschafft? Habe bis heute große Schuldgefühle nach dem Mastubieren.
Ich mich bewusst zum Agnostiker weiterentwickelt und mit auch bewusst gemacht, dass die Bibel sich widerspricht: Es kann nicht logisch sein, dass ein „perfekter“ Gott/ Schöpfer den Menschen mit einer Libido erschafft und es gleichzeitig unter Strafe stellt sich dieser zu erfreuen.
Ein Gott der Liebe würde sowas nicht machen!
Da bin ich bei dir. Das Leben ist kein Ponyhof.
Wenn Lehren die Entwicklung eines Menschen stören, weil sie z. B. nicht zum Charakter (der genetisch bestimmt ist) passen, dann kann sich das toxisch auswirken. Ich wähle hierbei bewusst das Wort „kann“, weil eine Verallgemeinerung nicht richtig wäre.
In meinem Fall war es für meine mentale Gesundheit besser, meine Bedürfnisse nicht zu unterdrücke und nach meinen subjektiven Vorstellungen und Wünschen lebe.😊
Kein intensives Gespräch jetzt. Ich hatte nie Probleme und daher gab es keinen Anlass. Hätte aber jederzeit gekonnt. Aber ja, meine Mama hat schon mal gefragt, ob ich es mir schon selber mache und ob ich einen Samenerguss bekomme. Sie wollte wohl sicher gehen ob ich mich körperlich entwickelt habe, keine mentalen Probleme damit habe und antesten ob es mir peinlich wäre darüber zu reden. Als sie gemerkt hat, dass mit mir alle ok ist, hat sie das Thema auch wieder sein lassen. Sowas in der Art kam in meiner Pubertät von vll 12/13 bis ca 16 nur einige Male vor. Halt so ein kuerzer Check, ob es mir gut geht.
Ja, mit 5 oder 6 hatte meine Mutter das gesehen. Sie hatte ein dickes Buch über Kindererziehung und da stand, dass man den Kindern nur beibringen soll, dass es etwas Privates ist, das man zum Beispiel allein im Bett machen kann, aber nicht vor anderen Leuten. Daran hat sie sich gehalten und es mir erklärt (nur nicht gleich in der Situation, denn sie musste erstmal einen Plan machen).
Ich habe das auch verstanden. Es ist in Ordnung, aber nicht vor anderen. Damit kann man leben.
Glücklicherweise waren die Leute in den Siebzigerjahren offener in solchen Dingen als heute.
Oh gott, ich dachte immer bei mir sei irgendwas falsch, weil ich seitdem ich denken kann mastubiere. Aber anscheinend ist es gar nicht so unnormal, wenn es bei dir mit 5 oder 6 war. Ich wünschte meine Mutter wäre offener damit umgegangen und hatte mir nicht erzählt, dass es unfruchtbar macht...
Ja, ich habe auch keine bewusste Erinnerung daran, dass ich das irgendwann noch nicht kannte.
In Deutschland ist es üblich, dass gerade Mädchen sagen, sie hätten erst in der Pubertät damit angefangen. Tatsächlich stimmt es auch bei vielen. Diejenigen, die es schon als Kleinkinder gemacht haben, behelfen sich dann damit, dass es damals noch keine “richtige” Masturbation war. Zum Beispiel hat man ja keinerlei sexuelle Gedanken dabei und es geht nur um das schöne Gefühl. Mit dieser Abgrenzung ist dann wieder alles im akzeptablen Bereich.
Quasi jeder masturbiert, es redet nur nicht jeder drüber. Kaum etwas ist natürlicher und normaler als Selbstbefriedigung.
Bei der Einschulung aber nur ungefähr ein Drittel, oder? Und bei den Mädchen fangen die fehlenden zwei Drittel dann oft echt in der Pubertät an.
Ja, bei der Einschulung masturbieren die allermeisten noch nicht bewusst. Mädchen reiben sich möglicherweise unbewusst, die meisten Jungen masturbieren noch gar nicht. Das echte Masturbieren fängt meistens mit 9-12 an.
Ja, und ich denke, dass diese Abgrenzung nicht erfunden oder moralisierend ist, sondern dass kleine Mädchen, die auf ihren Fersen hin- und herwiegen, tatsächlich natürlich keine Erotik dabei empfinden, sondern nur ein diffus uángenehmes Gefühl. Es kommt dabei ja auch nicht zu Höhepunkten. Insofern sollte man das auch nicht Selbstbefriedigung nennen (es tritt keine Befriedigung ein), sondern zum Beispiel Stimulation.
Ok, da kann ich’s nicht aus eigener Erfahrung bestätigen. Beim männlichen Kleinkind geht es aber durchaus bis zum Orgasmus. Durch die Form der Geschlechtsorgane kann es einfacher sein.
Wir haben eigentlich zuhause einen sehr offenen Umgang gepflegt und auch über Sexualität gesprochen. Nacktheit war in meiner Familie nie ein Problem von Sauna bis Strand.
Aber speziell über Masturbation wurde wenig gesprochen. Es war klar, dass ich als Junge masturbiere, aber welchen Gesprächsbedarf sollte es da geben? Ich hatte keine Probleme damit.
Ich könnte mir vorstellen, dass manch ein Mädchen vielleicht eher von ein paar Tipps der Mutter profitieren könnte, aber auch die meisten Mädchen finden selbst heraus, wie es geht.
Mit meinen Eltern nie, aber mit meiner Stiefschwester schon oft.
Ich bin auch (leider) sehr religiös erzogen worden. Masturbation ist Sünde und Sex vor der Ehe auch.
Heute weiß ich das dass Bullshit ist und kann mittlerweile mein Sexleben ungeniert voll ausleben. Ich hoffe du findest auch deinen Weg dahin!🙏🏽