Große Angst vor dem Lusttropfen wegen dem Schwangerschaftsrisiko berechtigt oder übertrieben?

8 Antworten

Also prinzipiell kann man auch vom Lusttropfen schwanger werden, ist einer Freundin von mir aktuell passiert. Diese hat aber den Akt zunächst ohne Kondom ausgeführt und kurz vor dem Samenerguss des Mannes ersr eine Lümmeltüte drüber gezogen...

Dass beim Aufziehen des Kondoms etwas an den Finger kommt, von diesem ans Kondom und davon dann schwanger zu werden....da schätze ich die Chance als extrem gering an...da liegt die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Kondom reißt oder ein Loch hat.

Lange Rede kurzer Sinn: wenn ihr von Beginn an das Kondom verwendet, dann mach dir keine Sorgen und genieß es 🙂

Ich halte diese Angst für übertrieben.

Man muss sich schon extrem ungeschickt anstellen, um ohne GV schwanger zu werden.

Im Lusttropfen sind nämlich kaum Spermien enthalten, man braucht genau genommen schon die volle Ladung Samenflüssigkeit, damit es eine Chance auf Schwangerschaft gibt.

Denn auch, wenn am Ende nur ein Spermium in die Eizelle reinkommt, allein schafft es das nicht, die Eizelle zu durchdringen. Das ist Teamwork. Es braucht mehrere hundert Spermien, um die Hülle "anzuknabbern", damit eines dann hindurch schlüpfen kann.

Vom Berühren der Eichel mit den Händen, mit denen man das Kondom anlegt, wird man jedenfalls nicht schwanger. Zumal die Eichel dafür ja bereits tropfen müsste, damit überhaupt genügend Flüssigkeit übertragen wird. Und wie gesagt, der Lusttropfen enthält - wenn überhaupt - nur wenige Spermien.

Man wird z.B. beim Coitus interruptus auch in der Regel nicht wegen des Lusttropfens schwanger (außer bei seltenen anatomischen Besonderheiten, bei denen auch vor dem eigentlichen Höhepunkt bereits richtige Samenflüssigkeit austritt), sondern weil es der Mann doch nicht schafft, sich rechtzeitig zurückzuziehen und eben doch schon etwas Samenflüssigkeit in die Scheide gerät. Oder weil man kurz nachdem der Mann gekommen ist (z.B. beim Petting) dann noch GV mit Coitus interruptus hat.

Hallo rururon,

es ist schon so, dass auch der Lusttropfen Spermien enthalten kann, siehe auch https://pille-danach.de/fragen/schwanger-durch-lusttropfen-ist-das-moeglich-23363 . Daher ist Coitus interruptus auch eine schlechte Verhütungsmethode.

Jedoch in eurem Fall ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim Überstreifen des Kondoms Lusttropfen über die Hand an das Kondom gelangen eher unwahrscheinlich und eure Angst nicht wirklich berechtigt.

Wenn du deinen Penis festhälst, setzt du das Kondom ja gezielt auf die Eichel und kämst nicht damit in Berührung.

Auch gibt es spermizid beschichtete Kondome. Wenn ihr diese nicht schon benutzt ist dies eine Möglichkeit, die euch mehr Sicherheit gibt.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine doppelte Verhütung – dies muss nicht die Pille sein, sondern zum Beispiel auch ein Diaphragm. Info´s zu möglichen Verhütungsmethoden findest du auch hier https://pille-danach.de/verhuetung

Und wenn alles schief geht und das Kondom doch einmal reissen sollte, kann euch die Pille Danach noch helfen. Sie ist ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. In einem solchen Notfall wendet euch dann umgehend an die Apotheke und lasst euch zur Pille Danach beraten.

Viele Grüße, Lisa vom Team der Pille Danach

Es gibt für Frauen noch mehr Methode als nur die Pille, auch ganz ohne Hormone.

Wobei es gibt auch unzählige Pillen, dass einige Nebenwirkungen haben ist so, auf andere reagiert man gar nicht (wenn es nur um die Pille nicht aber um hormonfreie Verhütung geht)

Die Angst ist für dich absolut nicht schön. Wie wahrscheinlich das nun ist, weiß ich nicht. Möglich bleibt es aber schon. Und Verhütung sollte nie an nur einem liegen. (Das mit den fruchtbaren Tagen ist nur sicher, wenn sie tatsächlich einen regelmäßigen Zyklus hat, aber das haben nicht alle Frauen)

Ein haltbares Markenkondom in der passenden Größe ist bei richtiger Lagerung und korrekter Anwendung ein recht zuverlässiges Verhütungsmittel.

Eine Frau kann nur an ihren fruchtbaren Tagen schwanger werden, wenn Spermien mit genügend Samenflüssigkeit direkt in ihre Scheide gelangen (üblicherweise beim Geschlechtsverkehr) oder wenn sie oder ihr Partner genügend ganz frisches Ejaklulat an den Fingern hat und den Scheideneingang damit berührt oder die Finger in die Scheide einführt.

Spermien sind aber ausgesprochen empfindlich. Sie sind nur in ihrer Flüssigkeit bewegungs- und überlebensfähig und sterben an der Luft in wenigen Minuten ab.

In einer grösseren Pfütze (die ganze Menge auf einen Haufen, die bei einer Ejakulation herauskommt) überleben sie etwas länger. Dieser große Klecks muss schon aktiv und immer noch frisch und feucht und in ausreichender Menge zumindest an den Scheideneingang gebracht werden.

Im Prinzip reicht ein Spermium zur Befruchtung aus. Das Sperma eines Mannes enthält aber pro Ejakulation durchschnittlich mehrere Hundert Millionen Spermien.

Diese riesengroße Anzahl hat ihren guten Grund, denn unter normalen Bedingungen (also bei direktem Samenerguss unmittelbar am Muttermund) schaffen es davon lediglich nur etwa 300 Spermien, zu einer Eizelle im Eileiter zu gelangen. Alle Anderen bleiben bereits vorher auf der Strecke.

Zwar wird schon vor der Ejakulation (Samenerguss) bei sexueller Erregung das Präejakulat (umgangssprachlich auch Lusttropfen) abgesondert, welches unter anderem als natürliches Gleitmittel dient und ohne Zutun bzw. Beeinflussbarkeit des Mannes austritt.

Jedoch befindet sich in Lusttropfen (wenn überhaupt - wissenschaftliche Studien kommen da zu unterschiedlichen Ergebnissen) nur ein Bruchteil der Menge Spermien eines Samenergusses. Zudem fehlt ein Großteil der weiteren Bestandteile der Samenflüssigkeit, die für das Überleben der Samenzellen und für eine erfolgreiche Befruchtung nötig sind.

Nur wenn der Lusttropfen direkt oder zumindest in noch feuchtem Zustand in die Vagina gelangt, ist eine erfolgreiche Befruchtung möglich, wenngleich auch sehr unwahrscheinlich.

Es ist gut, dass du dir Gedanken machst, aber deine Angst ist unberechtigt.

Der Coitus interruptus (und damit auch das "von Lusttropfen schwanger werden") hat seinen schlechten Ruf daher, weil nur die wenigsten Männer die erforderliche Willensstärke und Körperbeherrschung auf bringen und viele können sich im Eifer des Gefechts auch nicht immer rechtzeitig zurückziehen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme