Beschneidung?
Die Frage richtet sich an alle Männer und Jungs, die eine Beschneidung hinter sich haben.
Ich werde mich wohl demnächst beschneiden lassen müssen. Tatsächlich hat es bei mir medizinische Gründe, da ich eine Phimose habe.
Eigentlich hatte ich bisher keine großen Probleme, doch das hat sich leider geändert. Ich habe jetzt eine Balanitis hinter mir, tatsächlich die zweite in ca. 10 Jahren jetzt.
Um dem Vorzubeugen hat mir mein Urologe jetzt eben zu dieser Beschneidung geraten. Daher meine Frage:
War Eure Beschneidung nur unter lokaler oder Vollbetäubung? Wie sahen die postoperativen Schmerzen aus? Wie lange hat der Heilungsverlauf gedauert?
Würde mich freuen von Euren Erfahrungen zu hören.
hast du denn schon einmal abklären lassen, ob ein pilz dafür verantwortlich ist? genau diese ätiologie gibt es bei deinen beschwerden. dies passt zur angabe der 10 jahre.
Ja, ich war ja beim Urologen.
12 Antworten
Ich habe mich mit Anfang 40 beschneiden lassen aus Gründen, die für eine Beschneidung nicht zwingend sind, aber eine mögliche Lösung. Da mir das anatomische Konzept eines beschnittenen Penis zusagte, habe ich mich für diese Lösung entschieden. Weil mir das Ergebnis beim ersten mal nicht straff genug war, habe ich noch eine Korrektur-Beschneidung bekommen. Ich habe die Erfahrung also 2 mal gemacht.
Ich habe mich jeweils unter lokaler Betäubung beschneiden lassen. Außer dem Pieks der ersten Spritze habe ich dadurch von den Beschneidung nichts mitbekommen.
Die Betäubung hat am Tag der OP beide male noch lange genug gehalten und der Penis war nach der OP so gut verpackt, dass ich auch postoperativ wirklich null Schmerzen hatte, außer wenn ich damit irgendwo angestoßen bin; aber das kann man ja vermeiden. Auf diese Weise war der ganze Vorgang angenehmer als jede Zahnbehandlung -- ich habe es eher wie einen Friseurbesuch erlebt.
Da alles so harmlos verlaufen ist, bin ich sogar am selben Tag wieder arbeiten gegangen. Das war überhaupt kein Problem.
Die einzigen Schmerzen kamen von den morgendlichen Erektionen am Ende der ersten und zweiten Nacht, weil die an der Naht gerissen haben. Dem konnte man aber prima begegnen durch Beine anwinkeln (reduziert die Spannung), Schieben der Schafthaut in Richtung Eichel (reduziert die Spannung ebenso) und auf Toilette gehen (Erektion weg).
Zum Heilungsverlauf:
- die ersten 14 Tage waren von Schwellungen geprägt. Klar, es werden viele Lymphgefäße durchtrennt, die müssen sich erst neu verbinden, verursacht Lymphstau. Dem kann man durch Hochlegen begegnen.
- Vollständig zu war die Narbe so ca. nach 10 Tagen.
- Bis es einigermaßen normal aussah, hat es sicherlich 8 Wochen gedauert. Bis dahin sah man halt, dass da ein Hautschnitt vernäht worden war. Die erste vorsichtige SB hat aber auch schon am 11.Tag gut funktioniert.
Wenn Du noch Fragen hast, gerne per PM.
Alles Gute!
Es gibt dafür ja quasi 2 Aspekte: Empfindlichkeit im Sinne von schmerzempfindlich und Empfindsamkeit für schöne, sexuelle und lustvolle Wahrnehmungen. Beides scheint aber eine Gehirnleistung zu sein.
Ich habe die Eichel schon vor der Beschneidung zwei Jahre frei getragen, in dem ich die Vorhaut ähnlich wie beim Löffeltrick zurück gefaltet getragen habe. Eine eventuell unangenehme Empfindlichkeit im Alltag ist da schon beim Eichel frei tragen nach sehr kurzer Zeit weg gewesen -- sobald die Eichel getrocknet war.
Einen Einfluss auf die Empfindsamkeit für schöne Gefühle habe ich nicht feststellen können. Ich habe die Wahrnehmungen in der Eichel schon immer kontextabhängig erlebt: wenn ich erregt war, war die Eichel für Lustempfindungen offen, wenn ich nicht erregt war, waren ernsthaft stimulative Berührungen an der Eichel eher unangenehm. Dieser Zusammenhang ist eben auch Teil der Interaktion zwischen Gehirn und Penis und hat sich durch die Beschneidung überhaupt nicht verändert.
So habe ich das erlebt. Aber auch sagen Sexualtherapeut*innen übereinstimmend: Lusterleben ist Ergebnis eines Lernprozesses -- unabhängig von der Frage der Beschneidung. Diesen Lernprozess muss man nach einer Beschneidung ggf. neu durchlaufen, er ist aber offenbar entscheidender für die Wahrnehmungen als das Vorhandensein der Vorhaut oder das Frage, ob die Eichel frei liegt oder nicht.
Bin mit 16 mit lokaler Betäubung beschnitten worden. Das war keine große Sache.
Die Heilung hat gut zwei Wochen gedauert. Nach der ersten Woche habe ich aber nicht mehr wirklich was von der Wundheilung gespürt. Tagsüber hat die Naht nur wenig bis fast überhaupt nicht wehgetan. Man spürt ein leichtes Ziehen. In den ersten Nächten waren die Erektionen unangenehm. Die gehen aber durch das unangenehme Gefühl ziemlich schnell von alleine weg.
Eine Vollnarkose ist lediglich bei Kindern bis zur Pubertät indiziert, sonst ist eine örtliche Betäubung (sogenannter Penisblock) für den Eingriff völlig ausreichend. Wenn der Arzt clever ist, verwendet er dazu ein relativ lange wirksames Lokalanästhetikum, dann kommen die meisten Patienten sogar nach der OP völlig ohne Schmerzmittel aus. Sollte doch ein Schmerzmittel nötig sein, so reichen in der Regel leichte Medikamente (z.B. einfaches Paracetamol) aus. Ich habe bei meiner Beschneidung mit 16 gar nichts gebraucht. Die Heilung verläuft meist sehr rasch, bei mir war nach zweieinhalb Wochen alles verheilt und die selbstauflösenden Fäden hatten sich auch schon aufgelöst. So läuft es auch in den allermeisten Fällen ab
Ich wurde als Kind unter Vollnarkose beschnitten. An Schmerzen habe ich keine große Erinnerung und hatte 3 Wochen Sportverbot. Nach zwei Wochen war der letzte Kontrolltermin beim Urologen Geschichte
hallo sama, ich füge dir mal einen link ein:
Beschneidung - Mein größter Fehler : r/Kopiernudeln
eine beschneidung entfernt mutwillig erogenes gewebe. erogenes gewebe ist für die lustempfindung wichtig. dazu kommt, dass die blanke eichel mit den jahren keratin bildet, sie verhornt. dies trägt ebenfalls zur abstumpfung bei. dies wird oft von nicht beachtet. auch der stil des schnittes hat verschidene auswirkungen, beim deutschen und muslimischen schnitt werden die meisten nervenenden genommen.
das bewusstsein für die nachteile kommt dann erst jahre später, doch dann ist es zu spät. in der praxis sind oft solche berichte zu vernehmen.
ja und es gibt hier gaukler, welchen dir das blaue vom himmel erzählen wollen das es nichts schöneres gäbe als an einem körper herum zu schneiden, je mehr weg je besser.
die innere vorhaut hat so viele nervenenden wie deine lippen. lässt sich jemand vernünftiges diese entfernen? warum wird gegenwärtig immer weniger beschnitten? kann es da einen zusammenhang geben?
wie wäre es mit dehnen und den phimostop ringen?
es gäbe auch noch die tripple inzision, diese ist vorhauterhaltend.
Balanitis und Phimose sind unterschiedliche Probleme. Diese Ratschläge sind leider nicht zutreffend.
Also viel finden kann ich zu dem Thema nicht. Das ist schon etwas shady. Und das was ich finde lässt mich aufhorchen. Ist ein plastischer Eingriff und wird nicht von der Kasse übernommen. Kosten rund 600€. Die Tatsache das diese Technik offenkundig keinen Anklang unter Ärzten findet ist bezeichnend.
du meinst die tripple inzision. ja. ich nicht so weit verbreitet, wird aber gemacht. wenn es der urologe so rechtfertigt auch als kassenleisung. schau dich unter den urologen um bitte. es gibt solche und solche.
Er hat eine Balanitis (wiederkehrende Entzündungen). Da ist eine Beschneidung angeraten. Sie gilt als medizinisch indiziert und wird von der Kasse bezahlt.
Schau mal hier: Balanitis: Ursachen und Therapie der Eichelentzündung
Das weiß ich, die reguläre Beschneidung wird von der Kasse übernommen :)
Ach so. Dir ging es um Triple Incision? Dann war das ein Missverständnis. Die ist in Deinem Fall nicht angeraten.
wenn es durch den urolgen indiziert ist, kann es tatsächlich auch als kassenleistung gelten, ist aber in der tat selten. es gäbe noch die teilbeschneidung, dort wird nur die engstelle entfernt, die meisten nevenenden bleiben bestehen.
wenn das unbedingt willst, wähle den high schnitt bei welchem wenigstens die nervenenden zum größten teil bleiben.
Danke für die ausführliche Antwort. Vielleicht noch ein wichtiger Punkt: Wie sehr hat sich das beschneiden auf die Empfindlichkeit der Eichel ausgewirkt?