Ich verstehe nicht ganz: Du möchtest „bei der SB wieder mehr“ spüren. Deine Beschneidung ist allerdings weit vor der Zeit gewesen, wo Du mit SB angefangen haben dürftest.

Soll das heißen, dass Du, als Du mit SB angefangen hast, mehr gespürt hast, obwohl Du damals schon beschnitten warst? Dass Du nach zwei oder drei Jahren SB weniger spürst und die Ursache aber in der weit zurückliegenden Beschneidung suchst? Das klingt für mich nicht nach einem erfolgversprechenden Weg, Deine sexuelle Unzufriedenheit zu lösen.

Für erfüllende sexuelle Erfahrung brauchst Du echte Erregung im Kopf: das ist weitgehend unabhängig von der Menge der vorhandenen Haut am Penis. Und Du brauchst ein guten Draht zu Deinem Körper um zu wissen, welche Art von Berührung sich schön und erregend anfühlt.

Eventuell gehst Du innerlich mal einen Schritt zurück, um zu beiden Aspekten herauszufinden, was Du brauchst. Was macht Dich im Kopf scharf (und zwar am besten in der Fantasie, nicht mit Pornos)? Welche Berührungen am Penis fühlen sich wirklich schön an? Welche Berührungen bringen gar nichts? Und jage dabei nicht dem Orgasmus nach, sondern erstmal wirklich nur den schönen Gefühlen im Moment. Wenn Du lernst, mit Geduld auf diese Gefühle zu hören und ihnen zu folgen, wirst Du feststellen, dass erfüllende Sexualität nicht von der Vorhaut abhängt sondern von einem guten Umgang mit Dir und Deinen Wahrnehmungen.

Es ist eine kleine innere Reise, aber sie lohnt sich!

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Hier gibt es wahrscheinlich wieder das typische Missverständnis zwischen medizinischem Ausdruck und Umgangssprache: „radikal“ klingt umgangssprachlich wie „extrem“, sozusagen maximal. Es bedeutet medizinisch aber einfach „an der Wurzel“ (lateinisch radex ist die Wurzel).

Wenn die innere Vorhaut quasi von der Eichel weg entfernt ist und ein relevanter Teil der äußeren Vorhaut auch, kann man im medizinischen Sinne wahrscheinlich schon von radikaler Beschneidung sprechen, selbst wenn noch relativ viel Haut da ist, die die Eichel im schlaffen Zustand bedeckt. Besonders weil äußere Vorhaut und Schafthaut ja unterschiedslos ineinander übergehen — was da Schafthaut und Vorhaut ist, ist ja ein bisschen Definitionssache.

Hast Du das mit dem Arzt so vereinbart? Mich würde das nerven. Die sensible Vorhaut weg aber immer noch eine klebrige Hauttasche, diese komische Mischung aus beschnitten und unbeschnitten würde mich nicht zufrieden stellen.

Aber musst Du selber wissen. Vielleicht magst Du’s ja. Wenn nicht, kannst Du es (hoffentlich) noch korrigieren lassen.

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Nicht jeder hat 4 Tage nach der Beschneidung noch Nachblutungen, aber es ist auch nicht ungewöhnlich. Bei mir hat es nach der Zeit auch noch immer wieder geblutet.

Dazu muss man wissen, dass die Hautpartien dort unwillkürlich und damit nur sehr begrenzt kontrollierbar ziemlich in Begegnung sind und dabei auch deutlichen Dehnungen ausgesetzt sind, weil die Form und Länge des Penis ständig auf die Umwelt reagiert. Nicht nur im Fall von Erektionen (da natürlich besonders deutlich) sondern auch z.B. auf Temperatur, Stimmung, Berührung etc. Dadurch wird immer wieder mehr an der Wunde gerissen, als ihr zum Zuwachsen guttut.

Es ist trotzdem sinnvoll, den Penis einigermaßen stabil mit Eichel nach oben in der Unterhose zu fixieren, am besten mit einem einigermaßen engen Slip möglichst aus Mikrofaser o.ä. Zum einen hält man damit zumindest die freie Bewegung in Grenzen. Zum anderen hilft das gegen die Schwellung — anders als Kühlung: die hilft nur in den ersten Stunden nach dem Eingriff.

Die Schwellung danach wird durch den Rückstau von Lymphflüssigkeit verursacht, denn durch die Beschneidung werden viele Lymphgefäße durchtrennt und die müssen sich erst neu bilden und verbinden. Durch Hochlegen hilft man, die gestaute Flüssigkeit abfließen zu lassen. Kühlung ändert an dieser Heilungsaufgabe nichts. Ggf. stört sie sogar dabei.

Der Druckverband hilft übrigens auch gegen die Schwellung, nicht zu sehr aber gegen die Nachblutung, denn am Dehnen/Stauchen der Wunde ändert der Verband nichts.

Habe ein bisschen Geduld. In 10 Tagen sieht die Sache garantiert schon wieder anders aus!

P.S. Ich habe auf Fotos von mir nachgesehen: es hat bei mir erst nach 10 Tagen gar nicht mehr geblutet und erst nach 2 Wochen waren die letzten offenen Stellen einigermaßen zu.

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Mir hat mein Chirurg auch gesagt nichts tun und es ist prima verheilt.

Ich würde an Deiner Stelle auf den Arzt hören. Kann ja sein, dass er Fäden verwendet hat, die sich besonders schnell auflösen und deren Auflösung nicht noch zusätzlich beschleunigt werden sollte. Einweichen beschleunigt die Auflösung. Kamillenbad weicht ein.

Es ist auch kein Widerspruch, dass andere Ärzte anderes empfehlen. Du weißt ja nicht, was diese Ärzte für Nahtmaterial verwenden. Das muss wahrscheinlich beides zueinander passen.

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Die Form der Betäubung hat mit Deiner Sorge nichts zu tun. Du wirst einen Druckverband um den Penis bekommen, der die Naht abdeckt, nicht aber die Harnröhrenöffnung.

Natürlich musst Du mit Verstand und Vorsicht handeln, wenn Du auf die Toilette gehst. Am besten im Sitzen, Harnröhrenausgang senkrecht nach unten halten und ggf. mit Deiner Beckenbodenmuskulatur dafür sorgen, dass der Urin mit ausreichendem Druck herauskommt (z.B. abwechselnd kurz einhalten und schwallartig in mehreren Stößen entleeren). Danach die Spitze vorsichtig mit Klopapier trockentupfen.

Denn erstens sollte der Verband trocken bleiben. Und zweitens kann es in den ersten Tagen durch die Schwellung dazu kommen, dass der Harnstrahl etwas diffuser wird und das lässt sich mit höherem Druck und ggf Unterbrechungen besser kontrollieren. Das gibt sich aber bald wieder.

Alles Gute!

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Ich habe mich als Erwachsener beschneiden lassen. Ich habe einen medizinischen Grund zum Anlass genommen, der Grund wäre jedoch nicht zwingend für eine Beschneidung gewesen. Es war also eine bewusste Entscheidung, nachdem ich vorher drei Jahre meine Vorhaut zurückgefaltet getragen hatte und ich das Gefühl der dauerhaft freien Eichel habe ausprobieren können.

Warum? Ein beschnittener Penis ist einfach ein Penis mit einem anderen Konzept und ich wollte einen Penis mit diesem anderen Konzept. Der Unterschied liegt in der Frage: braucht ein Penis diese Hautfalte, die die Eichel bedeckt?

In unbeschnittenem Zustand liegen die sexuelle sensiblen Hautabschnitte der Eichel und der inneren Vorhaut aufeinander. Diese berühren sich dadurch eigentlich gegenseitig nur selber. Alle andere direkte Berührung ist meistens auch nicht angenehm außer in sehr feuchter, gleitfähiger Umgebung. Denn durch das ständige Übereinander-liegen bildet sich eine klebrige Feuchtigkeit, die die Haut permanent tendenziell überempfindlich macht und die gleichzeitig sehr zartes, direktes Streicheln nicht nur unangenehm sondern auch taktil quasi physisch unmöglich macht (klebrig-verschwitzte Haut kann man schlecht streicheln). Außerdem stellt diese Hautfalte auch eine Art Hauttasche dar, in der sich neben der eigenen Feuchtigkeit auch Urin- und Spermareste sammeln und gemeinsam mit abgestorbenen Hautschuppen Futter für die dort heimischen Bakterien bilden, die dieses Futter zu einem unappetitlichen Brei verarbeiten (Smegma).

Ein beschnittener Penis besitzt diese Konstruktion nicht mehr. Alle verbliebenen Teile der Haut liegen offen und bilden gemeinsam die äußere Hülle des Penis. Es bildet sich kein klebriger Feuchtigkeitsfilm mehr. Es ist keine Grundlage zur Bildung von Smegma vorhanden.

Die Haut eines beschnittenen Penis kann man jederzeit streicheln. Es ist ein angenehmes, zartes Gefühl und verursacht keine schmierigen und stinkenden Finger. Wird die Beschneidung so ausgeführt, dass auch innere Vorhaut Teil der neuen Außenhülle wird („High&tight-Beschneidung“), bleiben nahezu alle sexuell relevanten Nerven erhalten. Gelangt der Penis im erregten Zustand in gleitfähige Umgebung (Scheidensekret, Gleitmittel o.ä.), ähnelt das Gefühl der Stimulation weitgehend dem Gefühl eines unbeschnittenen Penis, es ist allenfalls ein bisschen direkter.

Das angenehme Gefühl beim trocken streicheln hat man im Alltag manchmal auch einfach so in der Hose. Aber nur, wenn man gerade auf nichts anderes achtet. Das Gehirn lernt zu sortieren. Das ist nicht zu verwechseln mit einem manchmal behaupteten Gefühlsverlust.

Natürlich muss man auch einen beschnitten Penis waschen. Aber um einen Penis mit Vorhaut gleich appetitlich zu halten, braucht es schon einen erheblich höheren Aufwand, denn man muss ja ständig etwas gegen den immer wieder entstehenden Hygiene-Notstand in der Hauttasche tun, die ein beschnittener Penis gar nicht mehr hat.

Das angenehme Gefühl im Alltag in der Hose, beim trocken Streicheln und beim direkten Stimulieren mit Gleitmittel, dazu die unvergleichlich vereinfachte Hygiene sind für mich Gesichtspunkte, warum ich sehr zufrieden mit meinem beschnittenen Penis bin.

Die genannten hygienischen Aspekte führen offenbar auch zu gesundheitlichen Vorteilen bei der Übertragung von Krankheiten sowohl für den Beschnittenen selbst als auch für Sexualpartner*innen, ersetzen natürlich trotzdem keine verantwortungsvolle Sexualhygiene.

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Na, erstmal herzlichen Glückwunsch, dass Dein gutes Stück offenbar so schnell verheilt, dass Du so bald schon wieder auf solche Gedanken kommst — anscheinend auch gute Arbeit der Person, die den Eingriff vorgenommen hat!

Zwei Dinge solltest Du beachten für den frühen Wiedereinstieg:

  1. muss die Narbe wirklich überall äußerlich geschlossen sein.
  2. musst Du trotzdem extrem vorsichtig vorgehen: die Narbe sollte bei der Stimulation völlig außen vor bleiben, insbesondere keinerlei Zug, Druck oder seitliche Verschiebung abbekommen.

Du merkst, das ist nach so kurzer Zeit eine schwierig zu erfüllende Challenge. Wenn Du allerdings ohne Anspruch auf Orgasmus Dir ein paar schöne Gefühle verschaffst: why not? Du wirst schnell merken, wann der Spaß aufhört und lernst schon mal, was Deinem „neuen“ Penis gefällt.

Ich hatte meinen ersten SB-Orgasmus nach 10 Tagen. Früher wäre kaum möglich gewesen, auch wenn ich wie Du schon früh in Versuchung geraten bin. Denn für die Zielgerade musst Du schon die Freiheit haben, die Heftigkeit der Stimulation nach Bedarf zu wählen und nicht nach Rücksicht auf die Wunde! Und ich hatte nach diesem ersten Run nach 10 Tagen durchaus ein schlechtes Gewissen meiner Wundheilung gegenüber, denn bei aller gebotenen Vorsicht ist es am Ende doch zu einer gewissen Strapaze für die Wunde geworden. Noch früher wäre aber mit Sicherheit eine schlechte Idee gewesen! Allein die intensivere Durchblutung und das Muskelspiel der ganzen Gegend beim Orgasmus beansprucht die OP-Region mehr, als Du kontrollieren kannst

Damit alles gut am Ende wird, warte lieber noch ein paar Tage und genieße die Vorfreude!

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Den meisten Frauen ist das ziemlich egal. Manchen gefällt es, wenn es straff ist, aber es ist vor allem Dein Penis und Du musst damit glücklich sein und damit umgehen können.

Wenn Du im erigierten Zustand noch verschiebbare Haut hast, sogar noch etwas über die Eichel schieben kannst, dann verstehe ich erstens, dass Dich das stört. Ich war zunächst auch so beschnitten und habe es noch straffen lassen.

Zweitens kannst auch Du ganz sicher noch etwas entfernen lassen für Dein Wunschergebnis: Miss bei Erektion mit einem Lineal den bisherigen Abstand der Narbe zur Eichel, zieh die Haut bei Erektion so straff nach vorne über die Eichel, wie Du es haben willst und markiere dann mit einem Filzstift den gemessenen Abstand zur Eichel Richtung Schaft. Wenn Du die Narbe zukünftig näher an der Eichel haben willst, kannst Du die straff gespannte Haut auch dort markieren.

Die Schafthaut ist extrem dehnbar. Wenn Du die Anzeichnung mit gespannter Haut bei Erektion machst, wird nach der Beschneidung gemäß dieser Anzeichnung auch im entspannten Zustand die Haut keinen Wulst mehr bilden. Bei einem Längenunterschied von 1:2 und sicher auch noch mehr sollte die Schafthaut wegen ihrer Elastizität dann sogar trotzdem glatt aussehen. Insbesondere wenn Du die Narbe nah an die Eichel setzt, weil die Schafthaut elastischer ist als die manchmal noch verbleibende innere Vorhaut.

Wenn Du sicher sein willst, eine Person zu finden, die die Nachbeschneidung so ausführen wird und niemanden dafür kennst, kannst Du Dir auch von Eurocirc.org jemanden empfehlen lassen, die wissen wer in Deutschland sowas kann.

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Zunächst einmal: es ist die hauptsächliche Funktion der Vorhaut, bei sexueller Aktivität vor und zurück zu rollen und dabei lustvolle Gefühle zu erzeugen. Dazu muss die Vorhaut ungehindert beweglich sein.

In Deinem Fall funktioniert das ganz offensichtlich nicht, stattdessen hast Du Schmerzen und unangenehme Gefühle. Somit erfüllt Deine Vorhaut ihren Zweck nicht und das „Design-Konzept“ eines unbeschnittenen Penis wird nicht nur sinnlos sondern im Gegenteil sogar dysfunktional — die Lust, die die Vorhaut bewirken soll, wird stattdessen von ihr verhindert oder zumindest gestört.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung empfehlen: eine Beschneidung ist eine gute Lösung, vor der Du keine Angst haben brauchst. Jede Zahnbehandlung ist unangenehmer. Bei mir hat bei der Beschneidung die Lokalanästhesie so gut gewirkt, dass ich praktisch zu keinem Zeitpunkt Schmerzen hatte, nicht mal in den Tagen danach (abgesehen von einer oder zwei Erektionen in der ersten Nacht danach). Ehrlich gesagt hat mich die Beschneidung als solche eher an einen Friseurbesuch erinnert.

Salbenbehandlung ist meist ein fruchtloses Gefrickel. Lass Dich straff beschneiden, nur dann bist Du die Probleme ein für alle mal los.

Und wenn Du Sorgen vor allzuviel Gefühlsverlust hast, lass Dich high&tight beschneiden. Dann bleiben alle relevanten Lustrezeptoren vorhanden.

Ich fühle mich mit meinem beschnittenen Penis jedenfalls viel wohler als mit meinem zu kurzen Bändchen und mit der leicht zu engen Vorhaut vor der Beschneidung. Für mich ein klarer Lustgewinn!

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Eigentlich mach ich SB am liebsten ohne Gleitmittel, obwohl ich ziemlich straff beschnitten bin.

Aber für die Fälle, wo ich es doch mal anders will, habe ich Melkfett für mich entdeckt. Hört sich ein bisschen sonderbar an, ist aber ein ganz normales und günstiges Hautpflege-Produkt im Drogeriemarkt. Gibt es in unterschiedlichen Geruchsrichtungen z.B. bei dm, etwa mit Geruch Ringelblume 😄.

Warum? Trocknet nicht so schnell wie wasserbasiertes Gleitgel, bleibt schmierig so lange man will, ist nicht zu flutschig, so dass man noch Reibung spürt, pflegt die Haut und trocknet sie nicht aus wie Seife oder Duschgel.

Viel Spaß damit!

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Hallo!

Die wichtigsten Unterschiede in den Beschneidungsstilen liegen in der Frage, wie weit weg die Narbe von der Eichel weg ist („high“ vs „low“), also wieviel innere Vorhaut übrig ist, und in der Frage, wie straff das Ergebnis ist („lose” vs „tight“).

Eine gute Übersicht findest Du auf https://www.eurocirc.org/beschneidungsstile.php

Ich selber habe mich als Erwachsener beschneiden lassen und bin high&tight beschnitten, weil ich straff beschnitten sein wollte und gleichzeitig viel von meinem sensiblen inneren Vorhautblatt erhalten wollte. Viele Beschneidungsgegner argumentieren ja mit den vielen speziellen Nerven der inneren Vorhaut, die bei der Beschneidung verloren gehen würden: bei diesem Stil bleiben sie erhalten ☝️😇.

Ich bin jetzt so beschnitten und sehr zufrieden damit.

Tatsächlich sind in Deutschland die meisten Ärzte/Ärztinnen für „Low“-Beschneidungen ausgebildet und man muss ein bisschen suchen, trotzdem jemanden zu finden, der es „High“ macht. Ich bin allerdings wirklich froh, da Geduld gehabt zu haben. Das hat sich sehr gelohnt, weil nun alles so funktioniert und sich anfühlt, wie ich mir das gewünscht habe.

Einen guten Service bietet da Eurocirc an: sie können Dir in ganz Deutschland empfehlenswerte Adressen nennen, die den von Dir gewünschten Beschneidungsstil beherrschen und anbieten. Da muss man dann nicht so lange suchen wie ich.

Empfehlen kann ich Dir auch das Forum auf der Seite von Eurocirc.

https://www.eurocirc.org/beschneidungsforum/index.php

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Zunächst einmal: ich kann verstehen, dass Du Dir darüber so kurz nach der Beschneidung Gedanken machst, ob und wie andere jetzt vielleicht auf Dein neues Aussehen „da unten“ reagieren. Ich war in der Zeit z.B. etwas verunsichert, ob ich mich am Urinal neben den Kollegen entblößt fühlen muss.

Dass man in der Badehose nun Deine Eichel deutlich sieht, mag sein. Was andere im Kopf daraus machen, ist aber eh z.T. Deine Fantasie: für Dich ist die Beschneidung noch sehr präsent im Kopf. Für die anderen aber nicht, und deshalb denken die meisten viel weniger darüber nach oder wahrscheinlich sogar gar nicht.

Klar, Du bist ein Mensch mit Penis und vielleicht schaut die eine oder der andere aus Interesse oder Neugier kurz in die Region. Du bist aber mit 14 sowieso noch in der Entwicklung, da kann sich ein Penis mit oder ohne Beschneidung vom letzten Jahr zurück auch noch verändert und entwickelt haben. Wird sich wohl kaum jemand gemerkt haben, wie sich beim letzten gemeinsamen Bad-Besuch Dein Penis in der Hose abgedrückt hat 😉.

Und wenn schon der Eichelabdruck jemandem auffallen sollte, dann so what? Genauso wahrscheinlich, dass die Person gar nichts denkt, oder es überhaupt nicht mit Beschneidung in Verbindung bringt — die meisten Menschen, die damit gerade nichts zu tun haben, denken gar nicht an das Thema oder wissen darüber wenig bis nichts.

Es ist halt jetzt ein bisschen Deine Aufgabe, Dich an ein neues Normal da unten zu gewöhnen und es selber als so normal zu erlernen, dass Dir solche Sorgen nicht mehr in den Sinn kommen müssen. Wirst aber merken, geht schnell, wenn Du dem nicht ausweichst und Dich in der Situation mit wichtigerem befasst, nämlich dem Spaß mit Deinen Freunden 👍.

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High&Tight

In Deutschland gilt für die medizinische Beschneidung die vollständige Entfernung der inneren und äußeren Vorhaut als lege artis, also als Verfahren gemäß der Ausbildung zur ärztlichen Operations-Kunst. Das entspricht im wesentlichen dem, was man im Internet „low&tight“ nennt.

Für andere Stile der Beschneidung muss man sich deshalb etwas genauer informieren und auch sich ein bisschen darum kümmern, jemanden zu finden, der auf den Wunsch eingeht. Die meisten Ärzte/Ärztinnen machen halt das, was sie in der Ausbildung gelernt haben. Sei es aus Überzeugung oder weil sie es nicht anders kennen. Wenn man dann keinen explizit anderen Wunsch hat, bekommt man halt den Standard.

Ich selber wollte trotz straffen Ergebnisses wegen der feineren Gefühle mehr innere Vorhaut behalten („High&Tight“) und musste daher etwas länger jemand suchen, der das umsetzen wollte und konnte. Hat sich aber gelohnt. Bin sehr zufrieden damit und froh, darauf bestanden zu haben.

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Eine Beschneidung ist eine ziemliche Umstellung des Konzeptes "Penis". Es fühlt sich danach alles anders an: die freie Eichel im Alltag, die Stimulation bei Masturbation und Sex, andere Reinigungs- und Hygieneroutinen.

Daran kann man sich ziemlich gut gewöhnen, aber die Umgewöhnung funktioniert auf die Dauer nicht so gut, wenn sich der Penis halb beschnitten und halb unbeschnitten anfühlt und verhält:

  • die sexuelle Stimulation etwa funktioniert mit "Unbeschnittenen-Technik" nicht mehr so gut, bei Techniken, die sich gut bei straff ("tight") beschnittenen Penissen anwenden, ist jedoch die Restvorhaut im Weg.
  • eine trockene Eichel und innere Restvorhaut fühlt sich seidenweich an. Wenn durch Loose-Technik noch Hautfalten übrig sind, bleiben dann dennoch "klebrige" Stellen. Das kann ganz schön nerven -- bei Stimulation wie bei der Hygiene. Dabei hat die Klebrigkeit nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, sondern in übrigen Haut-auf-Haut-Abschnitten funktioniert die Schleimhaut halt noch als Schleimhaut und sammelt Sekrete.
  • Loose sieht es insgesamt eher schrumpelig aus ohne Mehrwert für Gefühl und Hygiene.

Das hat weder etwas mit Getrolle noch mit einem Fetisch zu tun, sondern entspricht schlicht der Erfahrung vieler Beschnittener und das spiegelt sich dann auch in den Umfragen wieder.

Ich selber kenne auch alles drei und fühle mich mit dem jetzigen Tight-Zustand viel wohler als mit dem "Zwischending" (und das war schon eigentlich eher tight vorgesehen).

So viel wie möglich Vorhaut mit spezifischen Nerven kann man auch tight behalten: anderen Gefühle als die Schafthaut bietet nur die innere, nicht die äußere Vorhaut. Mit High&Tight kann man so viel Gefühl behalten wie man will und bekommt stattdessen entsprechend mehr Schafthaut entfernt.

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