Was wissen euere Eltern über euer Sexleben?

Sie haben gleich bei meiner persönlichen Entscheidung als Zehnjähriger, dass ich sehr gerne beschnitten werden will, schon meine Dankbarkeit gespürt, dass sie meine Beschneidung vorgeschlagen hatten; was zusammen mit zwei Ärzten (medizinische Prophylaxe) und meiner Großmutter (jüdische Identität) geschah.

Von da an war mein Beschnittensein bei uns zuhause in der Familie (und „sichtbar“ bei unseren FKK-Aktivitäten) ein positiv besetztes, selbstverständliches, qualifizierendes Faktum; eine „sehr gute Errungenschaft“.

Insofern waren sie nicht besonders überrascht, aber sehr positiv berührt und bestätigt, als ich ihnen dann etwa als Fünfzehnjähriger erzählte, dass ich mein Beschnittensein in der Pubertät als sehr spannend, erregend und ausschließlich positiv empfand, besonders als ich meine sexuellen Aktivitäten entdeckte.

Zudem nahmen sie meine persönliche Entwicklung sehr dankbar wahr, die sich aus den Aktivitäten meiner Großmutter ergab, die mir ab meiner (tatsächlich auch jüdisch-rituell „korrekten“) Beschneidung über viele Jahre die jüdische Religion und Kultur (ihrer eigenen Mutter) nahegebracht hatte und damit meine christlich-jüdische Religiosität begründete.

Mit meiner Mutter hatte sich schon vorher folgendes ereignet:

Ich war etwa 13, als sie morgens unvermittelt in mein Zimmer kam, als ich es mir gerade unter der Bettdecke besorgte. Sie stutzte nur kurz und ging sofort wieder, ohne etwas zu sagen. Als ich sichtlich ziemlich verlegen zum Frühstück kam, meinte sie: „Schön, dass du „das“ auch gelernt hast. Das machen ja alle Jungs in deinem Alter - ist ja gesund und richtig so. Die allermeisten haben ja ihre Vorhaut und machen das wohl damit. Und ich hab mir Sorgen gemacht, ob du das wohl auch ohne Vorhaut kannst. Bin sehr erleichtert, dass es wohl gut funktioniert!“ - Mit hochrotem Kopf und verlegenem Grinsen stimmte ich nur durch heftiges Kopfnicken zu.

Als meine Eltern dann auch noch nach und nach erfuhren, dass ich beschnittene Partner bevorzuge und mein Mann, den sie sehr lieben, auch beschnitten ist, sagte meine Mutter noch irgendwann einmal, dass es ja wohl eine glückliche Fügung war, dass ich mich schon so früh mit ihrer Unterstützung für meine Beschneidung entschieden hatte - weil das Beschnittensein ja offensichtlich zu meiner Lebensqualität gehört. - Womit sie absolut recht hat.