Zahlt ihr Trinkgeld?
Die Kellnerin war letztes mal sauer auf mich, als ich mal das Essen bezahlen wollte und kein Trinkgeld gegeben habe. Ich fand es aber auch komisch das die es so erwartet haben, als wäre es gesetzlich vorgeschrieben.
31 Stimmen
14 Antworten
Wenn der Service entsprechend gut war, etwas mehr.
Aber 3 bis 5 Euro je nach Lokalität sind standart.
Es kommt darauf an.
• Wenn ich Essen zum Mitnehmen im Restaurant bestelle, zahle ich kein Trinkgeld. Trinkgeld zahle ich ausschließlich dann, wenn eine Dienstleistung erbracht wurde, die über das Essen hinaus geht. Service.
• Wenn ich in einem Restaurant sitze, und Service erhalte, gebe ich einfach 10% Trinkgeld, denn 10% ist ein guter Richtwert. Alles darüber hinaus ist in meinen Augen schwachsinnig, weil wir nicht in den USA leben, wo die Kellner nur 2€ die Stunde erhalten.
Dank dem übermäßigen Trinkgeld, verdienen Kellner gut und gerne mal 3-4 netto im Monat, also mehr als so manche Ärzte zum Anfang, checkt aber niemand
Wenn ich zufriedengestellt mit dem Service bin, dann ja. Meist auch sehr großzügig dann.
Ich zahle immer Trinkgeld. Und zwar in bar, ganz gleich ob ich mit Karte zahlen. Ich zahle zehn Prozent. Bzw. Runde ungefähr auf zehn Prozent. Und wenn ich es nicht zahlen kann, gibt es das eben beim nächsten mal dazu.
Wenn ich mich über das Essen oder die Wartezeit geärgert habe dann eben auch weniger. Aber es stört mich ein wenig Probleme auf dem Rücken der Bedienung auszutragen. Naja, wenn die Bedienung meinen Unmut nachdrücklich weitergibt oder es schlichtweg überfüllt ist, dann gibt es natürlich zehn Prozent.
Problematisch ist auch das Trinkgeldmodelle zu durchblicken. Ob es geteilt wird, ob es gemacht wird, ob die Küchenhilfe etwas bekommt. Letzteres ist Schwerstarbeit und ich möchte natürlich schon, dass dort etwas ankommt.
Anekdote am Rande: Die Bedienung war neu, an ihrem ersten Tag und hatte wegen Verwechselung zweier Rechnungen ein erhebliches Minus eingefahren. Sie hatte verpennt mir zu sagen, dass Kartenzahlung an diesem Tag nicht möglich war. Ausgerechnet ich hatte kein Trinkgeld mehr Und das Geld reichte auch nicht. Es fehlte nicht viel, das wäre in jedem Restaurant auch so in Ordnung gewesen. Aber so durfte es einfach nicht bleiben. Dafür bin ich fünfundzwanzig Minuten zur Bank gelaufen und habe fast fünf Euro Abhebe Gebühren gezahlt. Und natürlich hat es ein ganz fettes Trinkgeld gegeben. Ich bin auf letzte Sekunde noch durch die Hintertüre reingekommen. So einen versauten ersten Tag darf es einfach nicht geben.
Ich gebe immer Trinkgeld. Der Job ist so unterbezahlt, dass er nicht ohne geht. Leider so manch anderer Job auch. Und die bekommen teilweise kein Trinkgeld.
Aber ganz ehrlich Döner kostet das dreifache. Restaurantbesuchs fast das Doppelte. Das kann ich mir nur noch selten leisten. Und die Lebensmittelpreise sind hochgeschlossen, dort kann man nur noch Angebotsware kaufen. Aber am Trinkgeld spare ich nicht.
Gerechtfertigt ist das sicher nicht, aber wer sich sein Studium so verdient hat eine harte Zeit, wer einfach nur seine Miete zahlen will und wer neben der Arbeit malocht um seinem Kind etwas zu schenken auch.
Und ganz ehrlich Kellnern ist in Ausbildungsberuf, der zum Hilfsberuf degeneriert ist. Das bemerkt man so schnell nicht und soll es auch nicht. Da muss man ganz genau hinsehen. Es ist erstaunlich, was eine ausgebildete Bedienung so hinbekommt. Das ist etwas mehr wert, als der Betrag zum Lebensunterhalt ungelernter, die sich durchschlagen. Ich sehe es sofort.
Es ist tatsächlich nicht verpflichtend aber so dermaßen üblich, dass das Ausbleiben schon als Affront empfunden wird. Man kann also sagen, dass es sich um eine gesellschaftliche Konvention handelt.