Würdet ihr aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen, wenn es sie für jeden zugänglich wäre? Falls ja, unter welchen Umständen?
19 Stimmen
10 Antworten
Weil jeder das Recht hat zu entscheiden, wann er gehen möchte.
Vorallem bei schwerer Krankheit, Behinderung, psychischen Problemen Jahrelang
Ich bezweifle, dass die aktive Sterbehilfe in Deutschland legalisiert wird. Bei der aktiven Sterbehilfe verabreicht der Arzt oder eine andere Person dem Patienten SELBST das todbringende Medikament. Folge > Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren und ggfs.Verlust der Approbation. Welcher Arzt hat Interesse, die Approbation zu verlieren?
Zusatzlich wird die passive, indirekte Sterbehilfe und die Beihilfe zum Suizid differenziert.
Ich habe in einer entsprechenden PV meine Wünsche detailliert geäußert. Im Falle einer nicht mehr kurativ zu therapierbaren Erkrankung, wie z.b. ein Glioblastom, metastasiertes Pankreaskarzinom etc. wünsche ich keine Reanimation, enterale Ernährung über eine PEG, parenterale Ernährung über den Portkatheder, palliative Chemo etc., sondern eine exzellente, palliative Begleitung mit Behebung/sehr guter Linderung jeglicher Symptomatik, wie Schmerzen, Dyspnoe, Ängste usw., mittels der richtigen Medikation. In sehr seltenen Fällen reichen diese Maßnahmen nicht aus. Dann steht für die Finalphase, als Ultima Ratio, eine tiefe, palliative Sedierung, zur Verfügung. Der Patient spürt nichts mehr und schläft, ohne jegliche Symptomatik in den Tod hinein. Auf Grund der Dosierung der entsprechenden Medikamente ist es möglich, einige Tage früher zu versterben oder auch nicht > indirekte Sterbehilfe.
Welche Behinderungen sind gemeint? Viele Menschen führen auch mit einer Behinderung ein gutes Leben.
Psychische Problematik, wie Depressionen etc. sind gut zu therapieren.
Es ist und bleibt ein persönlicher Wille des Lebens!
Dieser bleibt und muss unangetastet sein und bleiben, jeder Mensch sollte selbst entscheiden dürfen wann er stirbt ‼️
Ich eine Krankheit hätte, die mich sowieso in kurzer Zeit dahinrafft.
Sowas wie Krebs oder so.
Klar, gehört irgendwie dazu... aber irgendwann ist auch der Mensch nicht mehr zu retten... oder das, was davon übrig ist. Operationen über Operationen und danach dann noch die Chemotherapie.
Kann schon verstehen warum Leute sich den shit nicht geben wollen.
Die Therapien, die Du hier nennst, sind in sehr vielen Fällen lebensrettend, d.h. der Krebs wird geheilt!
Auch wenn ich dir rechtgebe, und es viele Methoden gibt, dem Krebs entgegenzuwirken, würde ich nicht von einer "Heilung" persee sprechen. Aber das ist auch nicht wirklich Thema.
Beispiel! Die Heilungsrate bei Kindern mit Leukämie beträgt heutzutage weit über 90 Prozent. Davon hat man früher geträumt.
Du, das mag ja gerne sein, wenn die Genesungschance wie in der Antwort aber gen 0 tendiert, bringt mir das herzlich wenig.
Chemotherapien haben Nebenwirkungen, insbesonders Übelkeit und Erbrechen. Auf Grund dessen gibt man vor der Zytostatika Infusion, Medikamente, die diese NW beheben, zumindest sehr gut lindern, überwiegend über den Portkatheder.
Hm, und trotzdem macht es den Anblick, einen geliebten Menschen neben sich zu sehen, der immer dünner wird, kaum kraft hat und sein Essen kaum bei sich behalten kann, dadurch nicht besser.
Mag ja gerne sein, dass du dermaßen dafür bist und ja, es hat definitiv auch vieles für sich, dennoch bin ich der Meinung, besonders dann, wenn es um sehr schlechte Erfolgschancen geht, dass der Mensch den es betrifft, und nicht irgendeine andere Person, es schlussendlich für sich ganz allein entscheiden sollte, sofern diese dazu Kognitiv in der Lage ist.
Warum Menschen, die über 90 sind und gerne sterben möchten, so lange künstlich am Leben halten, bis sie irgendwann nur noch darin eine Alternative sehen die Nahrungsaufnahme zu verweigern?
Warum Menschen, die OP nach OP über sich ergehenlassen haben, mit den Worten ,,Diese Methode ist vielversprechend!" Weiter als notwendig quälen? Zumal dies ja auch hinsichtlich auf den Bekanntenkreis kein leichtes Unterfangen ist. Besonders dann nicht, geht es um die eigenen Angehörigen.
In der Frage geht es also nicht darum welche Methoden es gibt, sondern viel mehr darum, wann wir als Mensch mal begreifen, dass es langsam reicht... unzwar im Sinne des Patienten... aber auch im Sinne der Angehörigen.
...der Zeitpunkt gekommen ist, wo es nur noch abwärts geht. Wenn ich alt bin und zu gebrechlich, um mein Leben noch selbstständig zu gestalten. Wenn niemand mehr da ist. Wenn ich nur noch traurig bin.
Ich habe keine Kinder, und ein Pflegeheim wäre mein Alptraum.
Ich werde ein gutes Leben gelebt haben und möchte gehen können, wenn ich genug habe.
Dieses mit aller Gewalt am Leben erhalten hat für mich nichts mit Würde zu tun.
Nur im wirklich sehr extremen Fall und wenn sich auf sehr lange Zeit nichts ändert.
Ich war selbst schon öfter in sehr schlimmen Situationen, in denen ich nicht mehr leben wollte. Es ging dann trotzdem immer wieder positiv weiter. Von daher bin ich froh, dass ich noch lebe.
Die Therapien, die Du hier nennst, sind in sehr vielen Fällen lebensrettend, d.h. der Krebs wird geheilt!
Relevante Therapien in der Onkologie:
OP > RO Resektion,
differenzierte Chemotherapien. Mit einem Down Staging > kombinierte Radio/Chemotherapie kann man ein großes Karzinom so verkleinern, dass eine Operabilität gegeben ist,
punktgenaue Strahlentherapien. Auf Grund dessen wird das umliegende Gewebe geschont,
Immuntherapien mit den entsprechenden Medikamenten, wie monoklonale Antikörper.
Beispiel! Die Heilungsrate bei Kindern mit Leukämie beträgt heutzutage weit über 90 Prozent. Davon hat man früher geträumt.
Vor allem kann man die heutigen Chemotherapien nicht mehr mit früher vergleichen. Chemotherapien haben Nebenwirkungen, insbesonders Übelkeit und Erbrechen. Auf Grund dessen gibt man vor der Zytostatika Infusion, Medikamente, die diese NW beheben, zumindest sehr gut lindern, überwiegend über den Portkatheder.
In der palliativen Situation kann man den Patienten noch eine palliative Chemo anbieten, um zu versuchen, das Wachstum der Metastasen einzudämmen oder diese zu verkleinern. Das gelingt nicht immer und diese Form einer Chemo muß des öfteren abgebrochen werden, auf Grund von Kachexie oder Verschlechterung des AZ der Patienten. Eine palliative Chemo würde ich auch ablehnen!