Wie gut ist der Indikator, die Bewertung im Internet als Meßfaktor zu verwenden, ob ein Unternehmen den Bach runtergeht oder stabil ist?
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1 Antwort
Ich habe jetzt in ein paar Restaurants bspw gearbeitet, auch als Personalleiter bzw auch Manager vom Restaurant.
In einem war bspw dieses Problem:
Das Problem war, dass 90% der Gäste über 60 waren, die meisten in Rente
Bewertungen wurden generell nicht von dieser Gruppe gemacht.
Das heißt wenn was nicht geklappt hat, dann haben die jüngeren tendenziell negativ bewertet.
Egal ob mir die älteren Leute alle Komplimente gemacht und viel Trinkgeld gegeben haben.
Und so sammeln die sich.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob es so eine Bewertung weniger legitim macht…
Da vergisst man leicht ein Detail
Für ältere Menschen braucht man auch mehr Zeit, sie reden langsamer, brauchen länger um sich was auszusuchen, wollen generell mehr mit einem reden, mehr Aufmerksamkeit, haben mehr nachfragen
Jüngere Leute sind mehr bereit einfach etwas auszuprobieren nach meiner Erfahrung
Das heißt man hat automatisch die Situation, dass man viel Zeit für die älteren aufbringen muss und weniger für die jüngeren, wodurch man automatisch einen schlechteren Service liefert
Schlechter im Sinne von: weniger nachfragen ob alles in Ordnung ist, ob sie noch was wünschen, smalltalk, was sie hier her getrieben hat usw.
Wenn bspw essen nicht in Ordnung war, war ich meistens zu spät dran nachzufragen (ich habe alleine 12-17 Tische gehandhabt)
Ja, es gab Personalmangel.
Also Gastronom stellst du dir dann die Frage,
nimmst du dir mehr Zeit für die 90% die kommen, aber keine Bewertung abgeben
Oder nimmst du dir mehr Zeit für die 10%, die zwar die Minderheit sind als Kunde jedoch bewerten
Was lohnt sich mehr für ein Unternehmen?
Das ist immer eine individuelle Frage