Welches Problem hat der Atheismus mit der "Deifikation" (Vergöttlichung einer Sache, oder Wesen)?
14 Stimmen
5 Antworten
Atheisten fehlt der Hang zum Fanatismus.
Das stimmt bei mir als bekennender Atheist und Gegner der drei Abrahamitischen Regionen absolut nicht! Ich sehe als Unternehmer sofort die Finanzlage des deutschen Staates 😡
Wenn diese Religionen in den Privatbereich verbannt werden würde, würde in Deutschland das Sozialsystem entlastet, wenn weniger Menschen Mitglieder der Kirche wären.
Im Moment sieht es so aus: Die beiden großen Kirchen nehmen 11 Milliarden Euro an Kirchensteuer ein.
Zusätzlich erhalten sie ca. 19 Milliarden Euro an staatlichen Subventionen, auch pro Jahr.
Der Staat verliert etwa 3 Milliarden Euro an Einnahmen durch die Absetzbarkeit der Kirchensteuer.
Diakonie, Caritas etc., also die kirchlichen sozialen Institutionen, erhalten etwa 45 Milliarden Euro pro Jahr an Staatszuwendungen, der größte Teil der restlichen Ausgaben stammt aus Spenden.
Zu unserem Sozialsystem tragen die Kirchen selber, wenn man großzügig rechnet, etwa 2 Milliarden Euro bei.
Wenn also alle Menschen aus den Kirchen austreten, steht dem Staat mindestens eine Milliarde Euro mehr an Geldern für das Sozialsystem zur Verfügung, eher mehr.
Jeder, der aus der Kirche austritt, tut also etwas für unser Sozialsystem, auch dann, wenn er die gesparte Kirchensteuer, verbrennt, versäuft, oder für unnütze Produkte ausgibt.
Die Idee, dass Leute, die nicht in der Kirche sind, über eine Zusatzsteuer nochmal zur Kasse gebeten werden, ist absurd — sie tun mehr für unser Sozialsystem als die KKirchensteuerzahler. Ich als Unternehmer der ca 5000 Mitarbeiter im Deutschland beschäftige (nicht mehr lange, denn mir reicht es) zahle als Atheist ebenfalls kräftig mit!!!
Denn von dem Geld der Kirchensteuereinnahmen wird überwiegend die Institution Kirche finanziert, vor allem auch Rom, also der Prunk der Bischöfe und Kardinäle. Bei den Armen und sozial Bedürftigen kommt weniger an, als die meisten denken. Die Kirche investiert mehr in Werbung, die sie als sozial gut dastehen lässt, als in soziale Projekte. Siehe auch
Frerk, Carsten. 2002. Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland. Aschaffenburg: Alibri.
———. 2010. Violettbuch Kirchenfinanzen Wie der Staat die Kirchen finanziert. Aschaffenburg: Alibri.
Herrmann, Horst. 1993. Die Caritas-Legende : wie die Kirchen die Nächstenliebe vermarkten. Hamburg: Rasch und Röhring.
Ja, die ganzen angeblichen kirchlichen Sozialeinrichtungen werden ohnehin vom Staat, also den Steuerzahlern, und den privaten und institutionellen Spendern finanziert — wenn da Kirche draufsteht, handelt es sich um Etikettenschwindel, mehr nicht.
Von einigen Bundesländern abgesehen werden katholische oder evangelische Kindergärten zu 100% vom Staat und den Eltern finanziert, in einigen wenigen Ländern gibt die Kirche 10% dazu — sie hat aber zu 100% die Kontrolle.
Wenn man die Theologen der Kirche aus den Ethikkommissionen verbannt und durch kompetentere Philosophen ersetzt, oder durch "einfache Bürger", würden bei uns viele wichtige Dinge vorankommen, wie etwa Sterbehilfe oder Stammzellenforschung.
Im Gesundheitssystem, in der Kranken- und Altenpflege könnte man endlich anständige Löhne zahlen, weil die Ideologie "Hilf Deinem Nächsten aus Altruismus, es ist falsch, dafür auch noch Geld zu verlangen" dazu geführt hat, dass wir kein wirklich professionelles Pflegesystem haben und die Löhne so niedrig sind.
Die Kirche ist einer der Lohndrücker im Sozialsystem schlechthin, aus ideologischen Motiven — und um ihren eigenen Profit zu maximieren, denn die Kirche dient hauptsächlich sich selbst und ihrem Reichtum. Der wächst auch von Jahr zu Jahr, wenn man nicht gerade mal die Millionen in fragwürdigen Börsenspekulationen verbrennt.
Man könnte das Sozialsystem entlasten, auch dadurch, weil viele hohe Funktionäre des Sozialsystems unverhältnismäßig viel Geld verdienen.
Nur die Kleinen bezahlt man schlecht. Die hohen Löhne für Sozialfunktionäre kommen daher, dass die Kirche damit Politiker und Angestellte belohnt, die sich für die Interessen der Kirche eingesetzt haben. Die Kirchengremien sind geradezu eine Endlagerstätte für ausgebrannte Politiker. Darüber betreibt die Kirche dann wieder ihren massiven Lobbyismus.
Die meisten Menschen würden die Religion nicht vermissen. Die Legende, dass der Mensch Religion braucht, wird den Kindern eingeimpft. Praktisch alle, die ihre Religion verloren haben, vermissen nämlich überhaupt nichts. Der einzige Nutzen der Kirchen sind gemeinschaftliche Rituale, aber die kriegt man auch ohne Religion hin.
Zum Frieden in der Welt würde das eher wenig beitragen. Zwar sind die friedlichsten Länder der Erde auch die am wenigsten religiösen, aber dafür gibt es andere Gründe — Bildung und sozialer Wohlstand, beides dämmt religiöse Einflüsse.
Mit dem Verschwinden der Religionen würde sich an Wohlstand und Bildung wenig ändern.
Man wird schließlich nicht schlagartig intelligenter und gebildeter und wohlhabender, wenn man die Religion aufgibt. Da die Religion insgesamt wenig zum Frieden beitragen, wird sich die Anzahl der Kriege dadurch kaum mindern.
Wenn ich ihn mal treffen, dein einen Atheismus, frag ich ihn.
Es gibt keine homogene Gruppe von Atheisten! Der ganze Begriff ist irreführend. Atheismus ist keine geschlossene Weltanschauung. Die Menschen, die nicht religiös sind, aber dennoch durchaus unterschiedliche Ansichten.
Gläubige haben ihre Weltanschauung als Gemeinsamkeit. Deswegen spricht man ja von Christen und Muslimen usw. Deswegen werden Glaubensbekenntnisse festgehalten.
Ein Christ glaubt an die Heiligkeit und Wichtigkeit von Jesus, ein Muslim an die Wichtigkeit von Mohammed und beide glauben an einen personalen Gott. Ein Christ glaubt an Mitmenschlichkeit, die zehn Gebote, ein Muslim an die Wichtigkeit von Almosen und Gehorsam.
Also im Hinblick auf das Glaubensbekenntnis muss es ja Gemeinsamkeiten geben, weil das Religion ausmacht.
Ein Atheist dagegen kann glauben, jede Pflanze hätte Gefühle und wird Frutarier, ein anderer glaubt, die Welt wäre nur eine Illusion (ähnlich wie in Matrix), ein ganz anderer Atheist ist vielleicht Egoist und glaubt an das Recht des Stärkeren, ein vierter ist Humanist und tritt für Menschenrechte und Sozialwesen ein, der fünfte glaubt an Wiedergeburt usw.
Atheisten würden sich auch nicht Atheisten nennen. In einem abgeschnittenen, freien Land ohne religiöse Erziehung käme niemand auf die Idee. Das ist eine Bezeichnung, die Religiöse in diese Welt bringen, weil sie ihre Religion für die Wahrheit und den Standard halten und die Ungläubigen als solche benennen wollen. A-Theismus bedeutet ja auch nur die Abwesenheit einer bestimmten Annahme, nämlich die an einen personellen Gott.
Eine sehr einfach Definition Gläubiger Menschen und deren Religionen!
Religiöser Glaube muss man definieren als: vorgeben, etwas zu wissen, was man nicht weiß!
Die Gläubigen sind oft felsenfest von ihren Ansichten überzeugt. Dabei können sie weder empirische Beweise noch logische Argumente für ihren Glauben angeben. Trotzdem erscheint ihnen ihr Glauben als vollkommen sicher, sogar sicherer als Wissen.
Wissen ist eine rational gerechtfertigte Vermutung, Glauben eine Spekulation, die sich rational nicht verteidigen lässt. Wobei die Gläubigen meinen, sie könnten ihre Ansichten logisch oder rational verteidigen — sie merken nur nicht, wie fehl das schlägt.
Wenn also die Überzeugung, dass etwas wahr ist, beim Glauben stärker ist als beim Wissen, dann tut man so, als ob man wüsste, obwohl das nicht der Fall sein kann. Daher die Definition.
Ein Atheist ist schlicht jemand, der nicht vorgibt, zu wissen, was er nicht weiß. Atheisten geben auch nicht vor, zu wissen, dass es keinen Gott gibt. Sie sagen nur: Ich habe (rationale) Zweifel an dem, was Theisten über ihren Gott behaupten. Ich sehe keinen Grund, die Spekulationen der Theisten für wahr zu halten.
Statt dass Gläubige ihren Glauben verteidigen, was sie nämlich nicht wirklich können, gehen sie zum Gegenangriff über: Sie unterstellen dem Atheisten, dass er ebenso felsenfest davon überzeugt ist, dass es keinen Gott gibt, so wie sie davon überzeugt sind, dass es ihn gibt.
Ihre Überzeugung ohne Beweise geben sie dabei als eine Tugend aus. Wenn der Atheist, wie sie sich fälschlicherweise einbilden, oder ihm unterstellen, ebenfalls ohne Beweise glaubt, dass es keinen Gott gibt, dann ist das keine Tugend mehr — wieso eigentlich?
Wenn es gut ist, an Gott zu glauben, ohne dafür Beweise zu haben, wieso ist es dann schlecht, nicht an Gott zu glauben ohne Beweise? Wieso ist es gut, wenn es der Gläubige tut, und schlecht, wenn der Ungläubige es gleichermaßen praktiziert?
Moralisch gesehen ist das auf dem gleichen Niveau wie: Diebstahl ist gut, wenn ich ihn begehe, aber schlecht, wenn ich beklaut werde oder ein anderer stiehlt. Wenn Gläubige eine solche Moral pflegen, muss man sich doch fragen, was an ihrer Doppelmoral so toll ist, dass sie denken, sie seien moralisch besser als ein Atheist?
Teil 2
Es ist eigentlich noch schlimmer: Die Gläubigen geben sich wie ein Dieb, der stiehlt und das für richtig hält, und allen anderen unterstellt, sie würden auch stehlen, nur dann ist das plötzlich falsch. Nur dass es hier natürlich nicht um Diebstahl geht, sondern um Glauben ohne Beweise.
Als ganz schlimm wird es dann angesehen, wenn Atheisten den Glauben öffentlich in Zweifel ziehen, sich verteidigen, und meinen, dass es falsch sei, etwas ohne Beweise zu glauben. Dann pocht man darauf, dass doch jeder glauben darf, was er will. Ernsthaft?
Wenn jemand sagt: "Ich glaube, dass Frauen dem Mann unterlegen sind und sich ihm daher unterwerfen müssen", dann beschimpfen wir ihn als einen Sexisten und Chauvinisten, und keiner kommt auf die Idee, zu sagen: "Aber er darf doch glauben, was immer er will!".
Wenn jemand sagt: "Ich glaube, dass Schwarze eine unterlegene Rasse sind", dann beschimpfen wir ihn als einen Rassisten, und keiner kommt auf die Idee, zu sagen: "Aber er darf doch glauben, was immer er will!".
Wenn jemand sagt: "Ich glaube, dass Homosexuelle die Todesstrafe verdienen", dann beschimpfen wir ihn als einen Homophoben, und keiner kommt auf die Idee, zu sagen: "Aber er darf doch glauben, was immer er will!".
Wenn jemand sagt: "Ich glaube, dass Atheisten, weil sie nicht willig glauben, was ich glaube, die ewige Strafe in der Hölle verdienen", dann kommt gleich jemand an und sagt: "Aber er darf doch glauben, was immer er will!".
Wir halten es generell für falsch, jemanden eines Verbrechens zu bezichtigen und ihn zu verurteilen und zu bestrafen, ohne dafür Beweise zu haben.
Wir halten es generell für falsch, jemanden etwas ohne jeden Beweis zu beschuldigen, was ihn in ein schlechtes Licht rückt und ihn zu verurteilen und zu bestrafen.
Gläubige halten es jedoch für richtig, Atheisten zu unterstellen, was immer sie auch wollen, etwa, dass sie unmoralisch seien, verstockt, stur, militant, extremistisch, ohne dafür auch nur den Hauch eines Beweises zu haben, und sie zumindest in ihrer Fantasie in der Hölle zu bestrafen.
Wobei man sie früher auch real bestraft hat, und heute noch gibt es dreizehn Staaten, in denen es die Todesstrafe für Atheisten gibt. Die Ermordung von Atheisten für ihren Unglauben ist aber für Gläubige weniger ein Problem als wenn ein Atheist ihren Glauben kritisiert.
Könnten die Gläubigen bitte einmal den Atheisten zuhören, und nicht gleich mit Unterstellungen ins Haus fallen, die keine Substanz haben, und die Atheisten deswegen zu verurteilen?
Ist das wirklich zu viel verlangt?
Wie oft habe ich schon gehört: "Ein Atheist glaubt, dass die Welt durch Zufall aus dem Nichts entstanden ist!". Das ist falsch, falsch, ganz falsch. Könntet Ihr uns bitte einmal zuhören und in Euer Gehirn lassen, was wir wirklich sagen, nämlich: Wir wissen nicht, wie die Welt entstanden ist.
Wollt Ihr Euch wirklich als moralisches Vorbild aufspielen, wenn ihre uns Dinge unterstellt, die wir weder meinen noch sagen, und uns negative persönliche Eigenschaften anzudichten — um Euch dann darauf zurückzuziehen, dass es richtig ist, etwas (über Atheisten) zu glauben, ohne dafür auch nur den Hauch eines Beweises zu haben?
Es würde Euch nicht gefallen, wenn wir den Spieß umdrehen, das ist sicher. Etwa, wenn wir gleich lernresistent wiederholen würden, dass das Christentum ein kannibalistischer Kult ist. Oder dass alle Christen an magische Unterwäsche glauben wie die Mormonen.
Es stimmt ja, dass wir Dinge glauben, ohne Beweise dafür zu haben — wie alle Menschen, Die richtige Reaktion darauf ist, daran zu zweifeln, und nicht zu tun, als ob es wahr und einer starken Überzeugung wert wäre.
Teil 3
Es ist auch nicht die Frage, ob Atheismus logisch ist oder nicht. Religiöse Menschen haben es in ihrer religiösen Welt nicht so sehr mit Logik. Sie halten es manchmal für richtig, zu sagen, dass irgendwas nicht der Logik unterliegt — um dann umgekehrt den Atheisten vorzuwerfen, ihre Ansicht sei "nicht logisch", was oft an dünnen Haaren herbeigezogen wird. Wenn man einigen Gläubigen mit Logik kommt, glitschen sie einem sofort aus den Fingern.
Der Vernunft halten sie gerne ihr "jenseits der Vernunft" vor — als ob "jenseits der Wüste" meint, dass da noch mehr Wüste sein muss. Wenn dem so wäre, wäre es nicht jenseits der Wüste. Jenseits der Wüste ist keine Wüste mehr, jenseits der Vernunft keine Vernunft.
Es ist zum Verzweifeln. Man könnte das etwas entspannter sehen, wenn Gläubige sich nicht einbilden würden, dass ihre eigenen moralischen Vorstellungen, die sie auf Gott projizieren, auch für alle anderen verbindlich sein müssen, denen man dann das Mitspracherecht verweigert, weil sie nicht denselben Unsinn glauben.
Und wenn man sich wehrt, dann ist man plötzlich ein "missionarischer, eifernder Atheist". Missionarische, eifernde Gläubige = gut, missionarische, eifernde Atheisten = schlecht. Doppelmoral. Nur, dass wir nicht missionieren, wir klären auf.
Oder: Dogmatismus im Glauben = anerkanntes Verfahren, die Grundlage des Glaubens. Dogmatischer Atheist = abwertend gemeint, weil, bei Atheisten geht das ja gar nicht. Warum? Darum: Doppelmoral. Dabei sind wir nicht einmal dogmatisch, auch dann nicht, wenn das bloß nicht in die Schädel der Gläubigen geht.
Manche Gläubige kommen auch ohne diese Unterstellungen aus, ohne diese doppelte Moral, und wenn Ihr Euch nicht an uns ein Beispiel nehmt, dann doch wenigstens bei denen.
Manche Gläubige können auch ohne persönliche Angriffe argumentieren, nehmt Euch zur Abwechslung doch mal ein Beispiel an denen. Wäre schön, aber viel Hoffnung habe ich nicht.
Wünsche dir einen wunderschönen Atheistischen Tag der Ruhe 👌👍👌
Ich als Atheist hab kein Problem damit. Finde es nur maximal albern.
Soll aber jeder halten wie er will, solange er (oder sie) mich nicht damit belästigt.
Atheismus bedeutet lediglich das man die Existenz von Göttern bestreitet, nicht mehr.
Du kannst also nur Atheisten fragen, was sie jeweils persönlich davon halten.
Ist mir persönlich ziemlich egal, wenn jemand sein Handy anbetet, so lange er damit niemandem schadet.
Bedenklich finde ich hingegen, das insbesondere Gegenstände teils als derart "Heilig" gesehen werden, das die Gläubigen Gewalttätig gegen Menschen werden, wenn sie meinen eines dieser heiligen Dinger sei beleidigt oder geschändet worden.
„Den“ Atheismus gibt es nicht. Was Atheisten vereint, ist der Nichtglaube an Götter, vor allem an einen allmächtigen Gott. Alles Andere ist offen.
Wie kommst du zu dieser Auffassung? Die Gläubigen sind ja auch keine homogene Gruppe und der Begriff ist nicht irreführend!