Was unterscheidet einen verbal ausgesprochenen Satz oder Rede von einem aufgeschriebenen Satz oder Rede?
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4 Antworten
Gesprochene Sätze, die sind schnell weg, oft einfach rausgehauen und mit Tonfall, Mimik und Gestik aufgehübscht. Die sind meist weniger formell und können was wiederholen.
Geschriebene Sätze, die bleiben, sind genauer geplant und überarbeitet. Die müssen alles genau im Text stehen haben, weil keine Körpersprache da ist, und halten sich an strengere Regeln.
Da gibt es kein besser oder schlechter, behaupte ich mal. Außerdem: Man muss da 2 Ebenen unterscheiden.
Einmal die konzeptionelle und das andere Mal die mediale. Geschriebener Text kann konzeptionell schriftsprachlich sein, wenn man z.B. einen Zeitungsartikel schreibt, da man dann Standard-/Hochdeutsch schreibt. Medial ist er auch schriftsprachlich, da er gedruckt und gelesen wird. Er kann aber auch medial mündlich sein, z.B. wenn man eine vorher geschriebene Rede hält. Umgekehrt wäre in einem Roman, der direkte Rede enthält, die sich an der realen Umgangssprache orientiert, das Geschriebene medial natürlich schriftsprachlich (da es gegessen wird), konzeptionell aber mündlich, da auch ja an der Umgangssprache orientiert wird. Und es gibt noch verschiedene andere Kombinationen.
Insofern ist deine Frage kaum so allgemein beantwortbar. Alles hat seine Berechtigung.
Statt "verbal" meinst du vermutlich "mündlich", was hier dann
doppelt gemoppelt wäre.
Ein gesprochener Satz hat eine Betonung,
die einen Subtext transportiert. Ein geschriebener
kann auch einen Subtext haben, der sich aber aus dem
Kontext ergibt und schwieriger zu erkennen ist.
Ein Vorteil des Geschriebenen ist, dass man auch komplizierte
Sätze besser erfassen kann, weil man mehr Zeit hat und nochmal
nachlesen kann.
Den geschriebenen Satz kann man nicht hören. Man kann auch besondere Betonungen nicht hören.