Vermieter kontaktieren oder nicht?
Hallo zusammen,
ich bin vor knapp 5 Monaten in meine neue Wohnung gezogen. Seit etwa 1–2 Monaten trampeln die Nachbarn unter mir täglich laut durch die Wohnung, schlagen Türen zu, lassen Sachen fallen, rücken Möbel – oft stundenlang, auch nachts bis 0:30 oder morgens um 3. Es beeinträchtigt inzwischen meinen Schlaf und meine Erholung, auch an Wochenenden und Feiertagen. Sobald ich aufwache und direkt das Getrampel höre stellt sich automatisch eine Stressreaktion bei mir ein und ich bin genervt.
Ich habe schon einmal versucht, sie freundlich auf ein anderes Problem anzusprechen (wochenlang anwachsender Müll und Kartons im Hausflur, über die ich gestolpert bin und mich verletzt habe), aber der Müll blieb letztendlich noch zwei Monate stehen.
Was meint ihr: Sollte ich den Vermieter jetzt kontaktieren oder lieber noch abwarten?
5 Stimmen
6 Antworten
Die Nachbarn würden sich ja heraus reden, wo wie es vermutlich jeder versuchen würde. Also erst mal alles zu Ende denken .....
Dazu wären dann Zeugen, Aufnahmen und Beweise sehr hilfreich, sonst hast du keinen Effekt.
Du musst schlau vorgehen und dich vorbereiten.
Solltest nicht auf deren Einlenken hoffen.
Und auch nicht darauf, dass sich der Vermieter voll für dich einsetzen wird, denn Nachbarstreits gibt es viele und sicherlich sind sie bei Vermietern eher ungern gesehen.
Vom Müll dringend Fotos machen. Du siehst ja selbst, dass sie auf dich nicht reagieren. Nicht mehr sprechen wollen und hoffen, sondern Nägel mit Köpfen machen. Hast du die Bereitschaft dazu?
Du musst dich selbst fragen, ob deine Ausdauer höher sein wird als die deiner Nachbarn. Willenkraft?
Sprich einfach mit deinen Mitbewohnern vernünftig darüber. Ansonsten kannst du immer noch deinem Vermieter kontaktieren.
Der Vermieter erteilt zwei freundliche Abmahnungen und wenn das nicht hilft, setzt es eine fristlose Kündigung gegen die Störerfamilie. Die haben den Garten nicht verdient.
Erfahrungsgemäß hilft bei solchen Leuten leider kein freundliches Zureden.
Kurzer Erfahrungsbericht von meiner Seite:
Vor Jahren wohnte ich im EG in einer Mietwohnung mit Gemeinschaftsgarten. Mein Schlafzimmer war gartenseitig.
Da ich in einem Pflegeheim arbeitete, hatte ich viele Nachtdienste, musste also öfter auch mal tagsüber schlafen.
Nach zwei Jahren friedlichen Zusammenlebens zog über mir eine Familie ein mit einer etwa 5-jährigen Tochter und einem Kleinkind, beide Elternteile in den Zwanzigern, arbeitslos.
Nach kurzer Zeit nahm diese Familie den kompletten Garten in Beschlag, der eigentlich für alle da war, und das sah in der Ferienzeit so aus:
Ab 7:30 Uhr waren bis zu 10 fremde Kinder plus die jener Familie im Garten und machten Krach, was das Zeug hielt. Gegen 21:00 Uhr wurde der Lärm der Kinder durch den der Erwachsenen eingetauscht, die dann mehrmals die Woche, oft auch bis 4:00 Uhr früh, Party machten. rumgrölten und randalierten.
Ganze siebenmal (!!) bat ich sie im Guten, Rücksicht zu nehmen, da ich entweder Nachtdienst hatte und danach wenigstens ein paar Stunden Schlaf brauchte oder eben früh raus musste und nachts schlafen musste.
Ich schaltete auch dreimal die Polizei ein, was ich mir hätte sparen können, denn kaum war die weg, ging der Radau ungehindert weiter.
Das Ganze zehrte sehr an meiner Substanz. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und rief meinen Vermieter an, der mir versprach, sich darum zu kümmern.
Nachdem sich monatelang rein gar nichts verändert hatte, telefonierte ich erneut mit dem Vermieter, worauf der mir sagte, dass jene Leute behauptet hätten, ich hätte mit denen gemeinsam gefeiert - was selbstredend nicht der Wahrheitent entsprach!!
Nach einem Jahr des "Erduldens" warf ich schließlich das Handtuch und zog aus dieser Wohnung aus.
Fazit: Vermutlich kommt es auf den Vermieter und auch auf die Einsicht der "Störenfriede" an. In meinem Fall hat es leider nicht das geringste gebracht, den Vermieter zu kontaktieren.
Alles Beste und gute Nerven!
Ich würde erst einmal freundlich aber bestimmend mit dem Nachbarn reden und ihm klar sagen, dass das so nicht inn ordnung ist und ihn darauf aufmerksam machen, dass ich Schicht arbeite, weshalb wenigstens in der Nacht Ruhe zu sein hat. Das würde ich mit einem Zeugen machen, der das Gespräch mit bekommt und mir unterschreibt, dass er an dem x um die Uhrzeit x das Gespräch mit bekommen hat.
Mit diesem unterschriebenen Zettel und wieder einem Zeugen würde ich zum Vermieter gehen, mit ihm würde ich das gleiche machen wie beim Nachbarn. Ebenfalls vom Zeugen bestätigen lassen, dass der Vermiter ein Gespräch in dieser Angelegenheit gehabt hat. So kann der Vermiter nicht sagen, er weiß nichts von einem Gespräch.
Ändert sich dann trotzdem nichts, käme die Polizei ins Spiel. Ich würde mir aufschreiben wann ich die Polizei angerufen habe, wann die Polizisten eingetroffen sind, sowie die Namen der Polizisten und die Zeit wann sie wieder gegangen sind. Sowie die Reaktion des Nachbarn nachdem die Polizei weg war. Ist danach immer noch keine Ruhe, rufe ich wieder bei der Polizei an, das mache ich oft, bis endgültig Ruhe ist. Natürlich notiere ich mir das immer wieder so wie oben beschrieben.
Dann informiere ich schriftlich meinen Vermieter mit den Polizeieinsätzen und den Notizen dazu.
Nützt auch das nichts, rede ich mit anderen Nachbarn über dieses Problem und bitte auch sie um Unterstützung.
Wenn alles nichts hilft, gehts zum Rechtsanwalt. Dem Anwalt lege ich natürlich alle Beweise vor, also alle Notizen usw..Dann kommt bestimmt Ruhe ins Haus.