Sollten mehr Arbeitgeber dieses Gutscheinsystem ( wie bei Trigema ) einführen, um den Krankenstand zu senken?
Netzfund :
"Bei Trigema hat man inzwischen eine eigene Regelung eingeführt, um den Krankenstand zu senken: Alle Mitarbeitenden, die sich zwei Monate lang nicht krankmelden, erhalten einen Tankgutschein im Wert von 50 Euro. Laut der "ZDF"-Sendung zeige das Wirkung: Die Zahl der Krankmeldungen bei Trigema liege inzwischen unter dem bundesweiten Durchschnitt."
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8 Antworten
Ich weiß nicht recht. Aus meiner beruflichen Praxis würde ich sagen, dass ein niedriger Krankenstand am ehesten dort herrscht, wo es ein gutes Arbeitsklima, gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne und flache Hierarchien gibt. Für mich selbst würde ich sagen: Wenn ich krank bin, bin ich krank. Für einen Tankgutschein schlepp ich mich nicht krank zur Arbeit!
Ansonsten würde ich eher Angebote bevorzugen, die der gesundheitlichen Vorsorge dienen. Also Anreize um sich fit zu halten, sich gesund zu ernähren, nicht zu Rauchen und natürlich einen gesundheitsschonenden Arbeitsplatz, beispielsweise was den Rücken angeht.
Ich weiß jetzt nicht, ob "Blaumacher" wirklich ein relevanter Faktor beim Krankenstand sind, aber da fängt aus meiner Sicht der Denkfehler schon an - statt Leute dafür zu belohnen, weil sie nicht "blau" machen, sollte man eher darüber nachdenken, wie man Arbeitsplätze und Arbeitsverhältnisse so gestalten kann, dass die Leute vielleicht lieber zur Arbeit gehen, statt zum Arzt.
Wie ich schon schrieb:
Aus meiner beruflichen Praxis würde ich sagen, dass ein niedriger Krankenstand am ehesten dort herrscht, wo es ein gutes Arbeitsklima, gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne und flache Hierarchien gibt.
Ein hohes Maß an betrieblicher Mitbestimmung würde ich noch ergänzen.
Ich sag mal so. An sich hört sich das gut an und hat bei Trigema offenbar auch funktioniert.
Aber das heißt nicht automatisch dass das Konzept auch in anderen Firmen und Betrieben erfolgreich ist. Wichtig ist ein gutes Betriebsklima und eine gewisse Zufriedenheit und Akzeptanz unter den Kollegen und eine bestehende Wertschätzung der Mitarbeiter durch den Arbeitgeber und den Vorgesetzten.
Hier bestünde unter Umständen auch die Gefahr dass man trotz einer Erkrankung zur Arbeit geht nur um den Bonus nicht zu gefährden.
Und ob man hartnäckige Blaumacher davon abhält sich krank zu melden wage ich zu bezweifeln.
M / 19
Ich war in 41 Berufsjahren ganze 2 Mal jeweils weniger als eine Woche krank, sonst nie. Der Dank wird mir ewig nachschleichen, mich aber nie erreichen. Die Krankheiten kamen dann erst nach Rentenbeginn.
Leider gibt's gerade Junge Menschen die gerne die Montagskrankheit haben oder Brückentagkrankheit.
Auch die HeuteNullBockKrankheit ist weit verbreitet
Ist doch nicht gut wenn sich Mitarbeiter krank zur Arbeit schleppen und dann das halbe Unternehmen anstecken.
Und ich denke es wirkt nur bei Mitarbeitern die so schlecht bezahlt werden, das sie kaum über die Runden kommen. Weil da hilft dann ein 50€ Tankgutschein schon viel.
Aber wenn man Mitarbeiter ordentlich bezahlt dann wirkt ein 50€ Tanktgutschein wohl nicht überragend.
Bei meinem Arbeitgeber gibt es eine solche Regelung schon länger. Der Krankenstand ist trotzdem katastrophal.
Es geht doch nicht darum dass echte Kranke zur Arbeit gehen, sondern um nicht wirklich Kranke vom Blaumachen abhalten