Sollten Ehen von mehr als zwei Leuten erlaubt sein?
Kann nicht ganz nachvollziehen, warum die verboten sind.
Wenn dich drei oder mehr Leute lieben, warum sollten sie dann nicht auch heiraten dürfen?
52 Stimmen
14 Antworten
Ja, sollte es. Wenn es jemand so will, sollte er es tun dürfen. Man tut ja mit sowas niemandem weh.
Du hast geschrieben mit so etwas tut man niemanden weh, natürlich tut es das. Wirklich krank
Das funktioniert nie auf Dauer. Es hat schon einen Grund warum es das Gefühl der Eifersucht gibt.
Nein das funktioniert nicht weil dann immer jemand unterdrückt wird
Nein es funktioniert nicht weil einer auf der Strecke bleiben muss und das nennt man Unterdrückung.
Ja, auf jeden Fall. Der Staat entscheidet das völlig willkürlich.
Wer sich liebt soll heiraten dürfen.
Die können auch so zusammen leben.
Sind mehr als zwei Leute betroffen, so müsste das BGB geändert werden und das Steuerrecht.
Viel zu aufwendig und vor allem unnötig, nur weil Leute meinen 2 und mehr heiraten zu wollen...
Ja, würde ich gut finden.
Ich finde, der entscheidende Punkt ist nicht die Anzahl der Menschen in einer Ehe, sondern die Qualität der Verbindung. Viele unterschätzen, wie unterschiedlich Liebe überhaupt verstanden wird und wie viele Menschen mit sich selbst noch ungelöste Themen tragen. Wenn schon Zweierbeziehungen oft an emotionaler Reife und innerer Klarheit scheitern, dann ist eine Ehe mit drei oder mehr Beteiligten eine enorme Herausforderung. Dass so etwas langfristig und harmonisch funktioniert, ist extrem selten.
Außerdem ist die Ehe keine romantische Idee, sondern eine rechtlich-institutionelle Konstruktion. Sie wurde ursprünglich geschaffen, um materielle Sicherheit zu garantieren vor allem für Kinder und für jene, die sich um den Haushalt kümmern. Wie soll man diese rechtliche Struktur sinnvoll auf drei oder mehr Personen übertragen? Wer trifft Entscheidungen? Wer hat welche Rechte und Pflichten? Das System ist dafür schlicht nicht ausgelegt.
In traditionellen Kulturen oder Naturvölkern, wo kollektives Denken und Gemeinschaft von Anfang an gelebt wird, kann so ein Modell eventuell funktionieren. Aber in Europa leben wir in einem stark individualistisch und hierarchisch geprägten System. Die meisten Menschen erwarten, bewusst oder unbewusst, dass eine Person die Führung übernimmt das liegt oft mehr am Charakter als an Idealen.
Sich aus diesen Strukturen zu lösen, ist möglich, aber erfordert viel Energie, Bewusstheit und inneres Wachstum. Deshalb sehe ich Mehrpersonenehen nicht als etwas, das man pauschal verbieten muss aber als etwas, das nur in sehr wenigen Fällen wirklich tragfähig ist.
Polyamore Beziehungen funktionieren… wenn überhaupt.. nur mit klaren Rollen, Strukturen und Ritualen. In der Praxis gibt es fast immer eine Art Zentrum: eine Hauptfrau oder einen Hauptmann, um den sich die anderen Personen gruppieren. Die anderen Partner, ob männlich oder weiblich, übernehmen ergänzende Rollen, haben aber weder dieselbe Verantwortung noch dieselben Qualitäten.
Sie bringen andere Stärken mit: Der eine ist vielleicht gut für tiefgehende Gespräche und Intimität, der andere sorgt für Ordnung, übernimmt Führung oder bringt die Gruppe emotional ins Gleichgewicht. Ein dritter bringt Humor und Leichtigkeit, die sonst fehlen würden. Jeder wird aus unterschiedlichen Gründen geliebt – aber eben nicht gleich.
Denn Liebe ist nicht pauschal. Man liebt nicht jeden Menschen auf die gleiche Weise, und genau darin liegt die Komplexität solcher Konstellationen. Der Humorvolle ist oft unzuverlässig, der Führungsstarke kann zu streng und kontrollierend sein, der Tiefe neigt zur Grübelei oder Weltflucht. Diese Schwächen kann man in einer ausgewogenen Struktur gegenseitig ausgleichen aber nur, wenn klare Regeln und Verantwortlichkeiten bestehen.
Ohne diese Ordnung entsteht früher oder später Chaos. Emotionale Verletzungen, unausgesprochene Erwartungen und ungleiche Machtverhältnisse können das ganze Gefüge zerstören. In Gesellschaften ohne feste Rituale oder gemeinschaftlich getragene Werte (wie es sie in manchen Naturvölkern gibt), ist eine stabile Mehrpersonenehe daher extrem schwer umzusetzen.
Es funktioniert also nur dann und auch dann selten, wenn alle Beteiligten ihre Rolle kennen, freiwillig ausfüllen und bereit sind, an sich selbst zu arbeiten. Andernfalls ist die Idee einer gleichwertigen polyamoren Beziehung mehr Illusion als Realität.
Die Vorstellung von einer rosaroten “ wir haben uns alle lieb” Haltung , in der plötzlich alle miteinander bis ans Ende ihrer Tage harmonieren, ist eine Illusion ganz gleich, ob in einer monogamen oder polyamoren Beziehung..
LG
Sandy
Natürlich tut man jemanden weh damit, furchtbar weh 😢 Ein Mensch ist keine Ware