Sind wir mit unseren Kurzzeitbeziehungen Generation Beziehungsunfähig?
ab Gen X
14 Stimmen
8 Antworten
Welche Gen meinst du damit ?
Alao Grundsätzlich sind die meisten nicht lange in einer Beziehung.
Ich selber bin da komplett anders. Die erste richtige Beziehung von 12-17 und dann von 19 bisjetzt ( 39 ).
Ich habe im Freundes und bekanntenkreis viele Beziehungen kaputt gehen sehen. Viele haben sich geschadet, belogen und betrogen obwohl sie sich Jahrelang geliebt haben.
Ich kenne nur wenige Beziehungen die auch halten. Ich denke es hat aber nicht direkt was mit der Generation und Beziehung zum Par.tner zutun, wir leben in einer kalten egoistischen Welt wo viele leute auf andere nicht mehr achten. Wir werden ja auch schon so erzogen immer der beste sein zu müssen usw.
Das Beziehungen nicht halten, wundert mich garnicht. Habe lange genug mit Kunden gearbeitet um zu sehen wie aus freundlichen gut gelaunten Kunden mit den Jahren schreiende, beleidigende Menschen geworden sind.
Man lief nicht gleich weg,hielt zusammen.Wunderbar und leider fast vorbei☺️
Es geht um Liebe,Familie,Beziehung.Gehört hier absolut nicht hin.Und was Glauben betrifft-darüber diskutiere ich nicht.Das ist endlos und sinnlos.Alles Gute Dir.
Die Jugend wird durch diese Unehelichkeit gekränkt und verdorben.
Es liegt an den Medien.
Da wird den Frauen erzählt, dass sie keine Partner bräuchten.
Das ist aber nicht nur in der Ehe so und auch nicht nur bei Frauen. Fussballer wechseln viel häufiger den Verein. Arbeitnehmer wechseln die Firma.
. . . und Arbeitgeber wussten Stammbelegschaft noch zu schätzen 😉
Ich denke ob eine Beziehung nur einen Lebensabschnitt beinhaltet, kürzer oder länger ist, sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität und auch nicht über die Beziehungsfähigkeit aus.
Ich denke die Menschen waren schon immer irgendwie gleich beziehungsfähig, oder eher unfähig.
Ich gehe bei meiner Antwort jetzt mal auf die sogenannte romantische Beziehung zwischen zwei Partnern ein.
Eine Beziehung vor noch nicht all zu langer Zeit nehmen wir mal ca. 100 Jahre. War geprägt durch ein Macht Ungleichgewicht. Einem Mann, der im Prinzip die wirtschaftliche Macht hatte und einer Frau, die keine Macht besaß. Es wurde in klassische Rollen eingeteilt. Der Mann war Versorger, die Frau musste sich um Heim und Kinder kümmern. Um wirtschaftlich zu überleben blieb insbesondere der Frau kaum etwas übrig als sich ihrer Rolle unterzuordnen. Jedoch blieb auch dem Mann oft nicht so viel übrig, als viel und schwer zu arbeiten. Denn die Sozialsysteme, die wir heute so kennen gab es damals noch nicht. Arbeitsplätze hart umkämpft. Sicherheitsmaßnahmen keineswegs wie heute.
Zwei Menschen taten sich also zusammen um den Fortbestand ihrer Familie zu sichern. (Sehr gutes Buch find ich übrigens "Kleiner Mann was nun von Hans Fallada)
Es wurde sich untergeordnet unter die "Last" des Lebens. Es ging hier tatsächlich noch recht viel ums überleben. Der Wohlstand der da zustande kam war schon etwas besonderes. Und so hat man sich dann natürlich in einer Langzeitbeziehung arrangiert. Viele davon sind schon während der Dauer der Ehe gescheitert. Später im Alter romantisiert, da man als Großeltern ja nicht mehr an die Entbehrungen Denken will.
Daher kommt auch der Spruch: "Früher war alles Besser". Natürlich stimmt dieser Spruch nicht. Aber psychologisch neigen wir Menschen dazu das zu romantisieren. Man vergisst ganz gerne das Schlechte und erinnert sich nur noch an das Gute. So kommt es, dass eine ganze Generation als die perfekten Ehepartner wahrgenommen werden, obwohl sie es halt nicht wirklich sind oder waren. Vor allem merkt man selber gar nicht, dass man sich falsch erinnert.
Mal ein Artikel dazu: https://www.zeit.de/zett/liebe-sex/2018-06/darum-glauben-wir-staendig-dass-frueher-alles-besser-war
Gerne selber Googlen.
Dazu kommt noch, dass man ganz andere Erwartungen ans Leben hatte. Anspruch war häufig, es einfach irgendwie dadurch schaffen. Noch ein Haus, Kinder und gut ist es.
Heute haben wir das Glück, dass wir ganz anders heran gehen können. Wir leben in einer Gesellschaft in der wir unzählige Möglichkeiten haben. Wir können uns entscheiden wie wir sein wollen, wie wir leben wollen und wie wir uns verwirklichen wollen. Es ist was ganz besonderes. diese Möglichkeit zu haben eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten.
Und so können sich Paare bilden, die einen ähnlichen Lebensweg gehen. Es ist also Möglich einen Partner zu wählen, der mit einem auf einer Wellenlänge liegt. Vielleicht mit bestimmten Hobbies, oder die momentanen Vorstellungen vom Leben.
Aber natürlich kann sich sowas auch ändern. Dann kann die Beziehung neu bewertet werden. Trennen sich die Lebenswege, dann können sich auch Partner wieder trennen und neue Partner finden, die den neu eingeschlagenen Weg wieder teilen.
Und das ist wunderbar. Denn damit hat sich die Qualität in Beziehungen verbessert. Die Quantität ist gesunken. Aber eine kurze intensive glückliche Zeit ist halt einfach schöner, als eine lange mittelmäßige Zeit.
Im Prinzip Waren früher die Partner schon mehr oder weniger gut oder schlecht darin Beziehungen zu führen. Auch wenn es andere Vorrausetzungen gab. So waren die Menschen auch schon entweder Beziehungsfähig oder eben unfähig. Sie konnten nur nicht so einfach raus aus der Ehe. So sah es eben nur scheinbar so aus, als ob bessere Beziehungen geführt wurden.
Heute Ist es nicht mehr die Überlebensstrategie. Heute ist es das Selbstbewusstsein und die Persönlichkeit was über Beziehungsfähigkeit und Unfähigkeit entscheidet.
In so einer offenen Gesellschaft ist es nicht so einfach seinen Weg zu finden. Es gibt zwar unzählige Möglichkeiten, aber auch mehr Möglichkeiten an sich zu zweifeln.
Statt dass einfach zwei zusammengewürfelt wurden wie damals und sich auf gedeih und Verderb unterstützen mussten.
So müssen jetzt erst einmal einzelne Individuen Ihren Weg finden.
Denn ohne Orientierung funktioniert eine Beziehung oft nicht. Unterschiedliche Richtungen der Partner führen zu Frust und geglaubter Enttäuschung.
Somit ist lediglich die Ausrichtung von Beziehungen heute anders. Aber es hat sich an der Fähigkeit Beziehungen zu führen nichts geändert.
Wir haben aber heute die Möglichkeit mehr qualitativ hochwertigere Beziehungen zu führen. Früher hatten wir mehr Möglichkeiten quantitativ lange Beziehungen zu führen.
Fast vorbei würde ich nicht sagen, wenn man die Ehen in Kirchen und Gemeinden mitrechnet. Die Kirchenaustritte sind ja kein Maßstab schwindenen Glaubens, sondern die Unzufriedenheit mit der Organisation und den "Hochwürden", die sich einbilden, Eigentümer des Heiligen Geistes zu sein. Der Glaube nimmt ja nicht ab, er wird dann in kleinen Hauskreisgruppen fortgeführt. Die Ehen dieser Leute gehen kaum in die Brüche, Gott hat sie ja zusammengeführt.