Ist sowas gut?

Ungarn hat eine starke Politik der Familienförderung weil sie, ähnlich wie fast alle Industrieländer, niedrige Geburtenrate haben.

Ungarn hat zahlreiche Politiken umgesetzt um die Geburtenrate zu steigern.

Hat das geklappt?

Kaum. Die Geburtenrate ist etwas gestiegen, aber nicht annähernd auf den Wert wo man ihn bräuchte. Nötig für einen Bevölkerungserhalt wäre 2,1. Ungarn war 2022 bei 1,52.

In Europa liegt die Fruchtbarkeitsrate bei 1,46. Der höchste Wert für ein Flächenland ist Frankreich mit 1,79. (Ich habe Faroer-Inseln, Monaco, Gibraltar und Moldawien rausgelassen)

Andere Länder machen das auch. Und nirgendwo scheint es zu funktionieren. Menschen kriegen weniger Kinder. Wo Länder versuchen die Geburtenrate zu steigern nehmen Eltern diese Maßnahmen gern mit: Zu einem signifikanten Anstieg der Geburtenrate führt das nirgendwo.

Anders als manche behaupten ist nicht Überbevölkerung eines der größten Menschheitsprobleme, sondern Überalterung. Die Menschheit wächst schon lange nicht mehr weil zu viele Kinder geboren werden, sondern weil wir immer älter werden.

Ist es gut Eltern Geld hinterherzuwerfen wenn sie Kinder haben und kriegen?

Ja. Find ich gut. Sollte man weiter machen.

Führt es zu (signifikant) mehr Kindern?

Nein.

Es sollte allerdings gestaffelt sein und erst bei 3 oder 4 Kindern die höchste Steuererleichterung erreichen. Vielleicht auch nie 0% sondern nur einen ermäßigten Satz. Auch muss es im Sinne des Gleichberechtigung auch für Väter oder Eltern generell gelten oder eben an eine geschlechtsunabhängige Bedingung geknüpft sein.

Allerdings hätten einkommensschwache Haushalte nicht viel davon. Bürgergeldempfänger gar nichts. Dass ist zwar einerseits nicht besonders sozial, würde den Anreiz aber zur Abwechslung mal bei bildungsnahen Bevölkerungsteilen setzen. (Wer den Film Idiocracy kennt, weiß auf was ich anspiele.)

Allerdings weiß ich nichts wie genau das in Ungarn aussieht. In Deutschland wäre das ziemlicher Unsinn und so nicht umsetzbar.