Ist der Umfrageerfolg der AfD die Stärke der AfD oder die Schwäche der anderen?


13.09.2025, 22:28

Liegt der Erfolg der AfD in Umfragen an der eigenen Stärke der Partei, also daran, dass viele Menschen ihre Positionen unterstützen?

Oder liegt er an der Schwäche der anderen Parteien, also daran, dass die etablierten Parteien unattraktiv sind und Wähler deshalb zur AfD wechseln?

Die Schwäche der anderen 91%
Die Stärke der AfD 9%

11 Stimmen

4 Antworten

Ein Zusammenspiel aus beidem. Die AfD bietet das an, was die Menschen möchten, die von den 'klassischen Parteien' enttäuscht sind, gleichzeitig scheinen die klassischen Parteien nicht in der Lage zu sein auf das Phänomen AfD adäquat zu reagieren.

Das könnten sie z.B. indem sie die Punkte ausfindig machen WARUM die AfD gewählt wird bzw. was den Bürgern bei diesen klassischen Parteien fehlt, dass die AfD Zulauf erhält.
Ansonsten ist die AfD aber auch einfach von der Aufstellung her eine Krisenpartei und die Menschen im Moment (auch dank der alteingesessenen Medien, vor allem aber auch Social Media) deutlich mehr verängstigt als sie eigentlich sein sollten.
Dabei geht es uns tatsächlich nicht derart schlecht, vieles wird überdramatisiert... wer dahingehend einen klaren Kopf hat, der erkennt das auch. Doch aktuell ist es (nicht nur in der deutschen Politik, sondern allgemein) so (oder zumindest scheint es mir so), dass viele Menschen einfach nur die Instabilität suchen bzw. sehen wollen. Die sind gar nicht willens zu erkennen, dass die Welt gar nicht so schlecht ist. Und wie gesagt, das ist auch durch das Hochpushen in den Medien bedingt.

Dadurch wird die AfD dann als 'Krisenpartei', die an die Ängste und Verlustängste der Bevölkerung appelliert wieder nach oben getrieben. Hatten wir schonmal - NSDAP in der Weimarer Republik, die genau SO auch ihre Stimmen bekommen hat - anscheinend ist man aber zu beschäftige 'Nazi' zu krakeelen, anstatt wirklich mal intelligent an die Sache ranzugehen und vergleiche zu ziehen.

In anderen Worten: Da bietet die AfD einfach auch zur richtigen Zeit das richtige Programm. Das heißt nicht, dass sie GUT 'spielt', sehr wohl aber, dass sie effektiv spielt und an die aktuelle Lage angepasst ist. Und das ist irgendwo auch nicht zu verachten.

Viele Wähler haben einfach noch nicht verstanden, welch gravierend negative Auswirkungen eine AfD-Regierung für Deutschland hätte. Derzeitige Probleme haben oft hauptsächlich mit externen Ereignissen der Weltpolitik zu tun, die nicht die deutsche Politik zu verantworten hat. Die AfD bietet diesbezüglich keine hilfreichen Lösungen, sondern würde vieles noch wesentlich verschlimmern.

Die Schwäche der anderen

Wenn die CDU zur Zeit der Gründung der AfD noch so konservativ gewesen wäre, wie etwa vor etwa 40 Jahren, und die SPD sich weniger als Migranten- und Randgruppenlobbyverein und mehr als Arbeiterpartei geriert hätte, wäre die Partei vermutlich nie gegründet worden. Auch Merkel mit ihrer "alternativlosen"-Politik (Euro- und Griechenland-Rettung "whatever it takes") hat dazu beigetragen, daher ja auch der Name der Partei.

Was meiner Meinung nach auch viele Wähler der AfD (neuerdings auch BSW) zugetrieben hat, sind die großen Koalitionen. Diese Menschen haben das Gefühl: Egal, wen ich von den Altparteien wähle, man bekommt immer die selbe Politik. Und gerade die maßlose Asylpolitik, die sich seit 2015 nicht wesentlich geändert hat, hat mittlerweile vielen das Kraut ausgeschöpft.

Also eigentlich ein Teufelskreis: Den etablierten Parteien fehlen mittlerweile die Mehrheiten für eine eigenständige Politik, und die ständigen lauen Kompromisse auf kleinstem gemeinsamen Nenner kosten sie Profil und dadurch weitere Stimmen.

Das liegt daran, dass wir in einer funktionierenden Demokratie leben. Und genau dort werden soziale Medien schnell zu einem populistischen Minenfeld:

Komplexe Probleme – einfache Antworten. Schnell geteilt, selten hinterfragt.

Fakten sind leider oft nicht „sexy“ genug.

Woher ich das weiß:Hobby – Lesen, zuhören, informieren hilft