Hat das Schulsystem versagt?
Wir lernen bzw. lernten z.B. Satz Pythagoras, Primzahlen, komplizierte Mathematischerechnungen, Texte analysieren, etc. Die Liste ist sehr lang, ABER
Wir lernen bzw. lernten nicht darüber, wie man mit Steuerfragen umgeht, was ein Riestervertrag ist, wie Steuererklärungen gemacht werden, rechtliche Fragen, Gesetzesfragen, wichtige Infos die man fürs Leben braucht etc. Liste ist extrem lang.
Hat das Schulsystem versagt?
21 Stimmen
5 Antworten
Wir lernen bzw. lernten nicht darüber, wie man mit Steuerfragen umgeht,
Weil das Thema jedes Jahr derart viele Änderungen erlebt, dass man es kaum schultauglich machen kann. Setzt dich mal mit den Mitarbeitern in Steuerbüros zusammen und lass dir erzählen, was da jedes Jahr verändert und gesetzlich neu geregelt wird. DIESE Leute blicken da stellenweise nicht durch. Wie soll das dann ein Lehrer schaffen (der häufig mehr als nur ein Fach unterrichtet)? Und wie soll das ein Schüler verstehen, der diesen Unterricht nur ein paar Stunden in der Woche durchkauen darf? Und wie sollen die Lehrmaterialien so schnell aktualisiert werden? (Die sind noch nicht gedruckt, da sind sie zum Teil schon wieder veraltet.) Es taugt nicht für allgemeinen Schulunterricht, sondern höchstens fachlich berufsbezogen. Und dann betrifft es auch wieder nur die Personen, die im Steuerrecht arbeiten wollen.
Wir lernen bzw. lernten z.B. Satz Pythagoras, Primzahlen
Eben die Grundlagen.
komplizierte Mathematischerechnungen
logisches Verständnis und die Fähigkeit, sich mit komplexen Aufgaben zu befassen.
Texte analysieren
damit man auch versteht, was man da gerade liest. Es wird dennoch nur selten genutzt. (Wer liesst sämtliche Vertragsbestandteile? Wer liesst wirklich das Kleingedruckte von Verträgen? Viele überspringen das doch.)
Hat das Schulsystem versagt?
Nein. Die Bildungspolitik hat versagt. Und das die letzten Jahrzehnte! Diese hat das Schulsystem mit nahezu leeren Händen im Regen stehen lassen.
Das Schulsystem kann nicht versagt haben, wenn es aus beinahe Nichts noch immer eine verhältnismäßig umfangreiche Bildung vermitteln kann. (Gib einem Buchhalter mal nur ein paar unzureichende Eckdaten und verlange dann eine wasserdichte Bilanz. Das würde an Zauberei grenzen.)
Was aber neben der Bildungspolitik Heute noch versagt -> ein Großteil der Schüler. Und das nicht selten durch den immensen Konsum von Social Media Plattformen, mit denen sie sich selbst ihre Aufmerksamkeitsspanne kaputt machen ohne es zu bemerken!
Unser Schulsystem hat viele Schwächen und vieles muss man dringend verbessern, aber es hat nicht komplett versagt.
Die Schule kann einem nur ein breites Grundwissen mit geben und einem Methoden bei bringen wie man gewisse Probleme löst. Aber man kann einem auf der allgemein bildenden Schule nicht alles bei bringen. Eigentlich sollte man in der Schule gelernt haben, den Stoff selbstständig zu bearbeiten und zu verstehen. Auf Grund dieser Grundlage sollte man in der Lage sein, sich mit weiteren Problemen zu befassen und sich schlau lesen. Die steuerlichen Sachen und die Rente interessieren einem Schüler doch nicht. Da wird nicht viel hängen bleiben, da dies sehr umfangreiche Themen sind. Jedoch sollten solche Sachen in der Berufsschule behandelt werden. Diesen Stoff hatte ich erst in der Meisterschule, wo ich mich gefragt habe, warum wir dass nicht auf der Berufsschule nie behandelt haben.
Man könnte es anpassen aber es wird halt das gelehrt was beschlossen wurde. Keine Ahnung wie alt eigentlich dieser Lehrplan ist.
Es gibt gelegentöich Änderungen, die man zum Teil auch lieber hätte bleiben lassen sollen.
Am Ende, soll dir die Schule bestätigen zu was du allen in der Lage bist.
Klar, gibt es Probleme bei unserem Schulsystem, aber das ist es definitiv nicht.
Viele Inhalte braucht so gut wie keiner. Wäre besser wenn man selbst mitentscheiden könnten was man lernen möchte.
Mal abgesehen davon, ob diese Wahl sinnvoll sein würde: Eine passende Stundentafel für die Schüler ist damit nicht möglich.
Das zeigt schon die Komplexheit von Oberstufenplänen, die schon aufgrund einer sehr eingeschränkten Wahlfreiheit zu Freistunden und Nachmittagsunterricht führen. Wie soll der Unterricht zeitlich geordnet werden, wenn viele Schüler unterschiedliche Fächer gewählt haben. Einzelunterricht ist nicht umsetzbar.
Man kann das ja mit den Klassen aus einer Stufe gemeinsam machen oder online mit mehreren verschiedenen Schulen zusammen. Oder so wie in einem Studium dass es z.B. ein paar Schwerpunkte gibt und innerhalb von denen sind die Fächer fix vorgegeben.
Das die Schüler unter Vorgaben in gewissem Rahmen Fächer auswählen dürfen. Das führt zu Freistunden und dass sich der unterricht bis in die späten Nachmittagsstunden erstrecken kann.
Ich durfte so gut wie garnichts wählen. Außer ein Fach und das fand für jeden gleichzeitig statt. Ich musste einen Haufen sinnlose Sachen machen, die 0 mit der richtigung von der Schule zu tun hatten. Sowas wie zwangs Religions oder Erhikunterricht ist doch reine zeitverschwendung
wäre besser wenn man selbst mitentscheiden könnten was man lernen möchte.
Wie soll das wohl bei 30 Schülern in einer Klasse realisiert werden.