Frühkindliche Sexualerziehung kann Kinder vor Missbrauch schützen – war Euch das bewusst?
Studien und Erfahrungen von Fachstellen zeigen: Kinder, die frühzeitig altersgerecht über ihren Körper, Grenzen und Sexualität aufgeklärt sind, erkennen übergriffiges Verhalten besser – und wissen, dass sie sich jemandem anvertrauen dürfen.
Manche Eltern oder Erwachsene denken, Sexualerziehung sei „zu früh“ oder „unnötig“. Aber wird dabei möglicherweise übersehen, dass kindliche Unwissenheit von Tätern gezielt ausgenutzt werden kann?
Wie seht ihr das?
19 Stimmen
5 Antworten
Steht so schließlich beim Arbeitsstab der Unabhängigen Bundesbeauftragten gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen.
https://beauftragte-missbrauch.de/themen/schutz-und-praevention/praeventive-erziehung
Als Pädagogische Fachkraft ist mir dass bewusst. Und ich empfinde dass für sehr wichtig.
Jedoch ist das Problem, dass selbst Eltern Scham haben, selbst die Geschlechtsteile korrekt zu benennen. Da wird dann Pipimann und Schmetterling gesagt, oder andere "verniedlichungen".
Diese Grenzen werden nur überschritten, wenn es welche gibt.
Also dein schlimmer Missbrauch, dass zB ein Kind einen Penis anfassen musste, wird erst dann (für das Kind) schlimm, wenn es meint, es seie schlimm
Sonst ist es einfach ein Kind, und ein Körperstück
Ja, der Erwachsene sollte selber differenzieren können, das Kind trägt keine Schuld. Und vermutlich hat der Erwachsene das ausgenutzt (Abschaum, sehe ich auch so)
Aber wie gesagt, schlimm für das Kind, wird es erst, wenn Grenzen überschritten werden.
Einem Kind sollte eher beigebracht werden, dass es sich an eigene Grenzen hält. Und nicht an vorgegaukelte. Denn andersrum; schlimm für ein Kind kann auch sein, was für die Eltern nicht schlimm ist
Ja das stimmt. Ist halt schwierig wenn es eine Vertrauensperson macht, die dir eig beibringen soll, wo diese Grenzen sind zB Eltern
stimmt. Aber bei den Eltern würde ich sagen, so hart es klingt, ist es vielleicht das Los.
Weil es ist ja nicht alles schlimm. Da kommt mir in den Sinn, der eine Papa der seiner Tochter (jugendlich) auf den Po geklopft hat oder sowas ähnliches. Sie hat in irgendeinem Sportwettbewerb gewonnen, und die Schlagzeilen sprachen von Pädophilie...
Sich körperlich zu berühren ist grundsätzlich nicht schlimm. Es geht um die Absichten, und ja, wie du sagst, wird das Kind schon merken, was okay ist und was nicht, denn Absichten spürt man.
Naja. Ich verstehe deinen Punkt. Doch ich denke, für den Fall dass wir 1 Kind schützen, so verderben wir 99 dafür. Gibt bestimmt bessere Wege
Also ich hab selbst Erfahrungen damit gemacht und ich würds jetzt nicht als das Los bezeichnen 😄 aber naja, am Ende gibt es auch keinen einen richtigen Weg
Tut mir Leid für dich. Unsere Eltern sind wie ein Los . Vermutlich hatte ich ein leichteres Los als du (?) und darum mag es einfacher für mich sein, dies so zu sagen. Aber wir können nur schwer beeinflussen, wo wir geboren werden. Oder zumindest kann ich mich nicht erinnern, diese Entscheidung getätigt zu haben
Du denkst also, dir hätte Sexualkunde geholfen? Wie hätte sich das ganze dadurch verändert, aus deiner Sicht?
Ja irgendein Los ist es wohl, ob Gewinn oder nicht steht auf einem anderen Blatt.
Vielleicht hätte mir das geholfen was du meintest mit Grenzen kennen und Willen umsetzen. Ob ein ausgesprochenes Nein aber mehr gebracht hätte, als das Nein in der Gestik und Mimik weiß ich nicht.
Sexualkunde wie in der Schule halte ich in dem Alter (3-4 Jahre) für absolut fehl am Platz.
Ist schwer. Selbst mit 7, 8. Du kannst dem Papa sagen, du willst das nicht. Aber es braucht so viel mehr, um das jemand Aussenstehendem zu erzählen. Dann kommen ja zusätzlich noch Schamgefühle dazu
nun, ich bin auch kein Fachmann. Ich wünsche jedem Kind eine wunderbare Kindheit und die beste Möglichkeit für eine gesunde Entwicklung
Und persönlich kenne ich auch keine solchen Fälle innerhalb einer Familie. Dementsprechend habe ich mir bis anhin auch nicht gross Gedanken dazu gemacht
Könnte mir aber vorstellen, es helfe, wenn das Kind verschiedene Ansprechpersonen hat. Wie ein einer Sippengemeinschaft, wie es dem Menschen wohl auch erdacht war, zu leben
Ist auch wichtig Kindern frühzeitig beizubringen Grenzen zu ziehen und sich nicht alles gefallen zu lassen. Auch gegenüber Erwachsenen. Kinder sollen lernen dass ihre Meinungen und ihre Grenzen gehört werden und dass es falsch ist wenn sich andere darüber hinweg setzen.
Macht ja auch Sinn, wenn sonst das Kind nicht weiß was wirklich mit einem gemacht wird und es schwerer ist es einzuordnen und Scham davor entsteht Hilfe zu holen.
Ich kann dir da nicht ganz zustimmen, auch ein junges Kind merkt relativ schnell wenn sich etwas nicht normal anfühlt. Selbst wenn es das nicht aktiv merkt, spürt es doch dass in der Situation etwas ungewöhnlich ist. Bei schlimmerem Missbrauch ist es häufig sogar so, dass das Kind in eine Dissoziation verfällt, weil es die Situation so sehr überfordert, dass sein Gehirn es an einen anderen Ort schickt