Früher war alles besser,wie empfindet ihr das?
Hallo an alle 🙋
War früher alles besser? Ich richte mich speziell an Leute die in den 80er Jahren geboren sind. Eure Meinung sind gefragt
Vielen Dank und schöne Grüße 🖖
7 Stimmen
7 Antworten
Es war weder besser, noch schlechter, es war schlicht anders. Von der Musik und der Mode mal abgesehen. Ersteres war weit besser als heute, letzteres zum in die Tonne kloppen teilweise. XD
Ich versuch mal, dir einen typischen (für mich) Tag aus den 80ern zu beschreiben.
6:30 Der Wecker klingelt. Kein Handy, kein digitaler, so einer:
Wenn man den in einen Suppenteller mit Murmeln drin gestellt hat, machte das einen Mordsradau.
Aufstehen, waschen anziehen - ohne zwischendurch aufs Handy zu schauen. Gabs nicht.
Frühstück und Pausenbrot machen - kein Süßkram, keine Chips. Brot mit Aufschnitt, ne Möhre, fertig. Ja, musste ich selber machen ab einem gewissen Altern, Mama stand dafür nicht mehr auf.
7 Uhr aus dem Haus, mit dem Fahrrad zur Bushaltestelle des Schulbusses. Es gab nur diesen einen, wenn man den verpasste, musste ich mit dem Rad zur Schule, dauerte ca eine Stunde, war dann natürlich viel zu spät. Also musste ich früh lernen, pünktlich zu sein. Papa fuhr mich aus Prinzip nicht. So hat man früh Verantwortung und Selbständigkeit gelernt.
Im Schulbus hat man mit seinen Freunden geredet, statt mit Handy gedaddelt. Gabs ja nicht.
Schule war auch anders. Knallharter Frontalunterricht, Samstags Schule, Hausaufgaben bis zum Abwinken, auch übers Wochenende. Lehrer waren Respektspersonen und mussten auch so behandelt werden.
Wir haben verdammt viel gelernt.
Nach der Schule wieder mit Bus und Ra nach hause, sofort umziehen, die "guten" Schulsachen" gegen Alltagskleidung austauschen, vorher gabs kein Mittagessen.
Dann essen. Wehe, man hat genölt, gegessen wurde, was auf den Tisch kam. Wenn man was nicht mochte, musste man eben hungrig bleiben, was anderes, ne Scheibe Brot z.B. gabs nicht. Nachtisch auch nicht.
Dann Hausaufgaben. Ohne Internet. Wenn man Glück hatte, gabs zu Hause ein Lexikon, in dem man nachschlagen konnte. Sonst hieß es: ab aufs Fahrrad, 20 km in die nächste Großstadt geradelt und in die Bücherei, um da was nachzuschlagen. Eltern haben grundsätzlich nicht geholfen, da musste man selber durch. Nur durch selber lernen lernt man auch wirklich was.
Nach den Hausaufgaben waren die täglichen Pflichten im Haus dran. Zb. Terrasse fegen, im Garten helfen. War das erledigt, durfte ich endlich spielen oder mich mit Freunden treffen.
Das ging so: Fragen, ob ich kurz telefonieren darf. Das Ja kam immer mit dem Zusatz: Aber wirklich nur ganz kurz. Festnetz war teuer. Kurzer Anruf bei der Freundin. Im Schnelldurchlauf: Treffen? Wann? Wo? Okay, bis gleich. Rufst du den nächsten an? Okay, Tschüss.
Telefonkette halt. Jeder rief den nächsten Kumpel/die nächste Freundin an.
Kam im letzten Moment bei einem doch was dazwischen, konnte er nicht mehr Bescheid sagen, weil die anderen schon unterwegs waren. Da hat man ein paar Minuten am Treffpunkt gewartet und dann ohne ihn oder sie weitergemacht. Es gab auch nie Zoff deswegen, wir alle wussten, kann immer was dazwischen kommen.
Waren wir draußen, haben wir meistens im Wald gespielt. Robin Hood oder Buden bauen oder so. Wir waren sehr kreativ, wenn es um unsere Freizeitgestaltung ging. PC-Spiele gabs nicht, wir mussten uns unsere Spiele selbst ausdenken. Später haben wir, als Jugendliche, oft sogenannte Sit-Ins gehabt. Im Grunde hieß das nur, dass wir uns bei einem zu Hause getroffen haben zum Quatschen und Musikhören. Aber Sit-In klang halt cooler.
TV gabs auch nicht jeden Tag. Es gab ja auch nur 3 Programme: ARD, ZDF und NDR. Am Wochenende kam auf ZDF für ein paar Stunden Kinderprogramm und jeden Abend die Sesamstraße für die Kleinen auf NDR.
Es gab noch Werbung für Zigaretten und Alkohol, unvergessen das hier: .
https://www.youtube.com/watch?v=RUqdvviANCo
Überhaupt die Werbung. Da wurden noch richtige Geschichten erzählt und die Jingles und Slogans kennen die älteren bis heute.
Beweis?
Bitte an User: wie ging der Satz weiter:
"Wenn einem also Gutes widerfährt ..."
Was noch?
Zum Abendessen musste man wieder zuhause sein. gegessen wurde um punkt 18 Uhr! Wer zu spät kam hatte keinen Hunger und bekam nix. Die Erziehung, meine zumindest, war also sehr autoritär.
Nach dem essen noch ein bisschen ruhig beschäftigen im Zimmer, was lesen oder malen. Dann ins Bett und am nächsten Tag dasselbe von vorn.
Danke für dein ausführliches Feedback,hört sich ziemlich Streng das ganze an. Mit dem Rad bin ich auch zur Schule,auch bei Schnee und da war ich meisten dann der einzige von dem das Rad am Schulhof stand:-) grundsätzlich muss ich aber sagen so streng wie es bei dir zuging war es bei mir nicht aber doch bei anderen Schulfreunden. In der Ferien war es kein Problem bis früh morgens so ab 15 Jahren unterwegs zu sein,meine Eltern habe das nicht so genaugenommen und mir wohl viel Freiraum gegeben. Manchmal kam nur ein Anruf auf meinen alten Handy mit Antenne was ich gerade mache oder wo ich bin das war es aber schon. Lehrer waren dafür ziemlich streng und wir mussten jedesmal wenn sie die Klasse betraten Aufstehen. Mit der Kreide wurde auch noch auf einen gezielt wenn man nicht aufgepasst hat. Irgendwie war alles einfacher wie früher,ich vermisse die frühen 80er Jahre und dann die frühen 2000er wo ich ein Jugendlicher war.
Ich bin 87er-Jahrgang und freue mich total, dass ich mittlerweile ich zu denjenigen gehöre, die von früher erzählen können...😅Früher gab es halt noch nicht so viele Ausländer hier und man brauchte nicht Angst haben auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen oder in eine U-Bahn zu steigen...Auch Arbeit hat sich früher mehr gelohnt, man konnte sich mit einem Job ein Haus leisten und eine Familie ernähren...
Bin zwar 1971 geboren, aber antworte jetzt trotzdem...! Nun, die goldenen 1980'-er-Jahre wird es vermutlich nie mehr geben. Was eindeutig besser gewesen ist als heute: Dir Relation des Einkommens und was man damit kaufen könnte, standen in einem weitaus besseren Verhältnis. Es gab keine Medikamentenzuzahlung und die Krankenkassen haben selbst für eine neue Brille noch immerhin 20 DM dazubezahlt, was allerdings auch nicht wirklich viel gewesen ist. Jeder, außer mir, hatte finanzielle Rücklagen, zumindest die Menschen, die ich damals gekannt habe. Allerdings; das gebe ich offen zu, war die Toleranzgrenze viel, wirklich viel, viel niedriger. Das hingegen freut mich heute!
Und konnte statt könnte....; Rechtschreibverschlimmerungsprogramm...
Heute bekommt man nur mehr mit. Früher lebte man in einer Desinformierten Bubble. Heute bekommt man Nachrichten vom selben Tag vom anderen Ende der Welt in Echtzeit aufs Handy.
Auch war es früher so, dass man aktiv sein musste, um etwas mit zu bekommen. Heute wirst du ungefragt von allen Seiten mit Infos zugemüllt, sodass "früher" leichter, simpler und besser anfühlt.
Halte ich für Quatsch. Ich bin von 1966. Einiges war früher besser, einiges schlechter.
Zum Beispiel vermisse ich die Plattenläden. Aber Filme aus den 1980ern kann ich mir nicht ansehen.
ich hatte noch nie Panik vor ner Ubahn Sbahn DB ICE Mitfahrgelegenheit, trampen als Frau auch vor Märkten habe ich keine Angst.
(Kenn einfach die Art von denen und kann sowas irgendwie einschätzen *Schulterzuck)