Findet ihr es gut wenn eure Wunsch Partei, ihre eigenen Wahlversprechen usw regelmäßig bricht?
14 Stimmen
6 Antworten
Ich habe zwar generell keine "Wunsch-Partei" aber das ist einer der Hauptgründe wieso nicht. Und selbst wenn es Wahlversprechen gäbe, die sie gewillt wäre einzuhalten, dann scheitert es am System sie auch umzusetzen, wenngleich ich generell nicht wirklich den Willen sehe, irgendwas einzuhalten. Da geht es vor allem um persönliche Interessen, Macht und Einfluss. Auf die Wähler und das Volk gibt da keine Sau was. Hauptsache für die Politiker selbst läuft es und dafür wird alles gesagt und getan - vor allem eben in der Hinsicht, dass man nur so tut.
Politik ist ein Pfuhl der Heuchelei.
Die Demokratie ist aber insgesamt ein Witz.
Es ist eine Illusion zu glauben, dass man selbst einen Einfluss nehmen könnte. Man ist eine Person von über 60.000.000 Wahlberechtigten und der Großteil interessiert sich nicht für einen "Guten" Ausgang. Die wählen nach Tradition, nach Gewohnheit, richten sich nach einer Mehrheit, interessieren sich nicht wofür sie wählen usw.
Vielen würde ich unterstellen, sich gar nicht damit auseinanderzusetzen - man nehme nur mal die AfD Wähler, welche meinen sie als Arbeiter und Menschen der niederen Schichten, könnten durch die AfD profitieren - das Gegenteil wäre sehr viel eher der Fall.
Die Demokratie ist das Beste oder besser stabilste was wir bisher auf die Beine stellen konnten, aber gut ist sie nicht und wie man sieht, ist sie ebenfalls immens anfällig für Missbrauch. Wobei durch die Illusion, sich ja beteiligen zu können und für etwas zu stimmen, bei vielen einfach auch der Eindruck steht, alles getan zu haben und vor allem etwas tun zu können. Dadurch wird vor allem eben diese Stabilität gehalten. Weil egal wie unzufrieden und unglücklich das Volk ist, es gibt immer welche die egal wie es steht glücklich oder zufrieden genug sind und auch sein können und der Rest steht halt gemeinsam allein und sagt sich, man habe getan was man könnte, während es immer so weiter geht.
Man gibt sich zudem auch einfach der Illusion hin, man könne Veränderung und Verbesserung erwirken, indem man das nächste Mal einfach was und jemand anderen wählt. Man übersieht jedoch, dass sich da im Grunde nichts und niemand etwas nimmt, man keinen tatsächlichen (bedeutenden) Einfluss hat und man zudem in einem System lebt, welches letztlich egal wie auf denselben Schienen fährt, indem lediglich das Zugpersonal ausgetauscht wird.
Insbesondere in diesem ständigen Wechsel von Großparteien in dem man hier stagniert, wird es keinerlei Veränderung und Verbesserung geben. Im Gegenteil - die Parteien sind lediglich darauf aus, die Dinge zu halten wie sie sind und auf das was kommt (was im Grunde das einzige ist was Veränderungen herbeiführt) so zu reagieren, dass es seinen gewohnten Gang gehen kann. Aber eben hauptsache für dieses System selbst läuft es. Nicht für diejenigen die darin leben.
Wählen sehe ich im Grunde wie den Versuch gegen eine Wand anzuschreien oder mit dem Kopf voran gegen sie zu rennen und das wieder und wieder, um sie zu durchbrechen. Aber eher rennt man sich den Kopf ein, als das sich da etwas bewegt. Aber da ich keinerlei Alternative sehe wie es besser gehen könnte und auch einfach an meinen Mit- und Gegenmenschen verzweifle, ist das einzige was ich mache, mich eben nicht daran zu beteiligen und es schweren Herzens hinzunehmen.
Schlimmer geht immer.
Dass eine Partei in einer Koalition nicht alle ihre Wahlversprechen einlösen kann ist klar. Denn in einer Koalition muss man Kompromisse eingehen.
Von daher gehe ich von vorneherein realistisch mit den Wahlversprechen um und bin nicht unzufrieden, wenn nicht alle Wahlversprechen eingelöst werden, solange insgesamt eine gute Arbeit geleistet wird.
Wobei ich inzwischen soweit mit mir übereingekommen bin, dass man sogenannte Wahlversprechen nicht als Versprechen im herkömmlichen Sinne betrachten darf. Sie haben keine Verbindlichkeit. Sie weren geäußert, um den (potentiellen) Wählerkreis davon zu überzeugen, dass man die bessere bzw. beste Partei ist.
Es ist mir schleierhaft, wie die Leute Wahlversprechen als Indikator für die Wählbarkeit einer Partei interpretieren. Ein aussagekräftigeres Kriterium ist die Leistung dieser Partei in der Vergangenheit.
Leider bedeutet Wahlkampf Emotionalisierung. Das hat nichts mit der Präsentation von Kompetenzen zu tun. Es ist mir ein Rätsel, wieso Leute Parteien auf Grundlage ihres Wahlkampfes wählen UND dann auch noch enttäuscht sind - oder sich zumindest enttäuscht geben -, wenn kaum bis nichts davon eingehalten wird bzw. werden kann.
Ich wähle nicht, weil es keine Partei gibt, die auch nur im Ansatz für meine Interessen steht. Ich bin nicht bereit, in einer Demokratie Kompromisse in Form "Ja, das kommt schon irgendwie hin" zu machen. Kompromisse generell sind okay, aber das erscheint mir doch etwas zu bequem.
Zudem ist die politische Meinungsbildung, wie schon erwähnt, erfüllt von emotionalen Manipulationen, sodass man kaum zu einer rationalen Entscheidung gelangt.
Als Ausrede für das Wählen genügt mir nicht, dass andere einem erst dann Kritik zubilligen, wenn man gewählt hat. Denn - womöglich gerade - wenn man nicht wählt, fallen einem eigenartige Mechanismen, etwa die Priorität von Emotionen, auf, die einem zu denken geben (könnten).
Was die Demokratie hierzulande anbelangt, bin ich der Ansicht, dass sie noch lange nicht an ihrem Höhepunkt ist. Unliebsame Meinungen wollen abgestellt, ja verboten werden, Andersdenkende, beispielsweise Nicht-Wähler, werden der Einfachheit wegen diffamiert.
(Dies mit der Diffamierung gründet übrigens auf dem Prinzip des sozialen Drucks, dem sich der gemeine Mensch beugt, um seinem natürlichen Bedürfnis nach (empfundener) Zugehörigkeit und Harmonie nachzukommen.)
Alles in allem ausbaufähig. Und solange die Leute, die sich auf ihre Demokratie etwas einbilden, zugleich Angst vor einem Verlust demokratischer Grundwerte haben, bloß weil es gewisse Parteien gibt, die vorgeben daran rütteln zu können, halte ich mich lieber zurück.
(Auch wenn das bedeutet, reflexartig dieses "Aber wenn du nicht wählst, dann unterstützt du die [Bitte Partei einsetzen]" zu hören zu bekommen... 🤷♂️.)
Es gibt keine Wahlversprechen. Es gibt Punkte, für die man als Politiker verspricht, sich einzusetzen. Wer das nicht kapiert der hat Demokratie nicht kapiert.
Zurück in den Sandkasten.......
ok wieviel Einsatz zeigte Merz, die Schuldenbremse einzuhalten?
a) 3min Einsatz und dann kam ihm die Idee von Rekord Sonderschulden
b) er bemüht sich bis heute die Schuldenbremse einzuhalten
Böse Zungen würden behaupten er hat seine Wähler bewusst angelogen, weil der Plan nicht innerhalb von 3 min entstanden worden sein kann.
...aber jede Partei verspricht vor der Wahl das Blaue vom Himmel bzw. lügt das sich die Balken biegen. Nach der Wahl sieht dann die Realität meist ganz anders aus 😉
oder man geht eine Koalition mit einer Partei ein, die ähnlich denkt.
Ist halt nur so eine Alternative