Ab wann sollte man anfangen zu arbeiten (vom Alter her)

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Möglichst spät 0%

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5 Antworten

Letztendlich schadet es absolut nicht, wenn man schon zu Schulzeiten erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammelt, also einem Neben- oder Ferienjob nachgeht. Das kann eine sehr wertvolle Erfahrung sein, um einen Bezug zum Wert des Geldes zu bekommen. Ebenfalls kann so ein Nebenjob eine große Motivation darstellen, sich in der Schule anzustrengen, damit man einen guten Beruf erlernen und später ausüben kann, um nicht in körperlich anstrengenden und geistig eher eintönen Hilfsjobs hängen bleiben zu müssen...

Der volle Einstieg ins Berufsleben ist zudem der Moment, wo die meisten dann wirklich ein selbstverantwortliches, eigenständiges Leben beginnen, ohne Abhängigkeit von den Eltern und so. Das ist schon ein wichtiger Schritt im Leben, um sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Dieser Schritt erfordert natürlich Mut, aber das ist kein Grund, ihn ewig hinauszuzögern.

Gleichzeitig gönne ich jungen Menschen aber auch absolut, vor diesem "Ernst des Lebens" noch ein paar bereichernde, tolle Erfahrungen zu sammeln, zum Beispiel in Form eines Freiwilligendienstes oder eines Auslandsjahrs! Wenn das den Eintritt ins Berufsleben um ein, zwei Jahre verzögert, ist das meiner Ansicht nach absolut vertretbar und eine durchaus sinnvolle Entscheidung.

Und es ist auch absolut nachvollziehbar und verständlich, wenn man mit 15, 16 oder 18 Jahren noch nicht so richtig weiß, was man beruflich gerne machen möchte, man deshalb erst mal irgendwas anfängt, dann feststellt, dass einem das doch nicht liegt und man dann noch mal die Ausbildung oder den Studiengang wechselt. Auch das sind Verzögerungen, die absolut legitim und vertretbar sind.

Abraten würde ich aber definitiv davon, Auszeiten ohne Inhalt zu machen oder den EInstieg ins Berufsleben anderweitig künstlich zu verzögern. Das sind dann die Lücken und Zeiten, die jeder Personaler im Lebenslauf sofort entdeckt und die man auch im Gespräch dann nicht gut wegargumentiert bekommt...


medmonk  21.03.2025, 21:27
wenn man mit 15, 16 oder 18 Jahren noch nicht so richtig weiß, was man beruflich gerne machen möchte (...)

Dieses Problem haben ja sehr viele, alleine schon weil viele Berufe gar nicht bekannt sind oder ständig alte durch neue Berufe ersetzt werden. War bei mir damals auch nicht anders und erst ins Handwerk geschubst wurde. Es war am Ende aber nichts für mich und dann nochmal Ausbildungen dran gehängt.

Ich bin daher ganz bei dir und es ebenso vollkommen okay finde, wenn man sich in diesem Alter vielleicht doch nochmal ein oder zwei Jahre die Zeit nimmt, um zu schauen und herauszufinden, was man den in Zukunft gerne werden möchte. Immer noch besser, als irgendeine Ausbildung vorzeitig wieder abzubrechen.

Der volle Einstieg ins Berufsleben ist zudem der Moment, wo die meisten dann wirklich ein selbstverantwortliches, (...)

Auch das kann ich so unterschreiben. In meinem Umfeld gab es mehrere, die auch auf diesem Weg trotz eher schlechten Noten schnell eine Ausbildung hatten. Siehe da, einer hat die Ausbildung sogar vorzeitig als Jahrgangsbester abgeschlossen. Ein Aushilfsjob neben der Schule kann immer auch ein zusätzlicher Schub nach vorne sein.

LG medmonk

Wenn man die Möglichkeit hat und nicht nur bei den Eltern die Hand aufhalten möchte (ggf. weil es vielleicht auch nicht geht), ruhig schon früher und nicht erst am Ende der regulären Schulzeit. Es ist kein muss, kann einem aber vieles ermöglichen. Ich habe damals mit 13. Jahren erst in einer Zoo-Handlung angefangen zu jobben und bin dann ein gutes Jahr später in ein Autohaus gewechselt. Dort habe ich dann bis zum Schulabschluss immer freitags, samstags sowie in den Ferien gearbeitet.

Es sind wertvolle Erfahrungen gewesen und gleichzeitig ein gutes Gefühl für sein Geld selber etwas geleistet zu haben. Ein Ausbildungsplatz wurde mir ebenso angeboten, auch wenn ich mich nachher für etwas anderes entschieden habe. Wenn du es privat und schulisch vereinbaren kannst, warum nicht schon eher etwas Geld verdienen? Sei es Führerschein und Auto oder andere Dinge, die man sich gerne anschaffen möchte? Es muss aber jeder selber wissen und auch nicht sage, dass jeder es so machen soll.

Möglichst früh

Sobald man mit der Schule fertig ist sollte man sich um eine Ausbildung kümmern

IMHO ist deine Fragestellung Unsinn bzw. total unklar.

  • Rumgammelzeiten sollte man nie entstehen lassen, evtl. mal ein FxJ oder so zur Überbrückung.
  • Man sollte schon versuchen einen möglichst hohen Schulabschluss hinzubekommen bzw. ggf. auch zu studieren ohne sich komplett kaputtzumachen, ist langfristig oft besser (wobei es natürlich überlaufene Studiengänge im Verhältnis zu den verfügbaren Jobs gibt).

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Kann man nicht pauschal beantworten. Im Sinne der späteren Rentenansprüche natürlich möglichst früh.

Bei mir war es so, dass ich durch meine Behinderung und meinen schwierigen Lebensweg erst spät (mit über 30) ins Berufsleben einsteigen konnte. Für mich war das im Nachhinein die richtige Entscheidung, denn gerade Menschen mit Autismus (nur für die kann ich sprechen) brauchen oft mehr Zeit, ihren Weg zu finden. Diese Zeit muss man ihnen auch zugestehen.