Ich denke in letzter Zeit oft darüber nach, wie wichtig meinem Vater sein Schlaf immer war. Egal wie spannend ein Fernsehabend war – selbst wenn DSDS mal bis tief in die Nacht ging und wir als Familie eigentlich noch zusammen vorm Fernseher saßen – irgendwann war er plötzlich weg. Heimlich hatte er sich davongeschlichen, leise, ohne große Worte. Einfach, weil er wusste: Er braucht seinen Schlaf.
Damals habe ich das nicht richtig verstanden. Ich dachte mir: Komm schon, es ist doch nur einmal spät, bleib doch noch ein bisschen!
Heute frage ich mich: Warum war ihm das so wichtig? Ging es nur um die körperliche Erholung? Oder war es dieses stille Pflichtgefühl, am nächsten Tag wieder voll da zu sein – für die Familie, für die Arbeit, für alles, was eben anstand?
Ich merke erst jetzt, wie konsequent er darin war, sich diese Ruhe zu nehmen. Und wie sehr das vielleicht auch ein Ausdruck von Selbstfürsorge war – lange bevor das ein Modewort wurde.
Kennt ihr das von euren Eltern oder euch selbst? Menschen, die ihren Schlaf regelrecht schützen? Und vielleicht damit viel klüger waren, als man es in dem Moment als Kind oder Teenager verstanden hat?