Welche Hintergrund hat die Redewendung Der lügt wie gedruckt?
4 Antworten
Früher gab es kein anderes Massenmedium als Tageszeitungen und Journale. Und dort wurden oft Falschmeldungen und Regierungspropaganda verbreitet, um die Verkaufszahlen zu steigern.
Der Begriff "Lügenpresse" ist so alt, wie es die Presse gibt.
Lüge wird in vielen Wendungen durch Zusätze verstärkt. Die Redensart bezieht sich auf das alte Misstrauen gegenüber Druckerzeugnissen, bei denen der Verfasser ja nicht leibhaftig anwesend ist, um für die Wahrheit seiner Worte zu bürgen. In vielen Kulturen mit mündlicher Tradition wird der schriftlichen Überlieferung stark misstraut, weil sie für Verfälschungen und Propaganda anfällig ist. Die Redensart bewahrt noch etwas von dieser Einstellung der "Gedächtniskultur" gegenüber der modernen "Schrift-" oder "Buchkultur".
hier weiter im Text:
"Hintergrund": kaum einen
Das ist eine Floskel, die irgendwann mal jemand so gesagt hat und die seither oft von anderen wiederholt und damit quasi "sprachlich viral" wurde.
Basiert wohl auf dem (manchmal begründeten!) Mißtrauen gegenüber Zeitungsmeldungen!