Nerven euch diese Englischen Floskeln im deutschen?

16 Antworten

Hallo,

ich habe nichts gegen Anglizismen in der deutschen Sprache, verwenden wir doch täglich eh mehr und ganz alltägliche Anglizismen als wir glauben, uns bewusst ist und wir wahrhaben wollen.

Wir verwenden täglich mehr und ganz alltägliche Anglizismen als wir glauben, uns bewusst ist und wir wahrhaben wollen.

Wenn man wie so oft gefordert wird, sämtliche (Schein-) Anglizismen aus der deutschen Sprache verbannen würde, wie es so oft von allen möglichen Seiten gefordert wird, täte man sich schwer. Mir fallen auf Anhieb 20 'englische' Wörter ein (Job, Sweatshirt, Gangster, Computer, Hobby, Champion, Walkman, Camping, Band, Jeans, Popstar, Hit, Shorts, Steak, Toast, Clown, Popcorn, Keyboard, Disco, Cornflakes), die wir jeden Tag ganz selbstverständlich verwenden, ohne uns darüber Gedanken zu machen. 

Weitere sind z.B.:

Manager, Hairstylist, Backshop, Sale, Coffee to go, coachen, checken, Cardigan, downloaden, casten, canceln, Boxershorts, Pullover, Wellness, Happy End, Shampoo, Babysitter, Chips, Service-Point, Counter, McClean, Event, Performance, Highlight, cool, Teenager, Kids, Showmaster, Quizmaster, Talkmaster, Beamer, Spleen, High Heels, Slipper, Slip, Smoking, Pudding, Oldie, Oldtimer, Evergreen, Hometrainer, Egoshooter

Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Aber Achtung bei der Übersetzung, denn es können auch falsche Freunde dabei sein.

So heißt

- Mobiltelefon - mobile oder cell phone; handy aber praktisch usw.

- body bag - Leichensack und nicht Handtasche

- check - kontrollieren und nicht verstehen

- control - (an)steuern und nicht kontrollieren

usw.

Nett auch der undertaker (Leichenbestatter) als Unternehmer.

Daneben gibt es in der deutschen Sprache aber auch und weit mehr lateinische und griechische Wörter als englische, worüber man sich bei weitem nicht so aufregt, wie über die Anglizismen.

Natürlich haben Anglizismen Einfluss auf unsere Sprache. Ich glaube auch, dass sich diese Entwicklung mit fortschreitender Globalisierung nicht aufhalten lassen wird.

Wie eingangs schon gesagt, ist Sprache nun mal lebendig und verändert sich.

Im Zeitalter von Chat, Blogs, Foren und sozialen Netzwerken wie fb sind auch Wortschöpfungen, wie adden, liken usw. angesagt, ob es einem gefällt, man es versteht und man diese Wortschöpfungen nutzt, ist eine andere Sache.

Einige solcher Wortschöpfungen bleiben Modeerscheinungen, andere setzen sich über einen mehr oder weniger langen Zeitraum auch durch und finden sich dann auch im Duden wieder.

Auch wenn z.B. in Frankreich Anglizismen bis März 2015 mehr als 20 Jahre lang per Gesetz verboten waren und in Deutschland alljährlich der Sprachpanscher (2007: DB) und der Sprachwahrer (2013: DB) des Jahres gekürt werden

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(aus dem Münchner Merkur vom 17.03.2011), 

ist die Sprach- und Wortwanderung keine Einbahnstraße und auch nicht neu.

Wir importieren nicht nur Wörter aus dem Englischen und aus anderen Sprachen – bei manchen wird die Schreibweise angepasst (dt. Keks = engl. cakes = Kuchen pl.) –   

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sondern exportieren genauso deutsche Wörter ins Englische – manche davon werden in der Schreibweise übernommen (kindergarten) – und in andere Sprachen.

Zu den 'ausgewanderten' deutschen Wörtern, die nach England und Amerika ausgewandert sind, gehören u.a. blitzkrieg, autobahn, kindergarten (aus der Zeit des 3. Reiches) und rucksack (ein Wort, was durch die Weltkriege in Ausland gelangte).

Aber auch: Gemütlichkeit, Zeitgeist, Wunderkind, Bauhaus, Ding an sich, Schnitzel, Pretzel, bratwurst, sauerkraut, beerfest, Doppelgänger, Schnaps, dachshund, gedankenexperiment, fahrvergnuegen usw.

Ganz interessante Artikel dazu kannst du ergoogeln unter:

- Deutsche Wörter ein Exportschlager

(bairische-sprache.at/Index/Zeitungsartikel/2009/MM/Deutsche%20Woerter%20-%20ein%20Exportschlager%20-%20MM%2013.7.2009.pdf)

- Diese deutschen Wörter werden im Ausland benutzt

(merkur-online.de/aktuelles/kultur/diese-deutschen-woerter-werden-ausland-benutzt-882170.html)

 - Denglisch für Anfänger I (fr-online.de/meinung/kolumne-denglisch-fuer-anfaenger-i,1472602,3244474.html)

- Zwiebelfisch: Weltsprache Deutsch

(spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-weltsprache-deutsch-a-356502.html)

Eine Liste mit Germanismen findest du unter folgendem Link:

spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-deutsch-als-amtssprache-der-usa-a-295157.html

Dazu verweise ich immer wieder gerne auf folgenden Video-Clip mit Thomas Freitag.

Viel Spaß bei der Lektüre und beim Anschauen!

:-) AstridDerPu 

https://www.youtube.com/watch?v=8ggwuN5NkFs

PS: Interessant auch, dass es sowohl in Frankreich als auch in Deutschland inzwischen entgegengesetzte Bestrebungen zu den o.g. gibt.

So wurde in Frankreich das o.g. Gesetz zum Verbot englischer Wörter in der französischen Sprache aufgegeben (siehe: http://www.welt.de/kultur/article138497201/Frankreich-gibt-Kampf-gegen-englische-Woerter-auf.html)

und ist Deutsch wieder im Kommen

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(siehe: aus dem Münchner Merkur vom 30.01.2015)

 - (Sprache, Englisch, Kinder und Erziehung)  - (Sprache, Englisch, Kinder und Erziehung)  - (Sprache, Englisch, Kinder und Erziehung)

Zum Glück habe ich in meiner Umgebung nichts zu tun mit Leuten, die meinen, sie müssten Teenager nachäffen. Es ist einfach lächerlich, wenn erwachsene Menschen sprechen wie 15-Jährige.

Ich fand es schon früher ziemlich peinlich, als mein Vater sich durch eins meiner jüngeren Geschwister angewöhnt hatte, sein Erstaunen statt mit "Tatsächlich?" mit "Echt?" auszudrücken. Das passte überhaupt nicht zu seiner sonst eher gewählten Ausdrucksweise. Er hat sich's wieder abgewöhnt.

Wenn Kinder und Jugendliche völlig unnötig viele englische Ausdrücke benutzen, ist das ok. Irgendwann wird es ihnen selbst zu dumm und sie möchten sich differenzierter ausdrücken, um ernst genommen zu werden.

"Cool" wird uns wohl im Deutschen erhalten bleiben, auch dass man bei vielen Veranstaltungen von "Events" spricht. Das finde ich auch nicht weiter schlimm. Sprache wandelt sich nun mal. Im Übrigen sehe ich einzelne englische Begriffe durchaus als Bereicherung an.

Abgesehen von „cool“ und eventuell auch noch „mega“ würde ich jetzt nicht sagen, dass die Wörter im Deutschen häufig verwendet werden und wüsste daher auch nicht, wieso sie nerven sollten. Ich merke davon zumindest nichts. „Mega“ stammt glaube ich auch gar nicht aus dem Englischen. Doch unabhängig von der Häufigkeit wäre ich jetzt auch kein großer Fan von manchen Wörtern. Ich persönlich verwende „cool“ auch ab und an und finde, dass das ein sehr gängiger Begriff ist.

Ich finde es eher schlimm,dass der deutsche Begriff "Handy" mittlerweile in den USA bekannt ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin mit ICP geboren und realisiert worden

Doch, mich nerven diese Anglizismen öfter. Mit Sale habe ich mich ja abgefunden.

Aber mit lost, crush, cringe, weird, performen, competition, Office Manager, Facility Manager ... habe ich dann genug.

Ich sage auch Shampoo und nicht Haarwaschmittel und esse Toast und keine quadratischen Weichweißbrotscheiben. Cool gehört selbst zu meinem Sprachgebrauch. Aber das wird mir alles zuviel und die Sprache verliert dadurch an Stil.

spanferkel14  27.08.2022, 01:15

Ja, es ist amazing, wie viele Manager und CEOs seit einiger Zeit durch deutsche Lande tigern. Die Krönung ist und bleibt für mich immer noch der Facility Manager. Sollten wir nicht auch den Toilettenmann/die Toilettenfrau upgraden zu Poop Manager, Big Job Manager oder - janz edel - zu Excrement Manager?

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