Philosophie, Kunst & Kultur

Du möchtest etwas zur Entstehungsgeschichte eines Gemäldes, der Besonderheit des Elisabethanischen Theaters oder Aristoteles’ Philosophie wissen? Hier gibt’s spannende und tiefgründige Fragen und Antworten zu allen philosophischen, kulturellen und künstlerischen Themen.

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Nach dem Tod wiedergeboren aber rein biologisch?

Vor etwa 13 Milliarden Jahren – nach dem Urknall – existierte bereits die gesamte Materie, aus der heute fühlende Lebewesen bestehen. Damals war sie völlig leblos und unbewusst. Und trotzdem ist aus dieser toten Materie irgendwann Leben entstanden – Wesen, die fühlen, denken und ein Bewusstsein haben.

Nach dem Tod kehrt man genau in diesen Zustand zurück: tote, bewusste-lose Materie. Aber wenn daraus schon einmal bewusstes Leben entstanden ist, warum sollte das nicht wieder geschehen?

Irgendwann in der Zukunft – vielleicht in Millionen Jahren, irgendwo anders im Universum – könnten sich die richtigen Bedingungen erneut ergeben. Dann könnte wieder ein Lebewesen entstehen, das fühlt, denkt und sich selbst erlebt. Und dieses bewusste Erleben wäre nicht „jemand anderes“ – sondern wieder man selbst, so wie auch das jetzige Leben sich einfach als das eigene anfühlt.

Man könnte also erneut als Mensch geboren werden – oder als Tier, als andere Lebensform, vielleicht sogar auf einem fremden Planeten. Natürlich ohne Erinnerungen an frühere Leben, weil jedes Bewusstsein durch seinen eigenen Körper, sein eigenes Gehirn begrenzt ist. Aber das Erleben, das Fühlen, das Dasein – all das wäre wieder da.

Diese Idee lässt sich als Theorie der subjektiven Wiederkehr beschreiben: Die Vorstellung, dass Bewusstsein nicht nur einmal entstehen kann, sondern immer wieder – einfach, weil es keine Regel im Universum gibt, die besagt, dass man nur ein einziges Mal leben darf.

Mich würden eure Gedanken dazu sehr interessieren. Ist das reine Spekulation – oder eine realistische Möglichkeit?

(Ich hab diese Frage schonmal gestellt aber ich würde gerne noch mehr Ansichten hören)

Warum sollte dein Bewusstsein nur einmal existieren?Leben nach dem Tod?

Vor rund 13 Milliarden Jahren – nach dem Urknall – existierte bereits die Materie, aus der wir heute bestehen. Damals war es „tote“ Materie, ohne Bewusstsein, ohne Leben. Und doch ist aus genau dieser Materie irgendwann ein fühlendes, denkendes Wesen wie ich oder du entstanden.

Nach dem Tod zerfallen wir wieder in diese „tote“ Materie. Aber wenn aus ihr schon einmal Bewusstsein entstehen konnte – warum sollte das nicht wieder geschehen?

Vielleicht ist Bewusstsein kein einmaliges Ereignis, sondern etwas, das immer wieder auftauchen kann, wenn die Bedingungen im Universum erneut stimmen. Nicht im religiösen Sinn als Wiedergeburt mit Seele – sondern ganz natürlich: durch Zufall, Zeit, Materie und Komplexität.

Dann könnte es sein, dass irgendwann irgendwo im Universum wieder ein Bewusstsein entsteht – ein neues „Ich“. Es wäre nicht ich als Person, aber es würde sich genauso subjektiv lebendig und real anfühlen. So wie ich mich jetzt fühle, ohne Erinnerung an irgendetwas davor.

Vielleicht leben du und ich irgendwann wieder – nur wissen wir dann nicht, dass wir schon einmal gelebt haben.

Ich nenne das (vorläufig) die Theorie der subjektiven Wiederkehr:

Die Idee, dass das Ich-Gefühl nicht fest an eine bestimmte Identität gebunden ist, sondern unter den richtigen Umständen einfach wieder neu entstehen kann. Egal ob als Mensch, Tier, Alien oder etwas ganz anderes.

Und mal ehrlich:

Es gibt keine Regel im Universum, die besagt, dass man nur ein einziges Mal ein Bewusstsein haben darf.

Mich würden eure Gedanken dazu sehr interessieren!

Habt ihr schon mal so ähnlich gedacht? Gibt es philosophische oder wissenschaftliche Theorien, die in diese Richtung gehen?

Ask Me Anything: Themenspecials

Du kannst rechts abbiegen, du kannst links abbiegen - überall lauert der Tod.

Ein starkes Statement. Und aus meiner Sicht mehr als eine Metapher. Es ist ein Hinweis auf etwas Tieferes. Nämlich auf die Existenz einer omniexistenziellen Realität:

Eine Realität, die unabhängig von subjektiven Weltbildern existiert und sich konsequent durch alle individuellen Frames und Weltbilder hindurch behauptet.

Was sagt dieser Satz aus?

Egal welchen Weg du wählst, egal welchen Glauben du hast, egal wie du die Welt deutest, der Tod bleibt.

Er folgt nicht deinem Weltbild. Er ignoriert Moral. Er wirkt, ohne dich zu fragen. Das allein ist ein starkes Indiz dafür, dass es eine Realität außerhalb der individuellen Wahrnehmung geben muss. Ich nennen sie: "Omniexistenzielle Realität".

Also wenn ich von "Realität" spreche meine ich immer das individuelle, aus der Interpretation der Beobachtung heraus konstruierte Weltbild des Individuums. Also die subjektiv wahrgenommene Realität. Omniexistenzielle Realität ist das zu beobachtende Objekt selbst ohne Interpretation, unabhängig von der Realität.

Meine Sicht auf diese Realität

Ich glaube nicht, dass jemand die Realität in Gänze kennt. Auch ich nicht. Aber ich glaube, dass es sie gibt - und dass wir uns ihr annähern können - durch Beobachtung, Erfahrung, Prüfung, Ableitung.

Jeder Frame (jede persönliche Sichtweise, jedes Weltbild, jede Realität) kann dabei funktional oder dysfunktional sein. Aber kein Frame ist automatisch legitim, nur weil er existiert.

Was folgt daraus?

Wenn es eine Omniexistenzielle Realität gibt, die Realitätsübergreifend wirkt (wie z.b. der Tod), dann müssen wir aufhören alle Weltbilder gleichwertig zu behandeln, denn das sind sie nicht.

Nicht jeder Frame ist gleich wahr. Aber manche Frames funktionieren besser als andere im Umgang mit einer Realität (Kontextbezogen) die sich nicht verhandeln lässt.

Ein Frame ist dann legitim, wenn er unter realen Bedingungen funktional bleibt, nicht, weil er sich gut anfühlt oder moralisch gut klingt.

Fazit

Der Tod wirkt unabhängig vom Glauben.

Die Realität wirkt unabhängig vom Frame.

Heißt das: Jeder Frame ist irrelevant? Nein.

Aber es heißt: Jeder Frame muss sich an der Realität messen lassen.

Und manche werden bestehen - andere nicht.

Wie können wir zwischen funktionalen Frame, der der omniexistenziellen Realität standhält und einem reinen Trost - oder Wunsch-Frame (der früher oder Später kollabiert) unterscheiden?

Wo zieht ihr eure Grenze zwischen "jeder darf glauben, was er will" und "das hier hat mit Wirklichkeit nichts mehr zu tun?"

WICHTIG! Es geht nicht darum andere Weltbilder "zu bekämpfen" sondern sich selbst abzugrenzen wo man es für sich SELBER als sinnvoll empfindet. Kampf ist unnötig, dysfunktionale Frames zerstören sich langfristig immer selbst.

Das heißt nicht, dass alle Frames falsch sind.

Aber es heißt, dass nicht alle überleben. Ich will keinen Kampf, ich will Struktur, die trägt, wenn der Rest fällt.